MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Dakar/9: Dreifacher Tageserfolg für Toyota

Von Toni Hoffmann
Die neunte Prüfung der 44. Rallye Dakar in Saudi-Arabien geht an Giniel de Villiers, sein Toyota-Partner Nasser Al-Attiyah baut seine Führung auf Sébastien Loeb leicht aus.

Der Katarer Nasser Al-Attiyah hat im Toyota Hilux nach der neunten Etappe der 44. Rallye Dakar, auf der 490 km langen Schleife um Wadi ad Dawasir, seine seit dem Start übernommene Führung auf seinen Verfolger Sébastien Loeb (Prodrive BRX Hunter) minimal auf nun 39:05 Minuten leicht ausgebaut.

Toyota landete am Dienstag in der Tageswertung einen Dreifach-Erfolg. Neun Sekunden hinter Giniel de Villiers, der am 7. Januar 2021 seine letzte Dakar-Bestzeit erzielt hatte, platzierte sich sein südafrikanischer Landsmann Henk Lategan, der neue Hoffnungsträger bei Toyota. Mit einem Rückstand von 1:04 Minuten auf die insgesamt 18. Bestmarke von de Villiers kam Al-Attiyah ins Ziel der 287 km langen Entscheidung. Sein Rivale um den Sieg Sébastien Loeb kam hinter dem am Montag siegreichen Audi-Piloten Mattias Ekström (+ 2:07) auf Tagesposition fünf (+ 2:11) ins Ziel und verlor damit 1:07 Minuten auf Al-Attiyah.

Doch damit nicht genug für den neunfachen Rallye-Weltmeister. Der gebürtige Elsässer und Wahlschweizer bekam eine Strafe von 10.000 € aufgebrummt, weil er am Ende der achten Prüfung entgegen der Vorschriften ohne Ersatzrad im Hunter unterwegs war. Der Franzosen argumentierte in seiner Verteidigung, dass er im Eifer des Gefechts nicht merkte, dass er es verloren hatte. Statt einer empfindlichen Zeitstrafe musste er nun 10.000 € löhnen.

Für seinen ersten Dakar-Sieg muss Loeb, 2017 Zweiter hinter seinem damaligen Peugeot-Partner Stéphane Peterhansel, allmählich auf Pech von Al-Attiyah und auf eine eigene gute Performance hoffen. Noch 551 Kilometer auf Bestzeit stehen an den verbleibenden drei Tagen bis ins Ziel am Freitag in Dschidda (Jeddah) zur sportlichen Disposition.

Timo Gootschalk, Beifahrer im Mini des Polen Jakub Przygonski, verlor seinen vierten Gesamtrang und musste sich hinter Orlando Terranova (Hunter) und de Villiers auf dem sechsten Rang (+ 1:46:04) einrordnen.

Der zehnte Dakar-Tag stand ganz im Zeichen von Toyota. Am ersten Messpunkt bei km 80 stürmte Lategan 19 Sekunden vor Stéphane Peterhansel im Audi RS Q e-tron, 25 Sekunden vor Loeb und 40 Sekunden vor de Villiers an die Spitze. Diese übernahm dann einen Messpunkt später de Villiers, Sieger 2009 in Südamerika, vor Loeb und Lategan. Bei km 160 führte in der Tageswertung de Villiers nur 16 Sekunden vor Lategan und 52 Sekunden vor Ekström, der ein paar Kilometer später dann von Al-Attiyah vom letzten Platz auf dem provisorischen Tagespodium um vier Sekunden verdrängt wurde. Seine Audi-Kollegen Carlos Sainz und Peterhansel wurden hinter Loeb auf den Tagesplätzen sechs und acht gelistet. In der Gesamtwertung blieb Ekström als bester Audi-Pilot Elfter (+ 2:41:32) und Sainz 16. (+ 3:53:24). Über die Position von Peterhansel im Gesamtklassement decken wir angesichts des Riesenrückstands von 68:28:55 Stunden den Mantel des Schweigens darüber.

Gegen den Uhrzeigersinn ging es am Dienstag von Wadi ad Dawasir zunächst in eine kurze Verbindungsetappe, bevor die 287 km lange Wertungsprüfung über den weiteren Verlauf der Marathonrallye entschied. Von knapp 750 Metern über dem Meeresspiegel kletterten die Teilnehmer im Laufe dieser Prüfung auf eine Höhe von über 1200 Meter, anschließend haben die Piloten erneut das Biwak in Wadi ad Dawasir aufgesucht, wo am Mittwoch auch die zehnte Etappe eingeläutet wird.

Damit die Strapazen der beiden Vortage etwas kompensiert werden konnten und damit gerade die Privatiers noch etwas Luft zum Atmen bekommen, startete die Etappe am Dienstag etwas später als gewohnt. Zu diesem Zeitpunkt der Rallye spielte die Ausdauer der Fahrer und Maschinen eine große Rolle, um im Wettbewerb verbleiben zu können. Viele hügelige Abschnitte und einige Wege durch Canyons prägten diesen Tag, der Sandanteil war geringer, doch die Navigation hat die Piloten nicht weniger herausgefordert. Insgesamt war die Schleife um Wadi ad Dawasir 490 km lang.

 

 

Zwischenstand nach Prüfung 9 von 12

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit/Diff.

1

Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota

30:10:04

2

Loeb/Lurquin (F/B), Hunter

+ 39:05

3

Al-Rahji/Orr (SAU/GB), Toyota

+ 58:44

4

Terranova/Oliveras Carreras (RA/E), Hunter

+ 1:36:09

5

De Villiers/Murphy (ZA), Toyota

+ 1:45:01

6

Przygonski/Gottschalk PL/D), Mini

+ 1:46:04

7

Vasilyev/Urpenko (RUS/LV), BMW

+ 1:48:33

8

Prokop/Chytka (CZ), Ford

+ 2:04:28

9

Halpern/Graue (RA), Mini

+ 2:08:42

10

Serradori/Minaudier (F), SRT Buggy

+ 2:33:42

 

Ergebnis auf der Prüfung 9 (287 km)

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit/Diff.

1

De Villiers/Murphy (ZA), Toyota

2:23:08

2

Lategan/Cummings (ZA), Toyota

+ 0:09

3

Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota

+ 1:04

4

Ekström/Bergkvist (S), Audi

+ 2:07

5

Loeb/Lurquin (F/B), Hunter

+ 2:11

6

Sainz/Cruz (E), Audi

+ 2:48

7

Serradori/Minaudier (F), SRT Buggy

+ 3:15

8

Peterhansel/Boulanger (F), Audi

+ 3:45

9

Baragwanth/Cremer (ZA), Century Buggy

+ 4:03

10

Roma/Haro Bravo (E), Hunter

+ 4:19

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