Valentino Rossi sucht das Glück

Sebastian Asch und Luca Ludwig sind Meister

Von Oliver Müller
Siegerwagen der Saison 2015 im ADAC GT Masters: Der Mercedes SLS AMG GT3 von Sebastian Asch und Luca Ludwig

Siegerwagen der Saison 2015 im ADAC GT Masters: Der Mercedes SLS AMG GT3 von Sebastian Asch und Luca Ludwig

Nach einer spannenden Saison 2015 krönten sich die beiden Söhne der Motorsportlegenden Roland Asch und Klaus Ludwig in Hockenheim zum Titelträger im ADAC GT Masters. Audi-Sieg im letzten Rennen der Saison.

Jordan Lee Pepper und Nicki Thiim (C. Abt Racing) gewannen den letzten Lauf der ADAC-GT-Masters-Saison 2015. In einem Rennen geprägt von drei Safety-Car-Phasen siegte das Audi-Duo vor Frank Kechele und Nico Verdonck im Ford GT GT3 (Lambda Performance). «Es ist natürlich super, die Saison so zu beenden. In meinem Stint habe ich 15 Sekunden auf die Konkurrenz heraus gefahren. Nach dem letzten Safty-Car wurde es zwar nochmals spannend, aber mein Teamkollege Jordan Lee hat das Ganze seht gut zu Ende gefahren», freute sich Nicki Thiim über den versöhnlichen Saisonausklang für sein C.Abt Team.

Doch die Geschichte des Tages im ADAC GT Masters war eine Andere. Mit einem fünften Platz fuhren Sebastian Asch und Luca Ludwig zum Meistertitel in der 'Liga der Supersportwagen' 2015. Die beiden Mercedes-Piloten dominierten die Serie eigentlich die ganze Saison über und hatten somit bereits vor zwei Wochen in Zandvoort und auch beim Lauf gestern die Möglichkeit, den Gesamtsieg klar zu machen. Jetzt im letzten Rennen des Jahres war es dann soweit. «Das ist der absolute Hammer. Ich kann es noch gar nicht glauben», war Sebastian Asch sichtlich gerührt. «Mein Ingenieur hat mich das ganze Rennen über auf dem Laufenden gehalten. Da konnte ich auf Nummer sicher fahren.» Asch und Ludwig kamen final auf 199 Meisterschaftszähler und lagen damit 13 Punkte vor BMW-Pilot Dominik Baumann: «Ich habe natürlich versucht mein Bestes zu geben. Aber für den Titel hätte heute sehr viel zusammen kommen. Deswegen ist die Enttäuschung jetzt gar nicht so gross», blieb der im Titelrennen geschlagene Baumann gelassen. Und freute sich eher über die Team-Meisterschaft, die er für seine Schubert Mannschaft einfahren konnte.

Durch den gemeinsam mit Luca Ludwig erreichten Titel schrieb Sebastian Asch Geschichte. Er ist der erste Pilot, der zweimal das ADAC GT Masters für scih entscheiden konnte. Im Jahr 2012 gewann er zusammen mit Maximilian Götz. «Das ist etwas ganz Besonderes für mich. Denn beide Titel wurde mit dem gleichen Auto erreicht», so Doppelchampion Asch.

Und so lief der letzte Lauf der Saison 2015 im Detail

Gaststarter Frank Kechele im Ford GT GT3 (Lambda Performance) ging von der Pole-Position ins Rennen. Neben ihm sollte ja eigentlich der Mercedes SLS AMG GT3 von Luca Ludwig starten, doch durch die Kollision von Teamkollege Sebastian Asch vom Vortag, musste er von Position fünf ins Rennen gehen. So stand der signalorangefarbene Audi R8 LMS ultra von Edward Sandström (MS Racing) unverhofft in der ersten Reihe. Es folgten der Audi von Nicki Thiim (C.Abt Racing) und Ex-Meister Daniel Keilwitz in der Callaway-Corvette. Neben Luca Ludwig in der dritten Startreihe stand mit Dominik Baumann der Konkurrent im Titelkampf. Direkt im Ansturm auf die erste Kurve holte sich Daniel Keilwitz in der Corvette den zweiten Platz hinter Kechele im Ford gleich darauf sogar die Führung. Wenig später fiel der Ford sogar hinter den Audi von Thiim auf Position drei zurück. Durch eine Kollision im Mittelfeld wurde aber noch in der ersten Runde das Safety-Car auf die Strecke geschickt. Luca Ludwig und Dominik Baumann schafften es, sich aus allen Aktionen einigermassen heraus zu halten. Sie behielten ihre Plätze inne, so dass die Spannung im Titelrennen erst einemal weiter gegeben war.

Nach ca. zwölf Minuten Neutralisation bog das Safety-Car dann wieder in die Boxengasse ab. Beim Re-Start sicherte sich Thiim die Rennführung von Keilwitz. Und Baumann holte sich von Mercedes.Pilot Ludwig die fünfte Position. Doch da es im Hinterfeld erneut einen Zwischenfall gegeben hatte, dauerte es nur wenige Sekunden, bis das Safety-Car erneut ausrückte. Es dauerte bis gut zwei Minuten vor Öffnung des Boxenstopp-Fensters es wieder mit echtem Racing losging. Dieses Mal ging dann alles glatt - und auch die Plätze in den Top 6 wurden gehalten. Doch um sich aus allem Scharmützeln herauszuhalten, liess es Luca Ludwig etwas lockerer angehen und wurde bis auf Platz acht durchgereicht. Hätte Baumann zu dieser Zeit in Front gelegen, wäre er virtuell im Meisterschaftslead gewesen. Und der Österreicher gab tatsächlich richtig Gas. Gegen Edward Sandström sicherte sich der BMW-Pilot den vierten Platz auf der Strecke. Von alllem unbeeindruckt setzte sich Nicki Thiim an der Spitze des Feldes kontinuierlich ab. Bis zu 15 Sekunden konnte der Däne auf die Konkurrenz herausfahren.

Kurz vor Schliessung des Boxenstopp-Fensters kamen dann die Piloten in den entscheidenden Positionen zum Pflichtboxenstopp. Alle Teams hatten die Standzeit einigermassen ähnlich abgesessen und so lautete die Reihenfolge für den Spurt zum Finale wie folgt: Jordan Lee Pepper führte im Audi mit über 13 Sekunden vor Andreas Wirth in der Corvette, Nico Verdonck (Ford) und Bruno Spengler, der den BMW von Dominik Baumann übernahm. Sebastian Asch lag auf Position sechs. Erst als Andreas Wirth mit der zweitplatzierten Corvette beim Anbremsen des Motodroms in den Kies rutschte, gab es noch eine Positionsverschiebung an der Spitze. Als es ihm Michael Joos (Senkyr Motorsport) in einem im Hinterfeld platzierten BMW Z4 GT3 gleichtat, rief die Rennleitung zum dritten Mal das Safety-Car auf die Strecke. Somit war der grosse Vorsprung des Audis von Pepper/Thiim dahin. Und es kam noch einmal Spannung auf, denn der auf Platz drei liegende Bruno Spengler hatte es dadurch nicht mehr weit, um noch zum Rennsieg und so zum möglichen Titel von Teamkollege Dominik Baumann zu fahren.

Doch an der Spitze geschah Nichts mehr. Jordan Lee Pepper fuhr vor Nico Verdonck als Erster über die Zielleine und gewann das letzte Rennen der Saison 2015. Platz drei für den BMW von Baumann und die fünfte Position von Sebastian Asch/Luca Ludwig waren gleichbedeutend mit dem Meistertitel für das Mercedes-Duo.

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