MotoGP: Verblüffung über die Rundenzeiten

24h Le Mans: Das ist beim Testtag noch aufgefallen

Kolumne von Oliver Müller
Der Werks-Porsche 963 in Le Mans 2024

Der Werks-Porsche 963 in Le Mans 2024

Porsche lag beim Vortest zu den 24 Stunden von Le Mans mit zwei Autos an der Spitze und hat nun die Favoritenrolle inne. Dahinter tummeln sich einige Marken. SPEEDWEEK.com blickt zurück auf den offiziellen Vortest 2024.

Die ersten Rundenzeiten in Le Mans sind 2024 gesetzt: Am gestrigen Sonntag fand der offizielle Vortest zu den 24 Stunden von Le Mans statt - und da machte Porsche ganz klar die Pace an der Spitze des Feldes. Alle drei Werks-963 fanden sich im Endklassement in den Top Vier wieder. Das ist eine geschlossene Mannschaftsleistung und schiebt die Schwaben direkt auch in die Favoritenrolle für das Rennen am kommenden Wochenende (15./16. Juni 2024). Porsche hat dieses Jahr schon den Klassiker in Daytona mit dem 963 für sich entscheiden können und war auch in den bisherigen WEC-Rennen eine Macht.

Dazu kommt, dass Porsche als einziger Hersteller drei Werksautos aufbietet und zusätzlich noch drei private 963 in der Hinterhand hat. Kurz gesagt: Wenn ein Auto während des Rennens ins Schwierigkeiten kommen sollte, so wären noch genügend Porsche vorhanden, um die Siegeslorbeeren einzufahren. Vieles deutet also auf den 20. Sieg von Porsche in Le Mans hin. Das hat der Vortest nochmals eindeutig unterstrichen.

Natürlich sind die gebotenen Zeiten immer mit Vorsicht zu bewerten, da wegen der BoP (Balance of Performance) keiner seine Karten komplett auf den Tisch legt. Doch wie es scheint, sind Toyota, Ferrari und mit Abstrichen vielleicht auch BMW die größten Herausforderer von Porsche. Eigentlich müsste zu dieser Liste auch Cadillac zählen, doch die drei amerikanischen V-Series.R haben beim Vortest nur die Plätze 14, 16 und 19 belegt.

Eine Erklärung dafür gibt es nicht wirklich (außer eventuelle Taktik in Bezug auf die BoP). Wenn dann am Mittwoch die Qualifikation ansteht, werden die Cadillac aller Voraussicht besser aussehen. Das unterstreicht beispielsweise auch der Blick auf die Porsche-Kurven. Dort ist vor allem die Aerodynamik der Fahrzeuge gefragt. Mit 14,680 Sekunden war hier tatsächlich Earl Bamber im Cadillac am schnellsten.

Spannend ist in Le Mans natürlich immer der Blick auf den Top-Speed, der auf der Hunaudières-Geraden gemessen wird. Hier lag überraschenderweise der Isotta Fraschini Tipo6-C von Antonio Serravalle, Carl Wattana Bennett und Jean-Karl Vernay mit 345,6 km/h ganz vorne. Sonst ist bei der Höchstgeschwindigkeit eigentlich Ferrari Klassenprimus. Die 499P kamen aber nicht über 338.1 km/h hinaus. Hier spielt sicherlich der neue «Power Gain» in der BoP eine Rolle, bei dem die Ferrari über 250 km/h mit satten 1,7 Prozent weniger Leistung auskommen müssen.

Schnell wieder eingefunden hat sich auch José María López. Der Argentinier musste kurzfristig für Mike Conway im Toyota #7 einspringen, nachdem der Brite sich beim Fahrradfahren verletzt hatte. Seine beste Zeit lag bei 3:28,827 Minuten. Teamkollege Kamui Kobayashi war mit 3:28,467 Minuten nur unwesentlich schneller.

Sechs Piloten (Kelvin van der Linde, Jack Aitken, Mirko Bortolotti, Marco Wittmann, Sheldon van der Linde und René Rast) hatten die erste Session des Testtages in Le Mans absolviert und sind dann per Flugzeug und Helikopter nach Zandvoort aufgebrochen, wo sie am Sonntagsrennen der DTM teilnahmen. Die Aktion kann als Erfolg gewertet werden, denn mit Wittmann, Bortolotti und Kelvin van der Linde standen drei dieser Piloten auf dem DTM-Podium.

Erstmals bei den 24h Le Mans am Start sind 2024 die GT3-Rennwagen, die in der LMGT3-Klasse antreten. 23 Fahrzeuge von neun Herstellern sind am Start. (Wie bekannt: Alle sind dicht zusammen und keiner will wegen der BoP schon alles zeigen.) Aber das grundsätzliche Rundenzeiten-Niveau war interessant. Die beste LMGT3-Zeit lag bei 3:59,883 Minuten - gefahren von einer Corvette Z06 LMGT3.R.

2023 waren bekanntlich die GTE-Am-Autos letztmals in Le Mans unterwegs. Da lag die Bestzeit beim Vortest bei 3:56,088 Minuten - war also rund 3,9 Sekunden schneller. Und das obwohl die Strecke am Testtag 2023 insgesamt etwas langsamer war (aus diversen Gründen, wie Außentemperaturen oder dem bereits vorhanden Grip-Level). Kurz gesagt: Die LMGT3 werden auch in der Rennwoche weit hinter dem GTE-Am-Niveau bleiben.

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