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Mick Schumacher: F4-Titelentscheidung in Hockenheim

Von Otto Zuber
Titelanwärter Mick Schumacher fuhr zweimal als Dritter aufs Podium und machte wichtige Punkte auf seinen ehemaligen Teamkollegen Mawson gut

Titelanwärter Mick Schumacher fuhr zweimal als Dritter aufs Podium und machte wichtige Punkte auf seinen ehemaligen Teamkollegen Mawson gut

Nach der Formel-4-Premiere in Zandvoort wissen wir: Der Titelkampf zwischen Mick Schumacher und Joey Mawson entscheidet sich in Hockenheim. Der Sohn der Formel-1-Ikone konnte seinen Rückstand auf den Leader verkürzen.

Drei Rennen auf dem Dünenkurs in Zandvoort - drei verschiedene Sieger bei der Premiere der Formel 4 in den Niederlanden. Eine Entscheidung um den Titel gab es in den Niederlanden noch nicht, der Titelkampf in der Formel 4 bleibt bis zum Finale am Hockenheimring (30. September bis 2. Oktober) spannend.

Tabellenführer Joey Mawson startete zwar mit einem Sieg ins Wochenende, konnte in den Rennen 2 und 3 dann aber nur noch vier Punkte holen. Mike David Ortmann durfte sich dagegen über ein «gelungenes Wochenende» freuen. Vor seinem dritten Saisonsieg im zweiten Rennen hatte der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport bereits am Samstag Rang 2 belegt.

Zur guten Wochenendbilanz des Teams ADAC Berlin-Brandenburg e.V. trug auch Lirim Zendeli wesentlich bei, der im zweiten Lauf hinter Ortmann den Doppelsieg für die Berliner perfekt machte, zweimal bestplatzierter Rookie war und am Samstagnachmittag die schnellste Zeit fuhr.

Titelanwärter Mick Schumacher fuhr zweimal als Dritter aufs Podium und machte wichtige Punkte auf seinen ehemaligen Teamkollegen Mawson gut, der die Gesamtwertung mit 324 Punkten vor dem Sohn des Rekord-Weltmeisters Michael Schumacher anführt. Vor den verbleibenden drei Rennen hat Schumi jr. (285) nur noch 39 Punkte Rückstand. Ortmann (223) hat mit 101 Punkten Rückstand auf Mawson keine Chance mehr auf Rang 1 und 2. Seinen ersten Sieg in der Formel 4 feierte Mawsons Teamkollege Kami Laliberté.

Die Rookie-Wertung führt weiterhin Nicklas Nielsen (282 Punkte) vor Juan Manuel Correa (261,5) und Juri Vips (243) an. In der Teamwertung überholte das italienische Prema Powerteam (390,5) den niederländischen Rennstall Van Amersfoort Racing (368).

Viele Punkte machte das Team ADAC Berlin-Brandenburg e.V. gut (310), liegt aber noch 20 Zähler hinter dem Kerpener Rennstall US Racing von Gerhard Ungar und dem ehemaligen Formel-1-Piloten Ralf Schumacher. Beim grossen Saisonfinale am Hockenheimring werden die Formel-4-Champions 2016 gekürt.

Neuling

Seine ersten Kilometer in der Formel 4 spulte Devlin DeFrancesco ab und legte dabei ein beachtliches Debüt hin. Der 16-jährige Kanadier, aktuell Gesamt-Dritter in der englischen Formel-4-Serie, gehört im Übrigen schon seit seiner Geburt zu den ganz Schnellen. Er wurde als Frühchen mit einem Startgewicht von einem knappen Pfund geboren, hat sich in der Zwischenzeit aber prächtig entwickelt, wie der 14. Platz im zweiten Rennen von Zandvoort belegt.

Bestes Ergebnis

Lokalmatador Janneau Esmeijer, seit Spielberg wieder am Steuer, sorgte bei seinem Heimspiel für das bislang beste F4-Rennwochenende in der Formel 4 für das Team Timo Scheider GmbH.

Der 19-Jährige, der in Amsterdam wohnt, verbesserte sich auf dem Dünen-Kurs von seinem zehnten Platz aus Rennen 1 auf Rang 5 im zweiten Lauf. In der Gesamtwertung liegt Esmeijer nach neun absolvierten Rennen auf Rang 20.

Gelerntes unter Beweis gestellt

Auch zwei ehemalige Piloten der Highspeedschule des ADAC überzeugten in Zandvoort: Vorjahres-Champion Marvin Dienst verpasste im ersten Rennen des ADAC GT Masters als Vierter nur knapp das Podium.

Einen Start-Ziel-Sieg legte dagegen der Formel 4-Gesamtzweite von 2015, Joel Eriksson, im «Masters of Formula 3» hin, das ebenfalls an diesem Wochenende zu Gast auf dem Kurs an der niederländischen Küste war. In der Vergangenheit hatten unter anderem die GP-Stars Lewis Hamilton, Nico Hülkenberg und Max Verstappen bei dem Traditionsrennen im Rahmen des ADAC GT Masters in Zandvoort gewonnen.

Grosseinsatz

Van Amersfoort Racing, Motopark und Mücke Motorsport waren mit einem Grossaufgebot in Zandvoort im Einsatz. Van Amersfoort Racing setzte beim Heimrennen neben den vier Formel 4-Rennern auch drei Formel 3 beim «Masters of Formula 3» ein, Motopark bestritt das Formel-3-Rennen sogar mit vier Fahrzeugen und startete in der Formel 4 mit drei Monoposto.

Mücke Motorsport, die in der ADAC Formel unter der Bewerbung des ADAC Berlin-Brandenburg starten, hatte einen Formel 3 für den Rookie-Champion der Formel 4 2015 und ADAC Stiftung Sport Förderpilot David Beckmann im Gepäck.

Punktlandung

Ob es am Ende reicht, ist noch ungewiss, aber drei Rennen vor dem Finale der ADAC Formel 4-Saison am Hockenheimring hat Spitzenreiter Mawson bereits fast so viele Punkte auf dem Konto, wie der Meister des letzten Jahres am Ende. Während Dienst die Premierensaison 2015 mit acht Siegen und 347 Punkten beschloss, hat der Australier bereits vor dem letzten Saisonwochenende satte 324 Punkte und acht Saisonsiege auf dem Konto.

Trotz des Vorsprungs heisst es für den 20-Jährigen aus der Nähe von Sydney «kühlen Kopf bewahren». Das setzte der «Beach Boy» noch in Zandvoort in die Tat um und wagte einen Sprung in die erfrischenden Fluten der Nordsee.

Follower

Ortmann freute sich an diesem Wochenende natürlich in erster Linie über seine sportlichen Erfolge. Ganz nebenbei durfte der 16-Jährige aber auch noch seinen dreitausendsten Follower bei Facebook begrüssen. Mit 3000 liegt Ortmann aber noch deutlich hinter seinem Teamkollegen Zendeli, der es auf mehr als 20.000 Follower bringt.

Premiere

Der Wettergott meinte es nicht immer gut mit den Piloten am Wochenende. So musste das dritte Rennen in Zandvoort aufgrund zweier Kollisionen bei widrigen Bedingungen vorzeitig abgebrochen werden. Da weniger als 75 Prozent der geplanten Renndistanz gefahren wurden, gab es im 21. Saisonrennen erstmals nur halbe Punkte.

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