Formel 1: So heißen die neuen Autos

Kahle/Schünemann halten Position

Von Toni Hoffmann
Kahle zum letzten Mal in der Atacama-Wüste

Kahle zum letzten Mal in der Atacama-Wüste

Beim HS RallyeTeam Matthias Kahle/Dr. Thomas M. Schünemann läuft weiterhin alles nach Plan.

Während Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann auch die letzte Schleife durch die Atacama-Wüste ohne Schwierigkeiten überstanden, fanden die Mechaniker über Nacht sogar die Zeit, die Motorkühlung des SMG-Buggy zu verbessern. 90 Minuten Rückstand auf den Vordermann, mehr als zwei Stunden Vorsprung auf den ersten Verfolger. Das HS RallyeTeam hat den zehnten Platz in der Gesamtwertung fest bezogen. «Position halten», lautete daher die Taktik von Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann auf der neunten Etappe der Rallye Dakar.

Auf der sandigen Passage zu Beginn liessen es die SMG-Buggy-Piloten noch richtig fliegen, beim zweiten Waypoint wurden Kahle/Schünemann auf Rang Sieben notiert – hinter vier VW Race Touareg und zwei BMW X3 CC. Auf dem folgenden Teilstück mit Steinen und Sand im Wechsel wählten die Deutschen dann eine vorsichtigere Gangart. Besonders zu Beginn der steinigen Abschnitte liessen Kahle/Schünemann einige Sekunden liegen, um keinen Reifenschaden zu riskieren, bis die Reifen durch das automatische Luftdrucksystem wieder vollständig aufgepumpt waren. Zum Hintergrund: Die Buggys sind mit einem automatischen Luftdrucksystem ausgestattet, mit dem der Reifendruck aus dem Cockpit gesteuert werden kann. In den Dünen wird der Luftdruck auf bis zu 0,3 bar abgesenkt, um ein Einsinken in den Sand zu verhindern. Im steinigen Terrain hingegen wird mit bis zu 2,0 bar gefahren.

Die Strategie von Kahle und Schünemann ging auf. Der SMG-Diesel-Buggy erreichte das Ziel in Copiapo ohne Reifenschaden auf Rang Elf der Tageswertung und erneut als bester seiner Klasse. In der Gesamtwertung behauptet das HS RallyeTeam weiter unangefochten die zehnte Position sowie die Führung in der Buggy-Wertung.

Zu dem guten Ergebnis hat auch eine nächtliche Weiterentwicklung beigetragen. Nachdem die Temperatur des Biturbo-Motors auf der gestrigen Prüfung einmal auf über 120°C angestiegen war, widmete sich das Team im Biwak der Motorkühlung. Der Kühler wurde mit einem grösseren Lüfter ausgestattet, zudem sorgte eine Änderung an der Aerodynamik für zusätzliche Frischluft. So hat das HS RallyeTeam die Schwierigkeiten über Nacht erfolgreich beseitigt.

Unterdessen war die Motorradfahrerin Tina Meier auf der dünenreichen Speziale voll in ihrem Element. Die Hamburgerin steigerte sich erneut und feierte mit Rang 71 ihr bestes Tagesergebnis bei der Dakar. Ihr guter Auftritt wird mit einer Verbesserung auf Platz 77 in der Gesamtwertung belohnt. Derweil verteidigten Mathias Behringer, Hugo Kupper und Jochen Seiler im MAN-Racetruck des HS RallyeTeams ihren Platz in den Top Ten.

Matthias Kahle: «Wir haben heute mit einem echten Hammer gerechnet, aber im Endeffekt war die Speziale weniger schwierig als gedacht. Wir haben heute gar nicht auf die Tageswertung geschaut und sind nur taktisch gefahren. Die Änderungen an die Kühlung haben sich ausgezahlt, die Motortemperatur lag die ganze Zeit über im grünen Bereich.»

Dr. Thomas M. Schünemann: «Der Beginn der Prüfung war wirklich super, das war nahezu das perfekte Terrain für unseren Buggy. Danach haben wir es etwas langsamer angehen lassen, um keinen Reifenschaden zu riskieren. Die Temperaturprobleme mit dem Motor haben wir zum Glück gelöst. Ein grosses Lob an die Mechaniker von SMG und an unseren Logistik-Manager Frank Färber, der einige gute Ideen eingebracht hat. Nach drei Tagen in den Top Ten fühlen wir uns pudelwohl. Diese Position wollen wir bis ins Ziel halten.»

Am zehnten Tag der Rallye Dakar kehren die Teilnehmer nach Argentinien zurück. Nach der Überquerung der Anden über den El Paso San Francisco steht zwar die kürzeste Wertungsprüfung auf dem Programm, dennoch können sich die Teams auf den 175 Kilometern durch die Fiambala-Wüste keineswegs ausruhen. In den gefürchteten weissen Dünen geht es nicht nur wegen der sommerlichen Temperaturen traditionell heiss her.

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