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24h Le Mans: Was erwartet uns in der starken GTE Pro?

Von Oliver Müller
Die Corvette C8.R von Nick Tandy bei den 24h Le Mans

Die Corvette C8.R von Nick Tandy bei den 24h Le Mans

Mit Corvette, Ferrari und Porsche sind 2021 bei den 24h von Le Mans drei Marken in der GTE-Pro-Kategorie vertreten. Alle acht involvierten Fahrzeuge haben die Chance auf den Klassensieg. Das ist eine Vorschau.

Die GTE-Pro-Kategorie ist auch 2021 bei den 24h von Le Mans wieder der heimliche Star. Zwar sind nicht mehr 17 Fahrzeuge von sechs Herstellern aktiv (wie zuletzt 2019), doch die Qualität in der Klasse ist weiterhin hoch. Zwei Werks-Corvette, zwei Werks-Porsche, die beiden Ferrari von AF Corse und noch zwei private 911 RSR stellen das Aufgebot 2021 an der Sarthe.

Die bereits abgelaufenen Sessions in Le Mans haben eines bewiesen: In der GTE Pro wird es dieses Jahr richtig schnell zur Sache gehen. Denn mit einer unglaublichen Zeit von 3:46,011 Minuten hatte Ferrari-Pilot Daniel Serra bereits in der Qualifikation den bisherigen GTE-Rundenrekord pulverisiert. Auf den langen Geraden von Le Mans gilt Ferrari auch immer als großer Favorit.

Die beiden 488 GTE Evo sind mit Alessandro Pier Guidi, James Calado und Côme Ledogar bzw. Daniel Serra, Miguel Molina und Sam Bird super besetzt. Der Brite Bird rutschte kurzfristig ins Aufgebot für Davide Rigon. Doch das ist keine Schwächung. Auch Bird kennt den Ferrari aus dem Effeff.

Porsche setzt in seinen beiden Werks-911 RSR auf Gianmaria Bruni, Richard Lietz und Frédéric Makowiecki bzw. Kévin Estre, Neel Jani und Michael Christensen. Nachdem Porsche 2020 an der Sarthe geschlagen wurde, sind die Schwaben nun heiß auf die Revanche. Dass die BoP 2021 passt, hat bereits die Qualifikation gezeigt. Denn auch Speerspitze Kévin Estre lag unter dem bisherigen Rundenrekord. Auch in Bezug auf die Strategie ist Porsche immer richtig stark aufgestellt. Das könnte 2021 in Le Mans eine wichtige Trumpfkarte sein.

Eine kleine Unbekannte ist die Corvette C8.R. Corvette hatte Le Mans 2020 aufgrund von Corona ausgelassen. Insofern fehlen dem amerikanischen Werksteam wichtige Referenzwerte in Bezug auf die Abstimmung. Auch die Regelhüter haben eine Herausforderung. Denn die C8.R war im WEC-Trimm bislang nur im Februar 2020 in Austin und im Mai 2021 in Spa-Francorchamps unterwegs. Somit mangelt es den FIA/ACO-Technikern natürlich ein wenig an Erfahrung in Bezug auf die BoP.

Ungewohnt ist, dass mit Nick Tandy ein langjähriger Porsche-Pilot in Le Mans im US-Muscle-Car unterwegs ist. Er teilt sich das Cockpit mit Tommy Milner und Alexander Sims. Die zweite C8.R fahren Antonio García, Jordan Taylor und Nicky Catsburg.

Ergänzt wird die GTE Pro von zwei privaten Porsche 911 RSR. Doch auch hier ist das Fahreraufgebot top. Bei WeatherTech Racing geben Cooper MacNeil, Earl Bamber und Laurens Vanthoor Gas. Zwar ist MacNeil der einzige Silber-Pilot in der Klasse. Doch auch er hat mit zwei IMSA-Siegen 2021 schon gezeigt, dass er mit dem Fahrzeug gut zurecht kommt. Die technische Betreuung liegt bei Proton Competition aus Süddeutschland – also bei einer Truppe, die schon seit etlichen Jahren mit den GTE-Modellen von Porsche erfolgreich unterwegs ist.

Hub Auto Racing aus Asien vertraut in seinem Porsche auf Dries Vanthoor, Maxime Martin und Alvaro Parente. Vor allem Audi-Sport-Fahrer Vanthoor ist eine Rakete. Wer im so stark besetzten ADAC GT Masters vorne fährt, der muss sich auch in Le Mans nicht verstecken. Sein belgischer Landsmann Maxime Martin hat 2020 mit Aston Martin die GTE-Pro-Klasse in Le Mans gewonnen. Auch der Portugiese Parente ist über jeden Zweifel erhaben.

Alles in allem kann also ein spannendes GTE-Pro-Rennen erwartet werden. Welches Fahrzeug in diesem Jahr das schnellste ist, wird sich wohl erst im Laufe des Rennens heraus kristallisieren. Am Ende wird der Beste gewinnen.

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