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Carlos Sainz und sein Sohn: Matador hoch zwei?

Von Yörn Pugmeister
Carlos Sainz jr. wird von seinem Vater gefördert

Carlos Sainz jr. wird von seinem Vater gefördert

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Während Namens- und Lebensspender Carlos Sainz Senior ein Dakar-Abenteuer nach dem anderen erlebt, feilt der Junior an seiner steilen Motorsport-Karriere.

Vater Carlos konnte die Dakar 2013 bei seinem siebten Anlauf nicht gewinnen – er fiel mit Schaden an seinem VW-Motor in der sechsten Etappe aus. Sohn Carlos Jr. kam auch beim dritten Versuch mit seinem Formel-3-VW beim Prestige-Rennen in Macau 2012 nicht zum Sieg. Pechsträhne in der Familie Sainz?

Keineswegs. Wie sagte doch der «Matador» anno 2010 als Dakar-Sieger im VW-Touareg: «Das Leben meint es gut mit mir.» Vergessen der grausame Absturz von 2009, der neunte Platz von 2007, der Ausfall von 2006. Platz 3 von 2011 stimulierte den 51-jährigen Rallye-Doppelweltmeister derartig, dass er gemeinsam mit seinem ärgsten Dakar-Gegner der Vorjahre, Nasser Al Attiyah, in einem Buggy-Team gegen Mini & Co. anrannte.

Sein Sohn Carlos Jr., gerade 18 Jahre geworden, beim Formel 3 Grand Prix in Macau: «Ich bewundere Rallye- und Offroad-Fahrer. Ich glaube sie sind die perfektesten aller Fahrer. Aber ich mag die Rundstrecke lieber .»

Frage: Bist Du ein Einzelgänger und ziehst es vor, allein im Auto sitzen? Sagten Dir die grandiosen Rallye-Aktivitäten und Erfolge des Vaters nichts?

Sainz Junior: «Ich habe dazu keine Meinung, ich probierte es nie mit einem Co an der Seite. Ich träumte immer nur von der Formel 1. Als ich gerade drei Jahre alt war, wachte ich morgens um vier Uhr auf, um das Rennen in Melbourne zu sehen. Als ich in die Volksschule ging, habe ich vorher schon nach Motorsport im TV gesucht.»

Steile Karriere

Mit 11 Jahren fuhr Carlos Jr. internationale Kart-Rennen, mit 15 Formel BMW, mit 16 in der Zweiliter-Klasse der Formel Renault, mit 17 kam er in die Formel 3. Sein Vater hatte mit dem Autofahren erst begonnen, als er 16 war. Er tobte, wie er erzählt, «mit Freunden und alten Kisten im Wald.» Der Senior, 35 Jahre später fast weise: «Wenn Du heute Profi werden willst, musst Du ganz früh anfangen. Du musst viel Kopf und noch manches andere haben, um erfolgreich zu sein. Und Du brauchst Zeit, um Erfahrungen zu sammeln. Die kannst Du nicht kaufen.»

Sainz Junior wird vom Vater sehr gefördert – obwohl der wenig von Rundstrecken versteht, wie er sagt. Der Senior selbst hatte Riesenärger mit seinem strengen Papa Sainz Cenamor, als er dem eröffnete, dass er nach dem Abi auf dem Colegio de Pilar und zwei Semestern Jura Rallyefahrer zu werden gedächte.

Motorsport oder Studium?

Anders bei Carlos Jr.: Den schickten die Eltern wohl überlegt auf eine zweisprachige Schule, achteten sehr darauf, dass er – trotz seiner Rennerei mit fünf Formel-3- Podestplätzen 2012 – gute Noten für das Abi im gleichen Jahr lieferte. Neben seiner Muttersprache Spanisch ist sein Englisch – die internationale Sprache im Motorsport – absolut perfekt. Vater Carlos: «Jetzt kann er sich entweder voll dem Motorsport widmen – aber er kann auch studieren. Ich denke, jetzt wird er sich auch besser als in der Saison 2012 auf seinen Sport konzentrieren.»

Carlos Junior: «Es ist mein einziger Traum, in die Formel 1 zu gelangen. Ich werde kämpfen, so sehr ich kann, um dorthin zu kommen.»

Frage: Die Hilfe Deines Vaters und die guten Beziehungen zu Red Bull können Dir dabei sicher nützlich sein?

Sainz Junior: «Auch ich bekomme nichts geschenkt. Es ist ein wichtiger Charakterzug von mir, dass ich jeden Tag und immer wieder an die Zukunft denke, mir alle Möglichkeiten anschaue und versuche, die beste zu finden.»

Typisch die rationale Jungfrau – Dein Sternzeichen! Was sagt denn Deine Mutter, die seit Jahren immer um Deinen Vater gezittert hat?

«Sie hätte es lieber gesehen, wenn ich Golf oder Tennis gespielt hätte. Das Gute war, dass Mutter die Szene schon kannte und ich nicht bei Null anfangen musste.»

Carlos Sainz Senior kann sich bei VW in die Entwicklung des Rallye-Polo einbringen. Es gibt wohl keinen Besseren für die Newcomer aus Wolfsburg. Sein Sohn Carlos Jr. wird, nachdem er im Winter diverse Tests im 3.5-Liter-Formel-Renault absolviert hat, zusammen mit Daniil Kyvat die Red-Bull-Farben im MW-Arden-Team in der GP3 verteidigen. Ihre Mentoren heissen übrigens Mark Webber und Christian Horner aus dem Formel-1- Team Red Bull Racing ...

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