Rallye Dakar, 10. Etappe: Licht und Schatten bei KTM

Die zehnte Etappe der Rallye Dakar brachte einige unverhoffte Wendungen und sogar eine mögliche Vorentscheidung mit sich. Das Red Bull KTM Rallye Factory Racing Team blickt mit gemischten Gefühlen auf diesen denkwürdigen Tag zurück, denn neben dem Triumph von Matthias Walkner fielen Toby Price und Antoine Meo im Gesamtklassement aussichtlos zurück und mussten sich sogar ihrer Teamkollegin Laia Sanz, die trotz defektem Navigationscomputer tapfere Elfte wurde, geschlagen geben. Am Schlimmsten erwischte es Luciano Benavides, der sich bei seinem Sturz eine Rückenverletzung zuzog und verletzungsbedingt aufgeben musste.

«Mein Tag begann außerordentlich schlecht», berichtete Laia Sanz, die «Königin der Wüste». «Ich stürzte bereits sehr früh und zerstörte dabei meinen Navigations-Computer. Danach war es außergewöhnlich schwer für mich zu Navigieren und die Kontrollpunkte nicht zu verpassen. Ich musste vorsichtig sein, um nicht auch noch einen weiteren Unfall zu riskieren. Letztendlich kam sogar noch ein gutes Resultat dabei heraus, denn als Elfte habe ich eine wirklich gute Startposition für die elfte Etappe am Mittwoch.»

Toby Price und Antoine Meo gehörten zu den Piloten, die sich gravierende Fehler bei der Navigation leisteten und das Ziel nur als 19. und 27. erreichten. «Ich bin absolut enttäuscht mit diesem Resultat heute», ärgerte sich Toby Price. «Es war sehr heiß und ich hatte nicht genug zu Trinken mitgenommen. Zunächst lief alles nach Plan, aber dann haben wir uns komplett verfahren. Nun habe ich einen riesigen Zeitrückstand, aber ich werde nicht aufgeben und sehen, was uns die noch verbleibenden Etappen bringen werden.»

«In der Anfangsphase hatte ich keine Probleme, wir kamen gut voran, ich fühlte mich wohl dabei», erklärte der zweifache Etappensieger Antoine Meo. «Nach dem Tankstopp folgte ich Kevin Benavides. Kurz vor dem letzten Kontrollpunkt unterlief uns ein schwerer Navigationsfehler und wir gerieten weit von der Route ab. Letztendlich bin ich froh, dass ich in einem Stück heil angekommen bin. Wie wir heute gesehen haben, kann bei der Rallye Dakar alles Mögliche passieren.»

Einer war natürlich glücklich: Der Österreicher Matthias Walkner triumphierte auf der zehnten Etappe und führt nun das Gesamtklassement mit einem deutlichen Vorsprung von über 39 Minuten überlegen an. «Geil, endlich ist es aufgegangen», freute sich der 31-jährige Salzburger. «Ich habe in den letzten Tagen eigentlich immer ein bisserl Zeit verloren. Teilweise, weil ich wahrscheinlich etwas zu viel Wert auf die Navigation gelegt habe. Auf der anderen Seite verliert man sehr schnell die Übersicht im Roadbook und damit auch viel Zeit, wenn man immer nur den anderen oder den Spuren nachfährt und dann draufkommt, dass das falsch war.»

«Heute hat sich meine Methode voll ausgezahlt. Nach dem ersten Checkpoint war ich mehr als sechs Minuten hinten. Ich wusste aber, dass der zweite Teil der Etappe sehr schwierig wird. Ich habe wirklich geschaut, dass ich gut in der Navigation bleibe. Einen Kontrollpunkt musste ich ziemlich lang suchen. Da hatte ich dann echt schon Panik. Es war eine extreme Challenge bis zum Schluss. Aber echt cool, dass es so aufgegangen ist und dass der Tag jetzt vorbei ist.»

Rallye Dakar 2018 - Ergebnis Etappe 10

Rallye Dakar 2018 - Gesamtstand nach Etappe 10