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Etappe 6/Part 1: Sainz führt inoffiziell

Von Toni Hoffmann
Carlos Sainz

Carlos Sainz

Der sechste Abschnitt der 46. Rallye Dakar führte am Donnerstag und Freitag als Marathon-Etappe, ohne Hilfe von außen und ohne offizielle Zeitnahme, über 781 km um Shubaytah in die Dünen des «Empty Quarter».

Nach 398 km, die die umfassendste Rangliste lieferten, bevor um 16 Uhr die Endglocke der Etappe ertönte, zeigte Carlos Sainz die beste Leistung im ersten Teil der 48-Stunden-Etappe. Der Spanier erreichte im Audi RS Q-etron die beste Zeit und übernahm vorläufig die Führung in der Autokategorie, mit einem Vorsprung von fast 16 Minuten vor Mattias Ekström, der mit 4 Minuten und 30 Minuten Rückstand auf seinen Teamkollegen Zweiter wurde. Der fünfmalige Gewinner und Vorjahressieger Nasser Al-Attiyah hatte im Prodrive Hunter auf P3 22:26 Minuten Rückstand zu Sainz. Sein Teamkollege Sébastien Loeb rangierte mit einem Rückstand von 37:30 Minuten auf dem virtuellen vierten Zwischenplatu.

Auch für die Autos ist die Zeit abgelaufen. Es ist 16 Uhr (Ortszeit) und die Fahrer wurden aufgefordert, sich auf den Weg zu einem der sieben Biwaks zu machen, dem nächstgelegenen zu ihrem Standort auf der Strecke. Nasser Al Attiyah, Mattias Ekström, Guerlain Chicherit, Martin Prokop, Giniel de Villiers und Carlos Sainz, die einzigen Fahrer, die es über den Punkt E hinaus geschafft haben, werden ihre Fahrt am Rastpunkt F nach 476 km stoppen, wo sie die Nacht verbringen werden.

Die 48-Stunden-Etappe

Die große Neuerung der 46. Rallye Dakar ist die 48-Stunden-Etappe. Wie der Name schon sagt, wird diese über zwei Tage hinweg mit den Einschränkungen einer Marathon-Etappe ausgetragen, allerdings ist es den Teilnehmern erlaubt, sich am Abend gegenseitig zu helfen. Doch dieses Mal werden die Fahrer, Fahrer und Crews auf mehrere verschiedene Biwaks verteilt sein. Als die Uhren am Donnerstag 16 Uhr (= 14 Uhr MEZ) schlugen, mussten alle Fahrzeuge beim nächsten Biwak, auf das sie stoßen, anhalten. Für die Nacht erhielten sie eine Campingausrüstung und ausreichend Proviant. Da keine Verbindung vorhanden und daher keine Sicht auf die Leistungen ihrer Konkurrenten möglich war, campierten die Fahrer ohne Zeiten-Informationen und machen sich am nächsten Tag ab 5 Uhr MEZ morgens wieder auf den Weg, um den verbleibenden Streckenabschnitt zu absolvieren.

547 km im «Empty Quarter»

Die Protagonisten in der Autokategorie wurden mit den gleichen Schwierigkeiten konfrontiert wie ihre Motorrad- und Quad-Pendants. Auch sie mussten sich den Dünen des «Empty Quarter» (leeres Viertel) stellen. Zusätzlich zu den Fahrschwierigkeiten wurden die Co-Piloten auf eine harte Probe gestellt, weil sie die Spuren der Motorräder nicht als Orientierungshilfe nutzen konnten.

Gottschalk ausgeschieden

Das Toyota-Team Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk war als Führende in den ersten Teil der so genannten 48-Stunden-Etappe, bei der keine fremde Hilfe erlaubt ist und die Teilnehmer alle Reparaturen selbst ausführen müssen, gestartet. Bei km 51 der 781 km langen Tagesabschnitts passierte es. Ein Unfall stoppte sie.

Al-Rajhi erklärte: «Nach 51 Kilometern war auf einer sehr flachen Schotterpiste alles in Ordnung und wir waren mit voller Geschwindigkeit unterwegs, als ich etwas traf. Das Auto überschlug sich und ist nun beschädigt.»

Demnach aber konnten Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk ihren lädierten Toyota Hilux nicht reparieren und mussten sich von einem möglichen Sieg verabschieden, für Gottschalk wäre es der zweite nach 2011, damals in VW Touareg mit Nasser Al-Attiyah, gewesen. Das Team kehrte gesund zum Start der Prüfung zurück. Dort warteten sie auf ihren Toyota, der dann auch auf Sicherheit überprüft wird wie zum Beispiel der Zustand des Überrollkäfigs. Falls in Ordnung können Gottschalk und Al-Rajhi die Rallye ohne eine Siegchance aber erst nach dem Ruhetag am Samstag mit der siebten Etappe am Sonntag fortsetzen.

Etappe 6: Peterhansel in Not

Nachdem der 14-fache Rekordhalter Stéphane Peterhansel und sein Beifahrer Édouard Boulanger nach 190 km auf dem vierten Platz lagen, hatten sie nach 225 km ein mechanisches Problem. Sie wissen nicht, wann sie in der 48-Stunden-Marathon-Etappe wieder weiterfahren können, aber es sieht so aus, als ob sie für eine Weile stillstehen werden.

Stéphane Peterhansel: «Ich weiß nicht, wie wir es schaffen sollen, durchzukommen». Stéphane Peterhansel hat mit zahlreichen technischen Problemen zu kämpfen. «Wir hatten eine Reifenpanne und das hydraulische Wagenhebersystem funktionierte nicht. Da wir keinen Handwagenheber haben, wissen wir nicht, wie wir das Rad wechseln sollen. Durch den Schaden am Hydrauliksystem habe ich die Servolenkung verloren und weiß nicht, wie wir es schaffen sollen, durchzukommen.»

 

46. Rallye Dakar 2024

 

 

Virtuelles Ergebnis nach der 6. (Part 1) von 12 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit/Diff.

1

Sainz/Cruz (E), Audi

22:57:35

2

Ekström/Bergqvist (S), Audi

+ 15:58

3

Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Hunter

+ 21:41

4

Loeb/Lurquin (F/B), Hunter

+ 36:51

5

Moraes/Monleon (BZ/E), Toyota

+ 1:02:31

6

De Mevius/Panseri (B/F), Toyota

+ 1:02:45

7

Serradori/Minaudier (F), Century

+ 1:11:55

8

De Villiers /Murphy (ZA), Toyota

+ 1:23:49

9

Prokop/Chytka (CZ), Ford

+ 1:31:55

10

Botterill/Cummings (ZA), Toyota

+ 1:43:11

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