Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Volkswagen Piloten gut platziert in den WM-Wertungen

Von Toni Hoffmann
Die Volkswagen Piloten nehmen mit guten Voraussetzungen die zweite Saisonhälfte in der Rallye-WM in Angriff, die Stimmen der Volkswagen Piloten zur Rallye Polen.

Der Vorsprung von Ogier/Ingrassia auf die Zweitplatzierten Mads Östberg/Jonas Andersson (N/S, Citroën) beträgt vor den Rallyes sieben bis 13 bereits 66 Zähler. Weitere drei Punkte dahinter rangieren Mikkelsen/Fløene auf der dritten Position des Gesamtklassements, Latvala/Anttila folgen mit acht Punkten Rückstand auf ihre Volkswagen Teamkollegen auf Platz vier. Auch in der Hersteller-WM hat sich Volkswagen einen komfortablen Vorsprung erarbeitet: 64 Punkte liegt das Team hinter Ogier/Latvala vor Citroën.

Drei Testtage zur Vorbereitung: Volkswagen stellt sich auf die «Speedweeks» ein

Vor den «Speedweeks» stellt sich Volkswagen intensiv auf den veränderten Rhythmus in der Rallye-WM ein. Mit Polen und Finnland folgen im Juli die beiden schnellsten Rallyes im WM-Kalender. Knapp 30 Sachen flotter: Von etwa 90 auf knapp 120 km/h steigt das Durchschnittstempo – verglichen mit der zurückliegenden Rallye Italien auf Sardinien, die mit eher verwundenen und engen Pisten nach der Rallye Argentinien die langsamste im bisher absolvierten Kalender war. Wegen des grundlegend veränderten Charakters testen alle drei Volkswagen Duos von Freitag bis Sonntag vor der Rallye Polen jeweils einen Tag lang mit dem Polo R WRC im Gastgeberland.

Stimmen vor der Rallye Polen

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1
«Ich liebe schnelle Rallyes! Der Adrenalinstoß ist viel höher, was ich großartig finde und was mir in die Karten spielt. Auch wenn uns in Polen wieder ein anderer Typus Schotter-Rallye erwartet und das Streckenprofil kaum mit den bisherigen vergleichbar ist. Die Straßen sind längst nicht so eng wie zuletzt auf Sardinien. In Polen sind rund drei Viertel der Wertungsprüfungen im Vergleich zum vergangenen Jahr neu und vom bekannten Teil wird ein Großteil in umgekehrter Richtung gefahren. Die Rallye stellt für alle Fahrer so etwas wie ein Novum dar und wir haben alle die gleiche Ausgangssituation. Jeder kann zeigen, was er draufhat, darauf freue ich mich ganz besonders. Die ‚Recce‘ und das Zusammenspiel von Fahrer und Beifahrer werden, genau wie bei der Rallye Italien, wieder eine besondere Rolle spielen. Keine Frage, es gehört auch etwas Glück dazu, eine so anspruchsvolle Rallye ohne Zwischenfälle zu gewinnen. In Italien hatten wir jedoch eine sehr gute Strategie und haben zur richtigen Zeit und an den richtigen Stellen das Tempo variiert. Aufgrund dieses Sieges und des Vorsprungs in der Weltmeisterschaft werde ich meine Fahrweise nicht großartig ändern: Ich möchte auch in Polen gewinnen. Und dafür muss man Gas geben.»

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2
«Mit der Rallye Polen habe ich noch eine Rechnung offen. Im vergangenen Jahr hatte ich Pech, als ich meine Vorderrad-Aufhängung beschädigt habe. Immerhin habe ich mich von Platz sieben noch auf Rang fünf nach vorn gekämpft. 2009 bin ich auf Platz zwei liegend auf der letzten Wertungsprüfung ausgefallen. Im vergangenen Jahr hatte ich das natürlich noch im Kopf, nun ist es aber vergessen. In Portugal habe ich gewonnen, bei der Rallye Italien hatte ich ein gutes Tempo. Ich gehe also optimistisch in die Rallye Polen und habe alle Möglichkeiten, mit meinen Teamkollegen mitzuhalten. Die Rallye Polen ist sehr schnell – das gefällt mir. Entscheidend ist, den richtigen Rhythmus zu finden, dann ist alles möglich. Bei den Testfahrten in Polen hatten wir die Möglichkeit, den Untergrund kennenzulernen und ein Gefühl für das Setup zu bekommen. Nach den langen und heißen Tagen in Italien fühle ich mich gut vorbereitet. Die Rallye Polen ist ähnlich lang, physisch wird es aber nicht so anstrengend werden wie auf Sardinien.»

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9
«Im vergangenen Jahr hatte ich viel Spaß bei der Rallye Polen und habe mit Platz zwei eine gute Leistung gezeigt – auch wenn ich den Zweikampf gegen Sébastien Ogier nicht gewonnen habe. In Polen zählt vor allem eines: Geschwindigkeit. 2014 bin ich mit 136,88 km/h die schnellste Wertungsprüfung in der Geschichte des Polo R WRC gefahren. Mal schauen, was in diesem Jahr drin ist. Wenn du die Rallye gewinnen willst, musst du Vollgas geben, mutig sein und gewisse Risiken eingehen. Die Straßen lassen einiges zu, aber man sollte den Respekt nicht verlieren, wachsam und auf alles vorbereitet sein. In diesem Jahr ist die Strecke fast komplett neu, ähnlich wie 2014. Dass mir neue und im Wettkampf unbekannte Wertungsprüfungen liegen, habe ich schon mehrfach gezeigt. Ich bin also guter Dinge. Mein Ziel für die Rallye Polen ist definitiv, Platz zwei in der Fahrerwertung zurückzuerobern und an meine Leistung aus dem vergangenen Jahr anzuknüpfen.»

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