Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Doppelführung für Volkswagen in Wales

Von Toni Hoffmann
Sébastien Ogier zeigt der Konkurrenz die Rücklichter

Sébastien Ogier zeigt der Konkurrenz die Rücklichter

Rallye-Champion Volkswagen hat den zweiten Tag des WM-Saisonausklangs in Wales mit einer Doppelführung beendet.

In gewohnter Manier verwaltete Weltmeister Sébastien Ogier im VW Polo R WRC seine vom Start weg übernommene Führung. Nach neun der 22 Prüfungen in Wales lag der achtfache Saisonsieger 20,1 Sekunden vor seinem Stallgefährten Jari-Matti Latvala. «Das war heute kein einfacher Tag. Die Piste waren sehr rutschig. Es war schwer, den richtigen Rhythmus zu finden», führte Ogier an. Mit einem Rückstand von 1:02,6 Minuten erreichte Thierry Neuville bei seiner letzten Dienstfahrt im Ford Fiesta RS WRC den dritten Platz. Neuville, ab 2014 bei Hyundai unter Vertrag, kämpft beim WM-Finale gegen Latvala um die Vize-Weltmeisterschaft.  

«Wir hatten auf dieser Prüfung einen sehr heißen Moment», merkte Latvala an. «Ich bin glücklich, dass wir auf der Piste geblieben sind und nur etwa 20 Sekunden verloren haben.» Neuville verlor zwar wieder etwas Zeit, war aber letztlich einigermaßen zufrieden: «Ich denke, dass ich wir heute gut durchgekommen sind, aber wir müssen unbedingt einige Dinge am Auto nachsehen lassen. Mit dem Auto bin ich nicht ganz zufrieden.»  

Eng ist um den vierten Platz geworden. Noch konnte Mads Östberg im Ford Fiesta RS WRC diesen mit einem Rückstand von 1:30,8 Minuten verteidigen, doch ist sein M-Sport-Partner Evgeny Novikov bis auf 3,7 Sekunden an ihn herangekommen. Novikov muss aber mehr seine Augen nach hinten richten. Andreas Mikkelsen lag im dritten VW Polo R WRC nur 1,1 Sekunden hinter ihm. Dennoch meinte Novikov: «Keine Probleme, alles in Ordnung. Ich konnte heute etwas attackieren, daher bin ich zufrieden». «Wir kämpfen weiter, gerade, weil ich heute gegen Ende einen guten Rhythmus gefunden habe», führte Mikkelsen an.  

Die WRC2-Tageswertung gewann der Waliser Elfyn Evans im Fiesta R5 um 27 Sekunden vor seinem Ford-Kollegen Mark Higgins, dem allerdings mit nur einer Sekunde Abstand Jari Ketomaa im dritten Ford Fiesta R5 ser dicht im Nacken sitzt.  

Der achtfache Marken-Weltmeister Citroën musste ein sehr herbe Schlappe einstecken. Auf der ersten Freitag-Prüfung schied der ehemalige Formel 1-Pilot Robert Kubica nach einem Unfall aus. Zwei Entscheidungen später verunfallte auch der viermalige Vize-Champion Mikko Hirvonen. Der Deutschland-Sieger Dani Sordo schaffte im dritten offiziellen Citroën DS3 trotz seiner fünf Strafminuten mit Platz neun den Sprung in die Punkteränge.  

Stand nach der 9. von 22 Prüfungen:

1. Ogier/Ingrassia (F), VW Polo R WRC, 1:34:48,0 h.
2. Latvala/Anttila (FIN), VW Polo R WRC, + 20,1 sec.
3. Neuville/Gilsoul (B), Ford Fiesta RS WRC, + 1:02,6 min.
4. Östberg/Andersson (N/S), Ford Fiesta RS WRC, + 1:30,8
5. Novikov/Minor (RUS/A), Ford Fiesta RS WRC, + 1:34,5
6. Mikkelsen/Markkula (N/FIN), VW Polo R WRC, + 1:35,6
7. Prokop/Ernst (CZ), Ford Fiesta RS WRC, + 4:56,2
8. Evans/Barritt (GB), Ford Fiesta R5, + 6:29,6
9. Sordo/Del Barrio (E), Citroën DS3 WRC, + 6:54,6
10. Higgins/Williamson (GB), Ford Fiesta R5, + 6:56,6

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