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Jan Bühn: Sturz zerstört die Top-10-Hoffnungen

Von Andreas Gemeinhardt
Für Jan Bühn endete das CEV-Rennwochenende in Barcelona äußerst schmerzhaft, nachdem er unverschuldet stürzte und dabei um ein mögliches Top-10-Finish gebracht wurde.

Dabei begann das Wochenende für den 23-jährigen Kronauer sehr erfreulich. Bühn konnte an den Trainingstagen umgehend auf jenen Level seiner Form anknüpfen, dank der ihm beim Meisterschaftsauftakt in Jerez vor eineinhalb Monaten mit Rang acht ein toller Einstand in Spanien gelang.

Bei extrem heißen Temperaturen am Freitag und Samstag kam Bühn auf Anhieb mit der 4,7 Kilometer langen Piste am Circuit de Barcelona-Catalunya und den Bedingungen gut zurecht. Schließlich qualifizierte er sich für den zwölften Startplatz. Die Ausgangsposition für das Rennen war daher bei weitem besser, als beim vergangenen Meeting in Aragon.

Das Moto2-Rennen am Sonntagmittag musste nach einem Startunfall in der ersten Kurve abgebrochen werden. Dieser Zwischenfall ereignete sich unmittelbar vor Bühn, weshalb ihm der Neustart nicht ganz ungelegen kam. Die Distanz wurde auf neun Runden verkürzt und mit dem Ausgehen der Startampel setzte sich der AJR-Pilot prächtig in Szene, als er auf den ersten Metern gleich einige Konkurrenten überholte.

Jedoch bei der Anfahrt zur ersten Kurve brachte ihn das trügerische Gefühl aus dem Konzept, als ob der Motor seiner AJR Moto2-Rennmaschine den Geist aufgeben würde. Bis Bühn realisierte, dass dies nicht der Fall ist, gingen etliche Positionen verloren. Nachdem er endlich seinen Rhythmus wieder erlangte, drehte er unbarmherzig am Gasgriff und holte der Reihe nach die verlorenen Plätze wieder auf, ehe er von einem anderen Fahrer unsanft aus dem Sattel geholt wurde. Zum Glück blieb Bühn bei dem heftigen Aufprall auf der Fahrbahn unverletzt.

«Dieses Wochenende hat um vieles erfreulicher begonnen, als es zuletzt in Aragon lief. Dafür hat es umso ärgerlicher geendet», meinte Bühn. «Beim Neustart des Rennens bin ich super weggekommen und nach anfänglicher Verwirrung ebenso gut in meinen Rhythmus gekommen. Jedoch in der langsamen Linkskurve oberhalb der Schikane, an dieser Stelle bin ich auch am Samstagvormittag harmlos ausgerutscht, war ein anderer Fahrer der Ansicht, er könne sich noch vorbeipressen. Er war dabei aber viel zu spät auf der Bremse und fuhr mir im Scheitelpunkt volle Kanne in die Breitseite. Mein Abflug war recht heftig; ich bin hart auf der Hüfte und am Ellbogen gelandet. Schade, denn eigentlich hätte ich von den Rundenzeiten her unter den ersten Zehn ins Ziel kommen können. So gesehen ist das wirklich kein schöner Ausgang des Wochenendes, an dem ich wieder zu meiner Form wie beim Auftakt in Jerez gefunden habe.»

«An den Trainingstagen lief es um vieles besser als in Aragon. Das war eigentlich auch zu erwarten, da der Test hier vor drei Wochen überaus positiv endete. Ich war in der Lage wieder im Bereich der Top-10 zu kämpfen. Natürlich ist mir klar, dass noch viel Arbeit vor uns liegt, um weiter nach vorne zu kommen, aber mit dem zwölften Startplatz war ich im Großen und Ganzen zufrieden. Es war ermutigend zu sehen, dass ich dieses Mal bei weitem nicht so weit weg vom Schuss war, als vor zwei Wochen in Aragon. Die Erwartungen für das Rennen waren daher entsprechend. Start Nummer eins vor dem Abbruch ist mir im Prinzip gut gelungen. Jedoch passierte dieser Sturz in der ersten Kurve unmittelbar vor mir, was mich einige Positionen gekostet hat. So gesehen kam mir der Abbruch nicht ungelegen.»

«Beim Neustart bin ich noch besser weggekommen und habe gleich drei Plätze gutgemacht, bis ich am Ende der Geraden irgendwie ein komisches Gefühl hatte, dass es der Motor nicht mehr lange macht. Das hat mich natürlich komplett aus der Konzentration gebracht und im Handumdrehen sind gleich links und rechts die Gegner an mir vorbeigerauscht. Es dauerte ein, zwei Streckenabschnitte, bis ich mich von diesem Schock erholt und zugleich realisiert hatte, dass alles normal funktioniert. Ab diesem Zeitpunkt habe ich sofort versucht so aggressiv wie möglich Druck zu machen. Natürlich schon wegen der Tatsache, dass es nur über neun Runden geht. Ich konnte auch schnell zwei, drei Gegner zurücküberholen, bis ich in einer Kurve einmal etwas weit rausgetragen wurde. Eine Kurve später kam leider das frühe Aus in diesem Rennen. Dieser unverschuldete Nuller tut im Moment noch mehr weh, als mein angeschlagener Körper.»

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