Dakar/Tag 4: Tagessieg und Führung für Despres

Der vierte Tag, der über 521 km vom argentinischen San Salvador de Jujuy über die Anden in die bolivianische Bergarbeiter-Siedlung Tupiza führte, sorgte für etliche Turbulenzen unter den Spitzenfahrern. Die 416 km lange vierte Prüfung, die auf über 3.500 Meter Meereshöhe anstieg und auch erstmals etliche Sanddünen bot, warf das Spitzenfeld gehörig durcheinander.

Vor dem Start aber musste der Auftaktsieger Nasser Al-Attiyah verkünden, dass er nach seinem Pech am Vortag, als er ein Rad am Toyota Hilux abriss, auf eine weitere Teilnahme an der Rallye verzichten müsse, weil eine Reparatur nicht möglich war. Der erste echte Favorit war damit aus dem südameriknaischen Schotterrennen.

Kurz nach dem Start wählte der zwölffache «Dakar»-Rekordsieger Stéphane Peterhansel, der am Mittwoch seinen 69. Tagessieg eingefahren hatte, einen falschen Weg und verlor letztlich 15:54 Minuten auf die Bestzeit seines Teampartners Despres, der damit vom siebten Gesamtrang zur Spitze aufstieg. Dennoch rückte der Vorjahressieger Peterhansel auf den Ehrenrang vor und lag 4:08 Minuten hinter seinem einstigen Motorradrivalen.

Doch neben dem Sonnenplatz von Despres gab es für das «Lowen»-Team aber noch weiteren größeren Schatten. Der bisherige Spitzenreiter Sébastien Loeb blieb auf dieser Entscheidung zweimal stehen und fing sich dadurch einen Zeitverlust von 22:13 Minuten auf Despres ein, was ihn auf den vierten Gesamtplatz (6:48 Minuten zurück) warf. Sein Stallgefährte Carlos Sainz rangierte bis kurz vor dem Tagesziel in Tupiza auf dem dritten Tagesplatz und auf der zweiten Gesamtposition. Dann steckte er in einem Hohlweg fest. Mit einem Rückstand von 2:04:48 Stunden auf Despres erreichte der «Dakar»-Sieger von 2010 auf dem zwölften Gesamtrang das Tagesziel.

Dafür setzte sich bei Mikko Hirvonen bei seiner zweiten Rallye Dakar der Aufwärtstrend fort. Mit seiner zweitbesten Tageszeit im neuen Mini John Cooper Works des deutschen X-raid-Teams verbesserte sich der Vorjahresvierte auf den dritten Gesamtrang (Rückstand: 5:04 Minuten). Hingegen meldete sein Teampartner Yazeed Al-Rajhi beim Überqueren der Grenze nach Bolivien seinen Ausstieg. Er startete zusammen mit seinem deutschen Beifahrer Timo Gottschalk als Sechster in die vierte Etappe, fiel aber später weit auf den 17. Rang zurück.

Die Österreicherin Ilka Minor und ihr tschechischer Fahrer Martin Prokop fielen im Ford Raptor wegen einer Zeitstrafe von einer Stunde vom zehneten auf den 13. Gesamtrang (Rückstand: 2:21:41 Stunden) zurück, gefolgt vom Deutschen Stephan Schott im Mini All4 Racing.

Stand nach der 4. von 12 Prüfungen:

1. Despres/Castera (F), Peugeot 3008 DKR, 11:33:16 h.
2. Peterhansel/Cottret (F), Peugeot 3008 DKR, + 4:08 min.
3. Hirvonen/Périn (FIN/F), Mini John Cooper Works, + + 5:04
4. Loeb/Elena (F/MC), Peugeot 3008 DKR, 6:48
5. Roma/Haro Bravo (E), Toyota Hilux, + 10:30
6. Przygonski/Colsoul (PL/B), Mini All4 Racing, + 36:35
7. De Villiers/Von Zitzewitz (ZA/D), Toyota Hilux, + 43:59
8. Terranova/Schulz (RA/D), Mini John Cooper Works, + 48:37
9. Garafulic/Palemero (RCH/P), Mini All4 Racing, + 1:21:20
10. Abu-Issa/Panseri (QA/F), Mini All4 Racing, + 1:35,40

Zeiten der 4. Prüfung:

1. Despres/Castera (F), Peugeot 3008 DKR, 4:22:55 h.
2. Hirvonen/Périn (FIN/F), Mini John Cooper Works, + 10:51 min.
3. Roma/Haro Bravo (E), Toyota Hilux, + 12:51
4. Peterhansel/Cottret (F), Peugeot 3008 DKR, + 15:15
5. Loeb/Elena (F/MC), Peugeot 3008 DKR, 22:13
6. De Villiers/Von Zitzewitz (ZA/D), Toyota Hilux, + 24:04
7. Przygonski/Colsoul (PL/B), Mini All4 Racing, + 24:23
8. Van Loon/Rosegaar (NL), Toyota Hilux, + 27:02
9. Garafulic/Palemero (RCH/P), Mini All4 Racing, + 32:48
10. Terranova/Schulz (RA/D), Mini John Cooper Works, + 42:33