Valentino Rossi sucht das Glück

GT Masters: Audi schafft das Doppel am Nürburgring

Von Oliver Müller
Glückliche MS RACING-Piloten: Edward Sandström, Daniel Dobitsch, Marc Basseng und Florian Stoll (v.li.)

Glückliche MS RACING-Piloten: Edward Sandström, Daniel Dobitsch, Marc Basseng und Florian Stoll (v.li.)

Florian Stoll/Marc Basseng gewinnen den zweiten Lauf des ADAC GT Masters auf dem Nürburgring vor ihren MS RACING-Teamkollegen Daniel Dobitsch/Edward Sandström. Tabellenführer Sebastian Asch/Luca Ludwig bestraft.

Dunkle Wolken, leichter Wind und vor allem: Eine feuchte Rennstrecke. Die Voraussetzungen für den zweiten Lauf des ADAC GT Masters am Nürburgring waren vielversprechend. Und das Rennen hielt, was man sich davon versprochen hatte. Wie schon im Lauf am Samstag war Audi wieder nicht zu schlagen. Florian Stoll/Marc Basseng siegten am Ende mit über acht Sekunden Vorsprung vor Daniel Dobitsch/Edward Sandström (alle MS RACING). «Das war echt mega. Platz eins und zwei für das Team. Mehr geht nicht», freute sich Stoll, während er sich mit Teamkollege Basseng in der Box von den Mechanikern feiern liess. Grund für den Doppelsieg war die Abstimmung der beiden R8 LMS ultra des Teams. «Wir haben voll auf Regen gesetzt. Das war natürlich ein Risiko. Aber es hat einhundert prozentig hingehauen. Wenn es trocken geworden wäre, hätten wir heute alt ausgesehen», deckte ein überglücklicher Stoll auf.

Bereits zu Rennbeginn war ordentlich Action geboten. Nach einem Unfall von Uwe Alzen (BMW Sports Trophy Team Schubert) und Kelvin van der Linde (C.Abt Racing-Audi) wurde früh das Safety-Car auf die Strecke geschickt. Und schon da konnten sich die Tabellenführer Sebastian Asch/Luca Ludwig (Team Zakspeed) von einem guten Resultat verabschieden. Denn die Rennleitung verhängte eine Durchfahrtsstrafe für das Mercedes-Gespann. Grund: Ludwig hatte in der Safety-Car-Phase das Auto eines Konkurrenten überholt. «Ich kann die Strafe nicht verstehen», ärgerte der sich mächtig. «Ein Nissan hat mich unter gelb überholt. Anschiessend hat er verlangsamt, weil er wohl erkannte, dass er einen Fehler gemacht hatte. Daraufhin habe ich ihn wieder passiert. Ohne die Strafe wären wir heute wohl Sechster geworden», erklärte Ludwig. Am Ende reichte es für die Mercedes-Piloten zu Platz zehn.

Nachdem die Strecke wieder freigegeben wurde, kämpften Nicki Thiim (C. Abt Racing-Audi) und Klaus Bachler (Schütz Motorsport-Porsche) um die Spitze. Zu Rennmitte dann der Schock im Audi-Lager. Thiim wurde plötzlich langsam und musste das Auto an der Strecke parken. Ursache: Probleme mit dem elektrischen Gaspedal. Für eine sichere Bergung wurde erneut das Safety-Car heraus geschickt. Doch der vorne liegende Porsche und zwei weitere Wagen konnten nicht rechtzeitig in die Box abbiegen. Folge: Der Pflichtboxenstopp musste eine Runde später durchgeführt werden. Die Führung war somit weg. Bachlers Teamkollege Martin Ragginger fiel dadurch bis auf Position sieben zurück, als er das Auto übernahm. Mit einer sehenswerten Aufholjagd konnte der Österreicher jedoch im weiteren Rennverlauf bis auf Position drei vor fahren und sicherte seinem in der Meisterschaft auf Position zwei liegenden Teamkollegen mit dem Podiumsrang wichtige Punkte. Dennoch war er nach dem Rennen angefressen: «Wenn Du zweimal auf die Pole-Position fährst, dann aber am Wochenende nur ein Mal Dritter wirst und ein Mal sogar ausfällst, ist es nicht wirklich das, was wir wollten. Denn wir waren eigentlich das ganze Wochenende richtig schnell.»

So war Weg frei für den Doppelsieg von MS RACING. «Ich habe den Wagen auf Position eins übernommen. Hinter dem Safety-Car konnte ich mich dann zunächst gut an die Bedingungen gewöhnen. Sobald es dann wieder los ging, bin ich Stück für Stück weggefahren. Die schon erwähnte perfekte Abstimmung und der richtig getimte Stopp waren heute der Schlüssel zum Sieg», beschrieb Sieger Florian Stoll sein Rennen. Für ihn ist es der zweite Laufsieg in der Meisterschaft nach seinem Triumph am Lausitzring im Jahr 2011; damals noch auf Mercedes.

Die Blicke im ADAC GT Masters gehen jetzt bereits auf das nächste Rennwochenende, das vom 18. bis 20. September am Sachsenring stattfindet. «Wir sind jetzt noch 30 Punkte vorne», schaut Luca Ludwig voraus. Zusammen mit Teamkollege Sebastian Asch führt er mit 151 Punkten die Gesamtwertung vor Porsche-Pilot Klaus Bachler an. Am Sachsenring prognostiziert Ludwig jedoch ein eher schwieriges Rennen für sein Mercedes-Team: «Die Audi sind erstarkt und auch der Porsche wird hart zu schlagen sein.»
So sieht es auch Laufsieger Florian Stoll. «Der Sachsenring ist eigentlich eine Audi-Strecke. Von daher - wir greifen voll an und wollen ganz nach vorne», gibt er schon jetzt eine Kampfansage an die Konkurrenz.

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