Hockenheim: SBK-WM ein Hoch-Risiko-Spiel

Zolder: Götz fährt mit Sieg näher zum Titel

Von Oliver Runschke
Überraschender Erfolg für Mercedes-Duo Buhk und Götz in Zolder

Überraschender Erfolg für Mercedes-Duo Buhk und Götz in Zolder

Maximilian Buhk und Maximilian Götz besiegen Audi und Lamborghini fahren im Mercedes HTP SLS AMG zum zweiten Sieg in Folge. Götz fehlen noch sechs Punkte zum Titel.

Gute Taktik und saubere Boxenarbeit schlägt ein vielleicht schnelleres Auto in Zolder: Maximilian Buhk und Maximilian Götz haben im HTP-Mercedes SLS AMG in Zolder für eine kleine Überraschung gesorgt. Im Hauptrennen beim vorletzten Lauf der Blancpain Sprint Series besiegte das Mercedes-Duo die in Belgien eigentlich vom Speed überlegenen Audi R8 (Vanthoor/Ramos) und Lamborghini Gallardo von WRT und Grasser Racing (Bleekemolen/Proczyk). Götz ist nach seinem dritten Saisonsieg der BSS-Titel kaum mehr zu nehmen.

In der ersten Rennhälfte bremsten zwei Safety-Car-Phasen nach einem Startunfall von Enzo Ide (WRT-Audi) und einem harten Abflug von Alex Vasiliev nach einem Kontakt mit Alex Zanardi (BMW) das Rennen ein. An der Spitze konnten die beiden führenden Lamborghini von Peter Kox (NSC) und Hari Proczyk (Grasser Racing) sowie Audi-Pilot Ramos dadurch keinen Vorsprung auf Maxi Buhk herausfuhren, der nach guten Start von Position sechs auf Rang vier lag.

HTP zögerte den Boxenstopp von Buhk hinaus, dadurch konnte der Hamburger drei Runden lang frei fahren und fuhr dabei den entscheidenden Vorsprung hinaus, mit dem Götz knapp vor Bleekemolen und Vanthoor wieder auf die Bahn gehen konnte. Weder Bleekemolen im Lamborghini noch Vanthoor im Audi konnten Götz dann gefährlich werden. Der ADAC GT Masters-Champion von 2012 baute seinen Vorsprung zwischenzeitlich auf mehr als drei Sekunden aus und siegte mit 2,9 Sekunden Vorsprung auf den Grasser-Lamborghini und den WRT-Audi. Götz baut mit dem dritten Saisonsieg seinen Vorsprung in der Tabelle auf 27 Punkte aus, beim Finale in Baku gibt es insgesamt noch 33 Zähler zu gewinnen.

«Nach dem Boxenstopp hatte ich Bleekemolen direkt hinter mir und nicht erwartet, vorn zu blieben, denn er war drei Runden früher beim Stopp als wir», sagte Götz. «Ich habe aber sofort einen guten Speed gefunden. Unser schneller Boxenstopp hat den Ausschlag gegeben. Als ich einmal vorn lag, war es kein Problem die Spitze zu kontrollieren. Im Training und im Qualifying haben wir uns über eine schnelle Runde schwer getan, aber wenn wir an der Spitze frei fahren können, war das Auto sehr schnell.»

«Die Kombination aus spätem und schnellen Boxenstopp hat uns nach vorn gebracht», so Buhk, der zwar in der BSS keine Titelchancen mehr hat, aber seine Tabellenführung in der GT Series, der kombinierten Wertung aus Sprint und Endurance Series weiter ausbaute. «Die drei Runden, in denen ich frei fahren konnte haben uns sicherlich einen kleinen Vorteil eingebracht.»

Proczyk und Bleekemolen haben in Baku nun nur noch eine theoretische Titelchance. Proczyk: «Ich musste bei der Anfahrt zur Box sehr hart bremsen, da der vor mir liegende Peter Kox eine Runde länger auf der Strecke geblieben ist. Dadurch habe ich bestimmt eine Sekunde verloren und das war vielleicht die Sekunde, die uns nach dem Stopp gefehlt hat, um vorn zu bleiben. Ich hätte aber nicht erwartet, dass der Mercedes heute so schnell ist.»

Bleekemolen konnte sich in der zweiten Rennhälfte nicht mehr in eine Position fahren, Götz zu attackieren: «Hier ist es ohnehin nicht einfach zu überholen und wenn man zu dicht auf einen Gegner auffährt, verliert man Performance. Die Kühlung fehlt und das merken wir besonders auf der Bremse.»

Sergei Afasaniev und Stef Dusseldorp fuhren ihren HTP-Mercedes auf Rang vier vor dem Beechdean-Aston Martin Vantage von Jonny Adam/Andy Soucek und dem Bhaitech-McLaren 12C von Pantano/Ondini.

Peter Kox und Nicky Catsburg führten im NSC-Lamborghini Gallardo in der ersten Rennhälfte, ein Problem mit der Lufthebeanlage beim Boxenstopp bedeutet dann allerdings das Aus. Dominik Baumann und Thomas Jäger schieden im Schubert-BMW Z4 GT3 in der Startrunde aus, nachdem Jäger von Markenkollege Alex Zanardi in die Wiese geschickt wurde. 

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