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Dakar: Senioren-Tag, Sainz führt, Peterhansel siegt

Von Toni Hoffmann
Carlos Sainz war am zweiten Kampftag der Herr der (Ingolstädter) Ringe. Der Vortageszweite übernahm 1:51 Minuten vor dem Deutschen Timo Gottsckalk mit seinem einheimschen Toyota-Piloten Yazeed Al-Rajhi die Führung.

Fast schon still und heimlich, ohne zuvor in den imaginären Zeitenleisten großartig in Erscheinung zu treten, eroberte der inzwischen 61 Jahre alte Madrilene beim letzten Audi-Start im RS Q-etron die Führung. Nach der mit 463 Km längsten Entscheidung der fünften Ausgabe der Rallye Dakar in Saudi-Arabien führte Sainz mit 1:51 Minuten vor dem Deutschen Timo Gottschalk mit seinem einheimischen Toyota-Chauffeur Yazeed Al-Rajhi. Damit untermauerte er seine Ambition auf seinen vierten Sieg beim Marathon-Klassiker. Mit einem Rückstand von 4:17 Minuten sicherte sich Sébastien Loeb, als 19. im Prodrive Hunter in die zweite Entscheidung gestartet, den letzten Platz auf dem Tagespodium.

Doch die Mannschaft aus Ingolstadt um Chef Sven Quandt durfte sich noch etwas mehr freuen. «Mr. Dakar» Stéphane Peterhansel, auf P26 in die zweite Entscheidung gestartet, feierte bei seinem 35. Dakar-Start seinen 50. Tagessieg wie einst Ari Vatanen, 29 Sekunden vor Loeb und 3:11 Minuten vor dem Rookie Seth Quintero mit dessen deutschen Beifahrer Dennis Zenz bei der Allrad-Premiere im Toyota Hilux. Im der Gesamtwertung rangierte das junge amerikanisch-deutsche Red Bull-Team auf dem vierten Rang (+ 7:36). Damit war Deutschland, bezogen auf die Beifahrer, mit Gottschalk (P2) und Zenz (P4) am Sonntag die erfolgreichste Nation. Nur acht Sekunden hinter Quintero/Zenz reihte sich der Vortagessieger Guillaume de Mevius (Toyota Hilux) ein. Hinter Mattias Ekström im dritten Audi (+ 11:17) wurde der fünffache Gewinner Nasser Al-Attiyah (+ 12:16) bei seiner Dakar-Premiere im Prodrive Hunter geührt.

Die zweite der zwölf Etappen von Al Henakiyah über 655 km nach Al Duwadimi mit 463 gezeiteten Kilometern war eine echte Herausforderung. Vom Biwak in Al Henakiyah geht es am 7. Januar weiter Richtung Osten des 2.149.690 Quadratkilometer großen Saudi-Arabiens. Die Teilnehmer starteten die Wertungsprüfung am Sonntag mit der Durchquerung einer 30 km langen Dünenpassage, die vor allem die Navigation der Fahrer auf die erste große Probe stellte.

Der Löwenanteil dieser brandneuen Prüfung findet, so der Kollege Tim Althoff, jedoch auf schnellen Strecken statt, auf denen das Glück den Mutigen zugutekommt – nicht aber den Wagemutigen. Vorsicht war also an diesem Tag der 46. Ausgabe der legendären Marathonrallye ebenso gefragt wie Taktik. Ausdauer war auf der zweiten Prüfung der Dakar-Rallye 2024 in Saudi-Arabien von großer Bedeutung, denn die Teilnehmer erwartete ein langer und harter Tag auf dem Weg nach Al Duwadimi. Die Stadt mit fast 90.000 Einwohnern liegt in der Provinz Riad zentral auf der Arabischen Halbinsel. 470 Kilometer wurden an diesem Tag in Wertung absolviert, weitere 192 km standen als Verbindungsetappe auf dem Plan.

Auf diesem Abschnitt fuhren mehr oder weniger die Piloten nach vorne, die am Samstag einstecken mussten. Die erste imaginäre Bestmarke notierte bei km 96 der 14-fache Rekordsieger Stéphane Peterhansel, am Samstag auf P26, der im Audi RS Q-etron dort 48 Sekunden schneller war als der fünfmalige Dominator und Rally-Raid-Champion Nasser Al-Attiyah, am Vortag noch auf P22, erstmals im Prodrive Hunter, und eine Minute besser als der Deutsche Timo Gottschalk mit seinem einheimischen Toyota-Chauffeur Al-Rajhi.

Bei km 157 aber schoss der 21 Jahre junge Allrad-Neuling Seth Quintero mit dem Deutschen Dennis Zenz auf dem Beifahrersitz im Toyota Hilux an die Zeitenspitze, zehn Sekunden vor Peterhansel und 25 Sekunden vor Al-Rahji. Der Vortagessieger Guillaume de Mevius wurde im Toyota Hilux an siebter Position (+ 5:01) geführt. Al-Attiyah büsste auf P10 schon 7:54 Minuten ein.

Bei km 274 zog Peterhansel um 1:13 Minuten an Quintero zur imaginären Spitze vorbei, Sébastien Loeb, am Samstag auf P19, notierte im Prodrive Hunter P3 (+ 1:15). Der Vorjahreszweite Loeb drückte weiter das Gaspedal im Hunter runter und robbte sich bei km 342 bis auf fünf Sekunden an den imaginären Spitzenreiter Peterhansel heran. Quintero und Zenz notierten mit 2:34 Minuten Rückstand P3.

In der Schlussphase aber machte «Mr. Dakar» Peterhansel klarschiff. Bei seinem 35. Start bei der Rallye Dakar feierte er auf der zweiten Etappe seinen ersten Sieg 2024 und seinen zweiten Tagestriumph im Audi, 29 Sekunden vor Loeb und 3:11 Minuten vor den Allrad-Debütanten Seth Quintero/Dennis Zenz (USA/D) im Toyota Hilux. Damit klettere Peterhansel vom 26. Gesamtplatz am Vortag nun auf den neunten Rang (+ 13:16).

 

46. Rallye Dakar 2024

 

 

Ergebnis auf der 2. von 12 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit/Diff.

1

Peterhansel/Boulanger (F), Audi

3:54:40

2

Loeb/Lurquin (FB), Hunter

+ 0,29

3

Quintero/Zenz (USA/D), Toyota

+ 3:11

4

Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Hunter

+ 6:28

5

Al-Rajhi/Gottschalk (SAU/D), Toyoyta

+ 7:11

6

Chicherit/Winqocq (F), Toyota

+ 9:00

7

Ekström/Bergqvist (S), Audi

+ 15:56

8

Sainz/Cruz (E), Audi

+ 17:15

9

Moraes/Monleon (BZ/E), Toyota

+ 17:51

10

Prokop/Chytka (CZ), Ford

+ 19:11

 

 

46. Rallye Dakar 2024

 

 

Ergebnis nach der 2. von 12 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit/Diff.

1

Sainz/Cruz (E), Audi

8:49.38

2

Al-Rajhi/Gottschalk (SAU/D), Toyoyta

+ 1:51

3

Loeb/Lurquin (FB), Hunter

+ 4:17

4

Quintero/Zenz (USA/D), Toyota

+ 7:38

5

De Mevius/Panseri (B/F), Toyota

+ 7:44

6

Ekström/Bergqvist (S), Audi

+ 11:17

7

Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Hunter

+ 12:16

8

Moraes/Monleon (BZ/E), Toyota

+ 12:17

9

Peterhansel/Boulanger (F), Audi

+ 13:16

10

Chicherit/Winqocq (F), Toyota

+ 14:47

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