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Formel 1 im Wald: Latvala auf Podiumskurs in Finnland

Von Toni Hoffmann
Jari-Matti Latvala auf Kurs zum Ehrenrang

Jari-Matti Latvala auf Kurs zum Ehrenrang

Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila sichern Verfolgerposition zur Spitze, Weltmeister Ogier/Ingrassia im Pech, Mikkelsen/Jæger als «Straßenfeger», Eishockey-Profi und Stanley-Cup Sieger Olli Määttä vor Ort.

Kein leichter Job, aber Aufgeben gilt nicht: Volkswagen Pilot Jari-Matti Latvala hat zusammen mit seinem Beifahrer Miikka Anttila (FIN/FIN) die Chance gewahrt, den vierten Sieg bei seiner Heimrallye zu holen. Das finnische Duo geht beim Finale am Sonntag mit einem Rückstand von 41 Sekunden auf die Spitzenreiter Kris Meeke/Paul Nagle (GB/IRL, Citroen) ins Rennen. Keinen glücklichen Tag hatten erneut Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), die am Morgen mit Problemen an der Bremse zu kämpfen hatten. Durch die erforderliche Reparatur stempelten sie mit dem Polo R WRC zu spät zur zweiten Prüfung des Tages «Päijiälä» ein und erhielten dafür eine Zeitstrafe. Pech dadurch auch für Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N): Die Norweger mussten durch die neue Startreihenfolge den unbeliebten Job des «Straßenfegers» von Ogier übernehmen – ein Nachteil, der die Chance auf ein Top-drei-Resultat in weite Ferne rücken ließ.

Nach zwei anstrengenden Tagen mit jeweils knapp 150 Prüfungskilometern wartet auf die WRC-Piloten am Sonntag eher eine Sprintdistanz: lediglich 33,96 Kilometer, verteilt auf vier Wertungsprüfungen stehen an. Im Normalfall zu wenig, um noch größere Zeitrückstände aus eigener Kraft aufzuholen.

Stimmen, Tag 01 Rallye Finnland

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1

«Auch, wenn die Atmosphäre großartig ist und die Strecken irre viel Spaß machen - das ist diesmal nicht mein Wochenende bei der Rallye Finnland. Nach dem Fehler gestern hatten wir am Morgen mit einem Bremsproblem zu kämpfen. Die Reparatur hat dann leider so lange gedauert, dass wir eine Zeitstrafe kassiert haben. Natürlich ist es für Andreas ärgerlich, dass er danach den Straßenfeger spielen musste – wenn einer das verstehen kann, dann ich. Für Julien und mich geht es am Sonntag darum, für das Team zumindest ein paar Punkte in der Hersteller-Wertung zu holen und natürlich die drei Punkte in der Powerstage anzugreifen. Mehr ist für uns nicht mehr drin.»

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2

«Wie gestern müssen wir uns mit dem zweiten Platz in der Tageswertung zufriedengeben. Kris Meeke hat eine sehr starke Leistung abgeliefert und hatte dazu noch die bessere Startposition. Gegen das Gesamtpaket hatten wir keine Chance. Es ist nicht so, dass wir es nicht probiert hätten. Aber nach dem ersten Durchlauf der Ouninpohja-Stage war klar, dass es nur darum gehen kann, die Punkte für die Meisterschaft sicher einzufahren. Außerdem müssen wir auch an die Herstellerwertung denken. Bedanken möchte ich mich bei dieser Gelegenheit für die Unterstützung der Fans an den Prüfungen. Gerade hier in meiner Heimat bedeutet das Miikka und mir sehr viel. Jetzt heißt es für alle: Daumen drücken für die Powerstage.»

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9

«Unser erster Tag in der Rolle der Straßenkehrer war nicht ganz einfach, aber lehrreich. Einerseits können wir mit unserer Leistung zufrieden sein: Anders und ich haben wirklich gepushed und sind bis auf einen kleinen Ausrutscher auch problemlos durchgekommen. Aber leider hat sich unsere Arbeit bei den Ergebnissen nicht ausgezahlt, teilweise lagen unsere Zeiten nur auf dem Niveau der langsameren R5-Autos. Aber wir nehmen das sportlich und tun morgen erneut unser Bestes – auch wenn es eher unwahrscheinlich ist, dass wir uns noch aus eigener Kraft verbessern können.»

Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor

«Das war kein besonders guter Auftakt in den Tag für uns. Sébastien Ogier hatte am frühen Morgen gleich mit einem Problem an den Bremsen zu kämpfen und ist durch die notwendige Reparatur leider zu spät zur nächsten Prüfung gekommen. Ab dem Zeitpunkt musste Andreas Mikkelsen dann die Strecke eröffnen, was für ihn keine leichte Aufgabe war. Jari-Matti Latvala hat den zweiten Platz gefestigt und eine sehr starke und fehlerfreie Leistung gezeigt. Wichtig ist für uns, dass wir am Schlusstag hier in Finnland die größtmögliche Punktausbeute für die Hersteller-WM sicherstellen.»

Und da war dann noch ...

... Olli Määttä. Der finnische Eishockey-Profi, der in diesem Jahr mit seinem Verein Pittsburgh Penguins den Stanley Cup in der amerikanischen NHL gewonnen hat, schaute in seiner Heimatstadt Jyväskylä vorbei und unterstützte Landsmann Jari-Matti Latvala an der Strecke. Aus gutem Grund: Der finnische Jungstar weiß aus eigener Erfahrung wie sich die Tempojagd im Wald anfühlt. Beim Test in der Woche vor der Rallye durfte er auf dem Beifahrersitz des Polo R WRC Platz nehmen und wurde von Latvala chauffiert. «Es war ein einmaliges Erlebnis», sagte Määttä. «Wahnsinn, wie Jari-Matti das Fahrzeug beherrscht.»

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