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Carlos Sainz: «Peru war hart»

Von Luciano Nocentini
Der Dakar-Auftakt lief für Carlos Sainz noch nach Wunsch

Der Dakar-Auftakt lief für Carlos Sainz noch nach Wunsch

Der spanische Buggy-Pilot spricht im SPEEDWEEK-Interview über seine viel zu kurze Rallye Dakar.

Hast du erwartet, dass du mit einer Bestzeit deine Karriere im Buggy beginnen würdest?
Sagen wir mal so: Wir wussten vor dem Start, dass der Buggy abseits fester Pisten sehr schnell sein würde. Die erste Wertungsprüfung war fast komplett im Sand, von daher ideal für uns. Dass es für die Bestzeit gereicht hat, war trotzdem überraschend.

Was ist körperlich die grössere Belastung: der VW Race Touareg, den su bis 2011 gefahren bist, oder der Buggy?
Der Buggy ist für die Besatzung viel angenehmer. Der Motor, das Getriebe, der komplette Antriebsstrang sitzt hinten, dadurch heizt sich das Cockpit nicht so stark auf. Die viel längeren Federwege reduzieren ausserdem die Schläge, die auf den Körper wirken, deutlich. Und das Cockpit ist geräumiger als im Touareg.

Was macht mehr Spass?
In der offenen Wüste ganz klar der Buggy. Sobald es auf Pisten geht, sind die langen Federwegen ein klarer Nachteil. Dann wird das Fahrverhalten schon sehr merkwürdig.

Welchen Eindruck hast du vom Team, für das die Rallye Dakar völliges Neuland war?
Seien wir fair. Unter den gegebenen Umständen hat das Team eine tolle Leistung gebracht. Natürlich gibt es an allen Ecken und Enden Verbesserungspotenzial. Aber das ist normal für einen Dakar-Neuling.

Du warst relativ schnell aus dem Rennen, aber Nasser Al-Attiyah hat es immerhin bis nach der Halbzeit geschafft …
Wir haben vor dem Start vielleicht 1.500 Kilometer getestet, mehr nicht. Es wäre ein Wunder gewesen, wenn wir ohne technische Probleme über die Runden gekommen wären. Am Ende haben uns eine Menge kleinere Probleme gestoppt. Das ist eine gar nicht so schlechte Leistung für ein komplett neues Auto

Was genau ist eigentlich in der zweiten Wertungsprüfung passiert, als es die Diskussionen um dein GPS-System gab?
Das Hauptsystem hat einfach einen Wegpunkt nicht angezeigt. Wir sind korrekt durch den 900-Meter-Kreis rund um den Wegpunkt gefahren, sogar drei Mal. Aber die Bestätigung vom System kam nicht. Dann sind wir halt weitergefahren. Am Abend haben wir das bei den Sportkommissären reklamiert, und sie haben uns zuerst Recht gegeben. Das Haupt-GPS war tatsächlich defekt und die Daten des Trackingsystems in unserem Auto haben gezeigt, dass wir tatsächlich den korrekten Wegpunkt angefahren haben. Als dann Mini und Toyota gegen diese Entscheidung protestiert haben, sind die Offiziellen eingeknickt. Ich denke, das war eine politische Entscheidung. Vielleicht wollten sie einfach verhindern, dass sie zukünftig häufiger Fälle untersuchen müssen, bei denen Teilnehmer sich über eine nicht korrekte Arbeitsweise des GPS beschweren. 

Welchen Eindruck hattest du von den Etappen in Peru, die für dich ja neu waren?
Peru war hart, vor allem die Prüfungen 2, 3 und 4 hatten es ganz schön in sich. Aber die Landschaft war grossartig.

Wie schätzt du den Wettkampf ein, jetzt wo Volkswagen nicht mehr dabei ist?
Viel hat sich nicht geändert. Die Mini sind sehr stark, besonders Stéphane Peterhansel. Die Toyota mit Giniel de Villiers an der Spitze haben deutlich zugelegt. Dazu kamen die beiden Buggy von Nasser und mir. Der Wettkampf ist immer noch top.

Fährst du auch 2014 die Dakar mit dem Buggy?
Das kann ich jetzt noch nicht beantworten. Ich muss erst einmal abwarten, was Nasser und das Team planen. 

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