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VW-Star Ogier: «Im Kopf bin ich schon Weltmeister»

Von Christian Schön
Sébastien Ogier: In Australien konnte er noch keine weltmeisterlichen Autogramme verteilen

Sébastien Ogier: In Australien konnte er noch keine weltmeisterlichen Autogramme verteilen

Knapp vorbei ist auch daneben: Aber Sébastien Ogier kann gut damit leben, dass die WM-Entscheidung auf die Rallye Frankreich vertagt worden ist.
Bis zur letzten Wertungsprüfung der Rallye Australien hast du wie der neue Weltmeister ausgesehen. Wie hast du den Moment erlebt, in dem die Titelentscheidung vertagt wurde?

Wir sind durchs Ziel der letzten WP gefahren und waren uns ziemlich sicher, dass wir Weltmeister sind. Wir hatten keine Zwischenzeiten erhalten und wussten nichts von Mikko Hirvonens Reifenschaden. Kurz nach dem WP-Ziel haben wir über Funk die Nachricht erhalten: Gratuliere, ihr habt die Rallye gewonnen. Aber sorry, Weltmeister seid ihr noch nicht.

War die Enttäuschung groß?

In gewisser Weise ja. Wir waren schließlich die ganze Rallye über auf Titelkurs, sozusagen virtuell schon Weltmeister. Es wäre sicherlich einfacher zu verkraften, wenn Thierry Neuville von Anfang an Zweiter gewesen wäre. Ich hätte gerne den Sieg hier in Australien gefeiert.

Jetzt wirst du aller Voraussicht bei der Heim-Rallye Weltmeister. Setzt dich das unter Druck für die Rallye Frankreich?

Nein, ich spüre keinen Druck. Die Wahrscheinlichkeit, dass mich Thierry Neuville noch abfängt, ist so gering, darüber denke ich gar nicht erst nach. Im Kopf bin ich schon Weltmeister.

Was ist Deine Strategie für die Rallye Frankreich?

Ich habe nur ein Ziel: den Sieg.

Geht es dabei auch um das Prestigeduell mit Sébastien Loeb?

Natürlich. Ich hoffe, wir haben einen offenen Zweikampf ohne technische Probleme bei einem von uns. Ich glaube, das haben wir beide verdient.

Glaubst du, Loeb ist nach seiner Rallye-Pause überhaupt ein ernsthafter Gegner?

Davon kannst du ausgehen. Klar, er ist schon länger keine Rallye mehr gefahren. Aber er fährt dauernd Rennen. Er wird vom Start weg schnell sein.

In Australien hat es zeitweise so ausgesehen, als würdest du mit den Gegnern Katz‘ und Maus spielen. Du hast dein Tempo nach Belieben variiert…

Von außen hat das vielleicht so ausgesehen. Aber glaub mir, es war nicht einfach. Ich wollte nicht unnötig langsam fahren, um die Konzentration nicht zu verlieren. Ich fühle mich in meinem Auto so wohl, dass ich sehr schnell fahren kann, ohne irgendein Risiko einzugehen.

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