Volkswagen mit Titel-Matchbällen nach Trier
 
            Das Siegerpodium in Jyväskylä
Dank des Doppelsieges in Finnland baute Volkswagen seinen Vorsprung in der Herstellerwertung der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) auf 175 Zähler auf Verfolger Citroën aus. Damit hat die Marke vor dem Heimspiel bei der Rallye Deutschland den ersten Matchball: Verteidigt Volkswagen einen Vorsprung von 172 Punkten geht der Hersteller-Titel zum zweiten Mal in Folge nach Wolfsburg. Auch in der Fahrerwertung könnte Deutschland eine erste Entscheidung zugunsten von Volkswagen bringen: Nach Abschluss der Rallye Finnland beträgt der Vorsprung von Sébastien Ogier und Julien Ingrassia auf das beste Nicht Volkswagen Duo, Mads Østberg/Jonas Andersson (N/S, Citroën), 121 Punkte. Bleiben 112 davon nach der Rallye Deutschland übrig, wird lediglich ein Volkswagen Duo die Weltmeisterschaft in Fahrer- und Beifahrerwertung feiern. Ogier/Ingrassia führen die Wertungen mit 187 Zählern vor ihren Teamkollegen Latvala/Anttila (143 Punkte) und Mikkelsen (95 Punkte) an.
Fakten, Fakten, Fakten: Rekorde und Rekord-verdächtiges
Mit Abschluss der Rallye Finnland hat Volkswagen bei 391 Wertungsprüfungen seit dem Einstieg mit dem Polo R WRC im Januar 2013 19.996,66 km absolviert – das entspricht ein halbes Mal um den Erdball, im Rallye-Tempo wohlbemerkt. Dabei gingen 269 Bestzeiten und insgesamt 618 Top-3-Zeiten nach Wolfsburg. Bei 21 WM-Rallyes feierte Volkswagen 18 Mal den Sieg, davon Saison-übergreifend zwölf Mal in Folge. Mit dem Triumph in Finnland stellte Volkswagen auch den bisher bestehenden Bestwert von acht Siegen in Serie innerhalb einer Saison ein, den Citroën im Jahr 2011 aufgestellt hatte. Für Volkswagen war es bei der achten Saison-Rallye der fünfte Doppelerfolg des Jahres, der siebte insgesamt. Jari-Matti Latvala feierte seinen 44. Podestplatz in der Rallye-WM, von denen er zwölf mit Volkswagen erreichte. Es war zugleich sein elfter Laufsieg, der vierte im Polo R WRC.
Stimmen, 4. Tag Rallye Finnland
Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1  
  «Ich denke, diese Finnland Rallye werden die Fans und auch wir noch lange in  Erinnerung behalten. Auch wenn ich nicht gewonnen habe, war es ein großartiges  Finale mit einem tollen Kampf bis zur letzten Sekunde. Glückwunsch an  Jari-Matti und Miikka, die diesen Sieg in ihrer Heimat wirklich verdienen. Sie  waren dieses Mal einfach nicht zu schlagen. Ich wusste schon am Morgen, dass es  sehr schwer wird, den knappen Rückstand wettzumachen. Wenn du fast die ganze  Prüfung mit Voll-Speed unterwegs bist, sind selbst 3,4 Sekunden Rückstand kaum  aufzuholen, wenn dem anderen kein Fehler unterläuft. Auf der vorletzten Prüfung  haben Julien und ich noch mal alles riskiert, aber Jari-Matti hat mit dem  gleichen Tempo gegengehalten. Insgesamt ein fantastisches Wochenende und mit  den Punkten für Platz zwei in Finnland kann ich bestens leben.»  
Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2  
  «Der Sieg hier in Finnland ist ein ganz besonderer Moment für Miikka und mich.  2010 ist uns das zuletzt gelungen und nach dem mäßigen Ergebnis 2013 fühlt sich  dieser Sieg gleich doppelt so gut an. Ich hatte vom Beginn der Rallye an ein  sehr gutes Gefühl im Polo R WRC, der erneut perfekt eingestellt war. Ein großer  Dank an mein Team für die hervorragende Arbeit, die es geleistet hat. Und  natürlich auch ein Dankeschön an alle Fans, die Miikka und mich hier in  Finnland durchweg unterstützt haben. Aber der Sieg war auch harte Arbeit. Am  Samstagabend waren wir in einer schwierigen Situation, als wir eine der Bremsen  am Auto nicht mehr einsetzen konnten. Trotzdem haben wir nicht aufgegeben und  weitergekämpft. Ich bin sehr, sehr glücklich über das Ergebnis.»  
  Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9  
  «Finnland war erneut eine ganz besondere Rallye, die wegen ihres speziellen  Profils zu den anspruchsvollsten Rallyes zählt, die die WRC zu bieten hat. Daher  sind Ola und ich sehr zufrieden mit Platz vier. Seit Samstag waren wir in einer  komfortablen Position im Gesamtfeld mit einem guten Zeitpolster als Abstand auf  unsere Verfolger. Daher konnten wir den letzten Tag kontrolliert angehen,  wollten auf der Powerstage aber auch noch einmal angreifen, um dort eventuell  Zusatzpunkte für die Meisterschaft zu holen. Am Ende sind wir dort nur Vierte  geworden, sind aber zufrieden mit unserer Gesamtleistung. Gratulation an  Jari-Matti und Miikka zum Gewinn der Rallye Finnland. Ihr Sieg ist  hochverdient.»
  Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor  
  «Ich kenne niemanden im Service-Park, der Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila  diesen emotionalen Heimsieg nicht gönnt. Ich freue mich heute besonders für  sie, denn sie haben sich diesen Erfolg hart erarbeitet und mit immenser  Willenskraft in die Tat umgesetzt – trotz kleinerer Rückschläge. Wir haben den  besten Jari-Matti Latvala aller Zeiten erlebt mit einer völlig neuen  Einstellung zum Rallye-Sport und extrem fokussiert und gleichzeitig locker. Er  ist in einer eigenen Welt gefahren und nur sein Teamkollege Sébastien Ogier  konnte bis zum Ende folgen. Andreas Mikkelsen ist ebenfalls großartig gefahren  und hat bei dieser extrem anspruchsvollen Rallye Rang vier herausgeholt – großartig.  Dieser Doppelsieg gibt uns bei der Rallye Deutschland die Möglichkeit,  vorzeitig den Hersteller-Titel zu holen. Ganz klar: Das wollen wir mit Stil und  am liebsten mit einem Sieg tun. Wir haben daheim nach dem Resultat im  vergangenen Jahr etwas gutzumachen. Und wie man trotz Druck und hoher  Erwartungshaltung vor heimischer Kulisse gewinnt, hat Jari-Matti Latvala hier  in Finnland vorgemacht.»  
Und da war dann noch ...
... ein intensiver Weckruf. Die Fahrer sämtlicher Teams wurden am Sonntagmorgen im zentralen Hotel der Rallye Finnland von einem Feueralarm «geweckt». Das schrille Piepen ausgelöst hatte Luis Moya, zweimaliger Weltmeister an der Seite von Carlos Sainz und jetzt in Diensten des Volkswagen Teams. Moya hatte beim Frühstück seine Brotscheibe im Toaster vergessen, die prompt übelst zu Qualmen begann und zum Brikett mutierte. Nicht bestätigt ist dagegen, ob Moya auch den Satz «In Gottes Namen, Carlos, bitte mach den Toaster aus» aussprach.










