Tag 2: Sainz bleibt vorne, Tagessieg für Al-Attiyah

Der inzwischen 60 Jahre alte Sainz, dreifacher Gewinner des Marathon-Klassikers, spielte bei seiner 14. Rallye Dakar all seine Routine aus, blieb cool und verteidigte auf der 590 km langen Etappe vom Sea Camp nach AlUla im Landesinnere seine Führung, 2:12 Minuten vor dem Vorjahressieger und vierfachen Triumphator Nasser Al-Attiyah, der auf der 431 km langen Prüfung im Toyota Hilux vom Gazoo Racing seine erste Bestzeit 2023 setzte.

Die Regeländerung zu Gunsten der zweiradgetriebenen Fahrzeuge mit Erhöhung der Motorleistung um etwa 30 PS und einem größeren Air-Restriktor kamen Mathieu Serradori im Century und Simon Vitse im MD Optimus zugute. Serradori erreichte mit einem Rückstand von 24:55 Minuten auf Rang drei seine bisher beste Platzierung. Vitse schaffte als Vierter (+ 25:40) erstmals den Sprung in die Top 10. Den fünften Platz (+ 26:30) erreichte Giniel de Villiers im zweiten Gazoo-Toyota. Nach einer starken ersten Hälfte fielen der Norddeutsche Dirk von Zitzewitz und sein arabischer Chauffeur im Overdrive Toyota Hilux vom dritten auf den sechsten Platz (+ 31:03) ab.

Himmlische Landschaften mit großen Canyons und spektakulären Tempeln prägten das Bild der zweiten Etappe der Dakar-Rallye in Saudi Arabien. Doch über 431 Kilometer Wertungsprüfung forderten die Fahrer erstmals richtig heraus. Mehr mit Leon Schüler auf «Malerische Bilder…»

Der saudi-arabische Wüstenfuchs Yazeed Al-Rajhi mit dem coolen und erfahrenen Norddeutschen Dirk von Zitzewitz neben sich im Overdrive-Toyota Hilux spielte bei km 48 seinen Heimvorteil gekonnt aus. Er setzte sich dort um 17 Sekunden vor den Vortagessieger Carlos Sainz im Audi RS Q e-tron, 1:12 Minuten vor Sébastien Loeb im Prodrive BRX Hunter, 3:22 Minuten vor Guerlain Chicherit im Kunden-Hunter und schon 4:24 Minuten vor den Vorjahressieger Nasser Al-Attiyah in Gazoo-Toyota.

Guerlain Chicherit bleib nach 99 km im Hunter liegen, weil er nach einer Reihe von Reifenschäden kein Reserverad mehr hatte und kein Teamkollege da war, der ihm helfen könnte. Der Franzose hat versucht, mit den Mitteln zu reparieren, aber die Zeit lief ihm davon.

Bei km 186 lag das arabisch-deutsche Team Al-Rajhi/von Zitzewitz 57 Sekunden vor dem Toyota-Kollegen Giniel de Villiers, 1:28 Minuten vor dem Rally-Raid-Champion Al-Attiyah und 1:48 vor dem Tschechen Martin Prokop im privaten Ford Ranger. Sainz wurde dort mit einem Rückstand von 2:57 Minuten an der siebten Position notiert.

Bei km 186 gab es geballte Toyota-Power mit dem neuen Interimsleader Erik van Loon, 1:42 Minuten vor Al-Rajhi, 2:39 Minuten vor De Villiers, 310 Minuten vor Al-Attiyah und 3:30 Minuten vor Prokop. Sainz wurde mit einem Rückstand von schon 4:39 Minuten an achter Stelle geführt, sein Audi-Kollege, der 14-fache Rekordsieger Stéphane Peterhansel rangierte fernab mit einem Rückstand von 13:12 Minuten auf der 19. Position.

Van Loon blieb auch bei km 269 in der Tageswertung vorne, schon gute 6:03 Minuten vor Al-Attiyah, 7:09 Minuten vor der französischen Dakar-Überraschung Simon Vitse im zweiradgetriebenen MD Optimus und Minuten vor Sainz. Sébastien Loeb lag um 20:32 Minuten abgeschlagen auf der 15. Position vor Peterhansel mit bereits 21:57 Minuten Rückstand. Loeb blieb bei km 278 für mehr als 20 Minuten liegen.

In der Schlussphase drehte Al-Attiyah noch einmal mächtig auf und entriss um 14 Sekunden seinem Toyota-Kollegen Van Loon, der als 41. in die zweite Etappe gestartet war, den nahen ersten Tagessieg bei der Rallye Dakar. Dem Tagesdritten Sainz drückte er 5:05 Minuten auf.

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