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Henzler: Mit betagtem Ausstellungs-Porsche zum Sieg

Von Oliver Runschke
Das Falken-Teams staubte einen betagten 911 GT3 RSR ab, der im Showroom von Derrick Walker stand und fuhr überraschend zum Sieg beim «Petit Le Mans».

Unverhofft kommt oft: Mit einem betagtem Porsche 911 GT3 RSR von Falken Motorsport haben Wolf Henzler, Bryan Sellers und Nick Tandy die GT-Klasse beim «Petit Le Mans» gewonnen. «Wir haben uns vor dem Wochenende sehr wenig ausgerechnet und ich bin schon mit sehr gemischten Gefühlen nach Road Atlanta gereist», so Henzler. Das reguläre ALMS-Einsatzgerät des Schwaben, der Porsche GT3 RSR Modelljahr 2012 fiel dem Startcrash in Baltimore Anfang September zum Opfer. Das Falken-Team um Derrick Walker, das weiterhin darauf spekuliert im kommenden Jahr von Porsche einen neuen 991 RSR zu bekommen, baute das Wrack nicht neu auf, sondern Griff auf den bis 2011 eingesetzten Elfer zurück, ein Auto Baujahr 2010. «Das Auto stand bei Walker als Ausstellungsstück im Showroom, schon fertig zum Verkauf.» Bei den Rennen in Austin und Virginia waren Falken damit weit davon entfernt, im Hexenkessel der ALMS-GT-Klasse auch nur halbwegs konkurrenzfähig zu sein.

«Wir haben von der IMSA mit dem Auto etwas Hilfe bekommen, so durften wir zum Beispiel den Heckflügel und den Frontsplitter vom aktuellen Auto fahren. Aber dennoch hat das ältere Auto durch die schmalere Spur im Vergleich zum 2012er einen Nachteil in den Kurven.» Die schmalere Karosse half auch nicht beim Topspeed: «Wir hatten auch erwartet, dass wir auf den Geraden vielleicht einen Vorteil haben, aber der Topspeed war genau gleich wie bei den 2012er GT3 RSR von Core und Miller

Aber schon im Training in Road Atlanta präsentierte sich der Falken-Porsche stark. «Wir haben in Road Atlanta drei Mal getestet, das hat sich an diesem Wochenende ausgezahlt. Zudem hat Falken Reifen mitgebracht, die hier einfach perfekt funktioniert haben, auch die kühleren Temperaturen im Rennen haben uns geholfen. Im Training war schon gut unterwegs, da habe ich langsam Hoffnung geschöpft, dass doch etwas gehen könnte.»

Das Rennen startete mit einem Fehlstart für Sellers: Neben einem der beiden Werks-BMW setzt Falken als einziges GT-Team zum Start auf halbtrockener Strecke auf Regenreifen. Doch die Strecke trocknete schneller ab als erwartet, in der dritten Runde war ein Wechsel auf Slicks unumgänglich. Das warf den Elfer, der in Road Atlanta das türkis-blaue Outfit gegen eine mausgraue Sonderlackierung tauschte, erst einmal nach hinten.

Das Falken-Trio arbeitet sich aber wieder nach vorn und lag noch vor der Halbzeit an der Spitze. In der zweiten Rennhälfte führte an Nick Tandy und Wolf Henzler, die sich den Löwenanteil der Arbeit teilten, kein Weg mehr vorbei. «Wir haben im Rennen gezeigt, dass wir stark waren und den Sieg verdient haben. Ich hätte es nie geglaubt, aber irgendwie lief der alte Porsche noch sehr gut».

Der Sieg bescherte Porsche den letzten ALMS-Sieg in der Geschichte und bewahrte die Schwaben ganz nebenbei auf den letzten Drücker vor der Schmach, erstmals in 15 Jahren in einer ALMS-Saison keinen GT-Klassensieg eingefahren zu haben.

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