Kris Meeke: «Ich muss mich beweisen»
Kris Meeke: Wenig Zeit zur Bewährung im Citroen-Werksteam
Erst die Rallye Finnland, jetzt Australien – Citroën-Teamchef Yves Matton testet Dich nicht gerade bei den einfachsten WM-Läufen…
Das kannst Du laut sagen. Die Rallye Finnland ist wahrscheinlich die schwierigste im Kalender, die Rallye Australien der fahrerisch anspruchvollste WM-Lauf. Aber ich will mich nicht beschweren. Ich habe zum ersten Mal die Gelegenheit, in einem echten WRC-Werksauto zu fahren. Diese Chance will ich nutzen.
Nach der Bestzeit im Qualifying musstest Du Dich am ersten Tag hinter Sébastien Ogier anstellen.
Das ist doch keine Schande, oder? Du darfst nicht vergessen, dass ich vor der Rallye Australien nicht getestet habe. Als ich das letzte Mal vor dem Start im DS3 WRC gesessen habe, lag das Auto auf dem Dach (Unfall auf Rang 5 liegend, d. Red.). Ogier kennt sein Auto in- und auswendig. Meine Aufgabe ist hier nicht der Sieg, sondern sichere Punkte für die Markenwertung zu holen.
Sieht Deine Taktik deswegen anders aus als in Finnland?
In Finnland wollte ich beweisen, dass ich den Speed der Topfahrer mitgehen kann. Das ist mir gelungen, endete leider in einem Unfall. Ich muss sagen, ich war ziemlich enttäuscht von mir selbst. In Australien muss ich nun zeigen, dass ich hohem Niveau auch ins Ziel fahren kann.
Setzt Dich Citroën in diesem Punkt unter Druck?
Druck ist in einem Werksteam immer da, oder? Aber damit kann ich leben. Auch wenn ich der Meinung bin, dass man einen Fahrer nicht nach einer oder zwei Rallyes beurteilen kann. Dazu braucht es mindestens eine ganze Saison. Citroën unterstützt mich auf jeden Fall optimal. Ich habe sogar exakt den Renningenieur, der normalerweise für Sébastien Loeb arbeitet.
Wie hat eigentlich Dani Sordo die Auswechslung gegen Dich aufgenommen?
Dani und ich kommen sehr gut miteinander aus. Als Citroën die Entscheidung bekannt gegeben hat, haben wir sofort miteinander telefoniert. Dani hat mir versichert, dass er mir deswegen keine Vorwürfe macht. Was hätte ich denn auch tun sollen? Die Chance, in einem Werksteam zu fahren, würde sich wohl kein Rallyefahrer entgehen lassen.
Wie geht es nach der Rallye Australien mit Dir weiter?
Keine Ahnung, es gibt noch keine weiteren Pläne. Alles hängt vom Ergebnis hier ab.