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24h Le Mans 2024: Optimismus im Lager von Ferrari

Von Oliver Müller
Rote Göttin: Der Ferrari 499P

Rote Göttin: Der Ferrari 499P

Vor den heute anstehenden 24 Stunden von Le Mans sprach SPEEDWEEK.com mit den Piloten der Ferrari 499P. Der italienische Mythos-Hersteller geht gut vorbereitet und positiv gestimmt in den großen Klassiker an der Sarthe.

Es ist soweit: Am heutigen Samstag (15. Juni 2024) steht die 92. Ausgabe der legendären 24 Stunden von Le Mans auf der Agenda. Das Rennen an der französischen Sarthe bringt weltweites Interesse. Zu den ganz großen Favoriten auf den Gesamtsieg zählt zweifelsohne auch Ferrari. Die Mythos-Marke ist Titelverteidiger in Le Mans und will den 11. Triumph nach Maranello holen. Die Chancen stehen gut. Das haben beispielsweise schon die bisherigen WM-Rennen offenbart, in denen Ferrari schon richtig guten Speed zeigte.

Für den 499P, der 2023 sein Debüt in Le Mans gab, ist es der zweite Einsatz beim Klassiker. Damit nicht genug: Ferrari baut auch bei den Cockpits auf Konstanz und hat in den Werks-Wagen die Fahrer-Paarungen beibehalten. «Wir haben nun ein Jahr Erfahrung mit dem 499P in Le Mans. Außerdem hat sich das Auto seit letztem Jahr um einiges verbessert», beschreibt Miguel Molina, der sich einen 499P mit Nicklas Nielsen und Antonio Fuoco teilt. «Wir haben noch keine Joker-Updates genutzt, aber Dinge wie beispielsweise die Software verbessert. Das Auto fühlt sich hier dieses Jahr besser an als 2023 - das ist auf jeden Fall etwas sehr sehr Positives. Mal sehen, ob es für den Sieg reicht oder nicht.»

Ähnlich optimistisch geht auch Wagenpartner Nielsen, der im Auto #50 zudem als Startfahrer nominiert wurde, ins Rennen. «Wir haben ganz große Hoffnungen und fühlen uns gut vorbereitet. Natürlich haben wir noch nicht das ganze Potenzial unserer Konkurrenten gesehen, doch wir sind sicherlich vorne im Mix mit dabei. Dadurch, dass wir ja bereits letztes Jahr mit dem 499P in Le Mans am Start waren, haben wir nun einen großen Erfahrungsschatz», erläutert der schnelle Däne - und fügt zwinkernd hinzu: «Letztes Jahr starteten wir mit unserem 499P mit der Startnummer #50 von Platz eins und kamen am Ende auf Rang fünf. Dieses Mal erzielten wir die fünftschnellste Zeit in der Hyperpole - also sollten wir im Rennen doch dann auf den ersten Platz kommen.»

Den von Nielsen angesprochenen ersten Platz schafften 2023 die Teamkollegen im zweiten Werks-499P mit der #51. Das sind Alessandro Pier Guidi, James Calado und Antonio Giovinazzi, die als perfekt eingespieltes Trio gelten und das Rennen von Startplatz drei beginnen - also genau neben dem Schwester-499P mit der #50.

«Wir starten dieses Jahr mit beiden Autos aus der zweiten Reihe, das ist auf jeden Fall gut. Denn der Rennstart hier ist immer recht eng und es geht ordentlich zur Sache, da einige Piloten auch ein wenig nervös sind. Somit ist es nicht schlecht, weit vorne im Feld loszufahren, um nicht unverschuldet in eine Situation hineingerissen zu werden», fügt Molina weiter an. «Porsche hat bereits gezeigt, dass sie stark sind. Ich rechne auch mit Toyota. Sie waren in der Hyperpole nicht mit dabei. Somit konnten wir ihre Performance noch nicht sehen. Im Rennverlauf werden sie aber wohl recht schnell vorne mit dabei sein.»

Zusätzlich zu den beiden Werks-Autos gibt es 2024 noch einen privaten 499P, der von AF Corse eingesetzt und von Robert Kubica, Robert Shwartzman und Yifei Ye gefahren wird. Dieser dritte Ferrari wird leicht zu erkennen sein, da er markant gelb foliert ist. «In Le Mans gilt es, stets achtsam unterwegs zu sein. Denn eigentlich kann jede Sekunde eine Gelbphase oder ein Safety-Car ausgerufen werden. Somit ist in Bezug auf den Sieg auch die perfekte Strategie elementar», meint Shwartzman. «Insbesondere in der Nacht bei kalten Temperaturen müssen wir die Reifen extrem im Blick haben. Denn wenn man mit frischen Pneus aus der Box fährt, verliert man in der ersten Runde etliche Sekunden auf der Uhr, da es einige Zeit dauert, bis die Reifen ins optimale Fenster kommen.»

Eines ist klar: Mit den drei 499P ist Ferrari gut gerüstet, um auch dieses Jahr wieder ganz oben auf dem Podest zu stehen. Ob es gelingt, wird am Sonntag gegen 16:00 Uhr beantwortet.

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