Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Thierry Neuville in Italien mit Kurs auf zweiten Sieg

Von Toni Hoffmann
Thierry Neuville auf Sardinien im Anflug zum zweiten Sieg

Thierry Neuville auf Sardinien im Anflug zum zweiten Sieg

Thierry Neuville hat auf der zweiten Etappe des sechsten Laufes zur Rallye-Weltmeisterschaft auf Sardinien als Spitzenreiter beendet und ist auf Kurs zu seinem zweiten WM-Sieg.

Thierry Neuville hat im Hyundai i20 WRC auf der italienischen Ferieninsel Sardinien bei der sechsten WM-Station Kurs auf seinen zweiten Sieg eingeschlagen. Im Gegensatz zu seinem ersten Sieg 2014 in Deutschland, als er von den Ausfällen seiner Konkurrenten profitierte, hat er bislang auf den 15 Entscheidungen aus eigener Kraft richtig um die Führung gekämpft. Mit einem Vorsprung von 16,1 Sekunden auf Jari-Matti Latvala im VW Polo R WRC wird der Ostbelgier in das Italien-Finale mit noch vier Entscheidungen (= 40,26 km) am Sonntag starten. Der Tabellenführer und Vorjahressieger Sébastien Ogier lag im zweiten VW Polo R WRC mit einem Rückstand von 1:15,0 Minuten etwas abgeschlagen auf dem dritten Rang.

«Das Auto war gerade auf den schmierigen Passagen fantastisch zu fahren», fand Neuville diesmal lobende Worte für seinen Hyundai. «Wir konnten richtig schnell fahren. Wir hatten heute einen weiteren guten Tag. Es war ein toller Kampf mit Jari-Matti Latvala. Ich bin richtig glücklich. Morgen wird es noch einmal hart, aber gehen gut vorbereitet in diesen Tag», ergänzte Neuville.

«Mehr ging heute nicht», führte Latvala an. «Wir hatten einen wirklich guten Tag. Ich muss Thierry Neuville meinen Respekt zollen. Ich war am Nachmittag etwas vorsichtiger als am Morgen. Manchmal muss man auf Sicherheit setzen. Wir werden sehen, was Thierry macht. Vielleicht gibt es morgen doch noch einen Kampf.»

«Ich habe hier alles gegeben. Es gab nichts, was ich hätte besser machen können», erklärte der werdende Vater Ogier, dessen Frau Andreas Kaiser kurz vor der Geburt des ersten Kindes steht. «Ich habe schon vor dem Start gesagt, wenn wir aufs Podium kommen, wäre das ein gutes Resultat für uns. Das etwas seltsame Feeling am Heck war für uns auf den schnellen Passagen ein Problem für uns.»

Auf der letzten Prüfung musste der bis dahin viertplatzierte Mads Östberg seinen Ford Fiesta RS WRC wegen eines technischen Defekts abstellen. Eine Prüfung zuvor setzte im strömenden Regen Andreas Mikkelsen beim Kampf um den vierten Rang seinen VW Polo R WRC mit einer Rolle neben die Schotterpiste.

Nutznießer war Dani Sordo, der im Hyundai i20 WRC auf den vierten Platz (2:19,2 Minuten Rückstand) aufrückte. «Als Mads Östberg passiert hatte, habe ich etwas langsamer gemacht, um nichts mehr zu riskieren. Wir hatten am Ende ein Problem mit einem steckenden Gaspedal», meinte Sordo.

Die Österreicherin Ilka Minor rückte zusammen mit ihrem norwegischen Piloten Henning Solberg im privaten Ford Fiesta RS WRC auf den sechsten Platz, dem besten Tagesergebnis 2016, vor.

Auch die WRC2-Wertung wurde gründlich durcheinander gewirbelt. Die Führenden vom Freitag strauchelten. Karl Kruuda führte auf dem achten Gesamtrang im Ford Fiesta, 1:56,3 Minuten vor Jan Kopecký, 3:10,5 Minuten vor Julien Maurin und 3:17,0 Minuten vor den Deutschen Armin Kremer/Pirmin Winklhofer, alle im Skoda Fabia R5.

Stand nach 15 von 19 Prüfungen:

1.    Neuville/Gilsoul (B), Hyundai i20 WRC, 3:07:35,2 h.
2.    Latvala/Antilla (FIN), VW Polo R WRC, + 16,1 sec.
3.    Ogier/Ingrassia (F), VW Polo R WRC, + 1:15,0 min.
4.    Sordo/Marti (E), Hyundai i20 WRC, + 2:19,2
5.    Tänak/Mölder (EE), Ford Fiesta RS WRC, + 4:50,6
6.    H. Solberg/Minor (N/A), Ford Fiesta RS WRC, +3:37,2
7.    Camilli/Veillas (F), Ford Fiesta RS WRC, + 5:38,5
8.    Kruuda/Jarveoja (EE), Ford Fiesta R5, + 11:35,3
9.    Prokop/Tomanek (CZ), Ford Fiesta RS WRC, + 12:33,1
10.  Kopecký/Dresler (CZ), Skoda Fabia R5, 13:31,6

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