Formel 1: Weltmeister im Gefängnis

Knaller: Fährt 2023 ein NASCAR bei den 24h Le Mans?

Von Oliver Müller
Boxenstopp bei Hendrick Motorsports in der NASCAR

Boxenstopp bei Hendrick Motorsports in der NASCAR

Hendrick Motorsports will einen modifizierten Next Gen Chevrolet Camaro ZL1 bei den legendären 24 Stunden von Le Mans aufbieten. Das Fahrzeug soll in der Garage 56 starten. Der ACO muss das Projekt aber noch absegnen.

Im Jahre 2023 feiern die 24 Stunden von Le Mans den 100. Geburtstag. Beim Jubiläumsrennen könnte auch ein ganz untypisches Auto am Start stehen: Ein NASCAR. So zumindest der Plan des NASCAR-Rennstalls Hendrick Motorsports, der in Vorfeld der 12h Sebring verkündet hat, einen LM-Start 2023 mit einem modifizierten Next Gen Chevrolet Camaro ZL1 anzustreben. Neben dem Team selbst ist auch die NASCAR, Chevrolet, die IMSA und Goodyear in das Projekt involviert.

«Die Teilnahme an einer der wahrhaft legendären Veranstaltungen im Autorennsport bzw. NASCAR und Chevrolet auf der Weltbühne zu repräsentieren, ist ein Privileg», meinte Rick Hendrick (Teambesitzer von Hendrick Motorsports). NASCAR-Boliden gab es bei den 24h Le Mans schon in der Vergangenheit. 1976 starteten ein Dodge Charger und ein Ford Torino beim großen Klassiker in Frankreich.

Diese brachte seinerzeit NASCAR-Mitbegründer Bill France Senior auf den Weg nach Le Mans. «Schon in den Anfängen von NASCAR war es meinem Vater wichtig, dass wir eine sichtbare Rolle im internationalen Motorsport spielen - und es gibt keine größere Bühne als die 24 Stunden von Le Mans», erklärte Jim France, der aktuelle NASCAR-CEO und Sohn des 1992 verstorbenen «Big Bill».

Das Fahrzeug soll in der sogenannten Garage 56 starten. Diese hat der Le Mans-Veranstalter ACO 2012 ins Leben gerufen. In der Garage 56 treten seitdem immer mal wieder mehr oder weniger innovative Fahrzeuge außer Konkurrenz bei den 24h Le Mans an.

Der ACO muss das Fahrzeug somit aber auch erst in der Garage 56 zulassen. Dies dürfte sich jedoch nicht als sonderlich großes Hindernis herausstellen. Denn die NASCAR ist bekanntlich auch Besitzer der IMSA ist, die wiederum seit vielen Jahren eng mit dem ACO kooperiert. Außerdem hat sich ACO-Präsident Pierre Fillon auch schon zum Projekt geäußert, was er nicht tun würde, wenn es kein Interesse seitens des ACO gäbe.

«Wenn der ACO eine Bewerbung für ein Garage 56-Programm erhält, sprechen wir zunächst mit Designern, Teampartnern und Lieferanten, um Leistungsparameter so festzulegen, dass das Programm für alle Beteiligten erfolgreich sein kann. Wir werden weiterhin mit NASCAR und all ihren Partnern zusammenarbeiten, während sie auf ihr geplantes Garage 56-Projekt 2023 hinarbeiten», kommentierte Fillon.

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