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24h Le Mans: Porsche siegt mit Hülkenberg/Tandy/Bamber

Von Oliver Runschke
Doppelsieg von Porsche bei den 24h von Le Mans. 17. Gesamtsieg von Porsche in Le Mans, erster Sieg eines Benziners seit zehn Jahren. Corvette gewinnt nach Daytona und Sebring auch GT-Klasse in Le Mans.

Porsche hat angeführt von Nico Hülkenberg, Nick Tandy und Earl Bamber mit dem 919 Hybrid einen Doppelsieg bei den 24h von Le Mans geholt. Für Porsche war es im zweiten Jahr mit dem 919 Hybrid der insgesamt 17. Gesamtsieg bei den 24h von Le Mans. Hülkenberg und Bamber gelang der Sieg bei ihrem Le-Mans-Debüt, Tandy war bereits einmal in der GT-Klasse am Start. Alle Drei gewannen das bedeutendste Sportwagenrennen der Welt bei ihren zweiten Einsatz in einem LMP1-Sportwagen. Mark Webber, Timo Bernhard und Brendon Hartley beendeten das Rennen im #17 Porsche 919 als Zweite, die Vorjahressieger André Lotterer, Marcel Fässler und Benoit Treluyer retteten die als Dritte im Audi R18 e-tron quattro die Ehre der vier Ringe. Porsche beendete mit dem ersten Le-Mans-Sieg seit 1998 eine seit fünf Jahren währende Siegesserie von Audi und holte den ersten Sieg eines Benziners in Le Mans seit zehn Jahren. Porsche war nur zwei Runden davon entfernt, den Le-Mans-Distanzrekord einzustellen.

Hülkenberg und Tandy mit starker Performance

Porsche machte in der Startphase und am späten Nachmittags das Tempo, in den Abendstunden sah es dann danach aus, als gewinnt Audi durch schnelleres Tempo die Oberhand. Doch mit Anbruch der Nacht übernahm Porsche wieder das Kommando und war konstant schneller, auch wenn Lotterer #7 Audi die schnellste Rennrunde dreht und damit einen historischen neuen Rundenrekord setzt.
Porsche fuhr ab der Nacht Vierfachstints auf einem Reifensatz die hervorragend funktionierten und profitierte zum Teil auch von einer um eine Runde bessere Reichweite. In der Nacht glänzten bei Porsche Hülkenberg und ganz besonders Tandy, die den #19 919 in den späten Abendstunden in Führung brachten und sich im Verlauf des Sonntagmorgen mit einer Runde Vorsprung Luft verschafften, nachdem der #17 Porsche nach Mißachten von slow-zone-Regeln eine 60-Sekunden-Strafe absitzen musste.

Alle drei Audi mit Problemen

Während die beiden Porsche 919 an der Spitze liefen wie Uhrwerke und keinerlei Probleme hatten, lief es bei allen drei Audi R18 nicht rund. Lotterer/Fässler/Treluyer (#7) verloren durch eine zerfetzte Motorabdeckung und einen unplanmässigen kurzen Stopp am Sonntagvormittag Zeit, Rast/Bonanomi/Albuquerque (#9) litten am Sonntagmorgen an einem Probleme mit dem Hybridsystem, das mehr als 20 Minuten kostete. Ein Unfall am Samstagnachmittag, als Duval im #8 Audi eine slow-zone übersah und in den Leitplanken landeten, warf Duval/Di Grassi/Jarvis schon früh zurück. Bei Porsche musste nur der #18 919 von Jani/Lieb/Dumas Zwischenfälle beklagen, der nach Bremseproblemen zwei Mal im Kiesbett landeten und Rang fünf ins Ziel kam.

Toyota spielte im Rennen keine Rolle und blieb blass. Von ihrem selbst gesteckten Ziel, im Rennen zwei Sekunden auf Audi zu verlieren, waren die Japaner meilenweit entfernt. Zu keiner Zeit im Rennen konnte Toyota Performance zeigen. Wurz/Sarrazin/Conway steuerten den schnellsten TS040 auf Rang sechs, Davidson/Buemi/Nakajima landeten in der #1 nach einem längeren Reparaturstopp in den Abendstunden auf Rang neun.

Der Nissan-Auftritt war das erwartete Debakel. Das Tempo der GT-R war auch im Rennen erschreckend langsam, im Rennen beschwerten nicht wenige LMP2-Piloten über die Nissan. Zwei der GT-R schieden aus, die #22 von Krumm/Tincknell/Buncombe wurde 24h durchrepariert und kam ausser Wertung als Letzter ins Ziel.

KCMG-Oreca dominiert LMP2

Die LMP2-Klasse wurde zur grossen Show von KCMG. Der #47 Oreca-Nissan des Teams aus Hong Kong fuhr mit Richard Bradley, Matt Howson und Nico Lapierre zu einem dominanten Start-Ziel-Sieg, der nur in Gefahr geriet, als Lapierre sich zwei Mal auf kalten Reifen in den Notausgang verbremste. Turvey/Evans/Dolan wurden im #38 Jota-Gibson-Nissan zweite vor dem G-Drive-Ligier-Nissan von Bird/Rusinov/Canal.

Corvette holt die Tripple Crown

Dramatisch war das Rennen in der GTE-Klasse. In der vorletzten Rennstunde verlor der in Führung liegende #51 Ferrari von Bruni/Vilander/Fisichella nach einem Getriebeschaden 30 Minuten, das brachte Corvette mit der #64 C7.R von Gavin/Milner/Taylor die Führung und den Sieg. Die Corvette kämpfte seit den Abendstunden mit Ferrari und Aston Martin um die Spitze und fuhr nach Klassensiegen in Daytona und Sebring nun in Le Mans die «Tripple Crown» des Langstreckensports ein. Der Ferrari #71 von Rigon/Calado/Beretta wurde Zweiter vor der #51.

Aston Martin und Porsche erlebten ein Debakel. Die beiden Aston Martin von Mücke/Turner/Bell (#97) und Stanaway/Rees/MacDowall (#99) schieden in Führung liegend nach Motorschaden und Unfall aus bzw. fielen weit zurück.
In der letzten Stunden verloren Lauda/Lamy/Dalla Lana (#98) dann nach einem Abflug von Dalla Lana in der Ford-Schikane den sicher geglaubten GTE-Am-Klassensieg an den SMP-Ferrari von Bertolini/Shaitar/Basov. Bestplaziertes Aston-Martin-Trio waren Sørensen/Thiim/Nygaard als Vierte.

Porsche musste nach einem Motorschaden des #92 911 RSR von Pilet/Makowiecki/Henzler den ersten Ausfall im Rennen hinnehmen, der #91 RSR verlor nach einer Getriebereparatur am Sonntagmorgen seine Chancen auf einen Podiumsplatz. Ein Achtungserfolg gelang im GT-Lager von Porsche nur dem Proton-Team. Nach Motorschaden am #88 RSR von Ried/Bachler/Al Qubaisi fuhren Schauspieler Patrick Dempsey, Patrick Long und Marco Seefried als Zweite auf das GTE-Am-Podium.

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