Rollstuhl hält Joan Lascorz nicht von der Dakar ab

Von Ivo Schützbach
Joan Lascorz ist der Pilot eines Solaris-Buggy

Joan Lascorz ist der Pilot eines Solaris-Buggy

Seit einem schweren Unfall in Imola 2012 sitzt Joan Lascorz im Rollstuhl. Der frühere Top-Pilot der Superbike-WM erfüllt sich mit der Teilnahme an der Dakar 2021 einen Lebenstraum.

Als sich Joan Lascorz am 2. April 2012 auf der Strecke in Imola in den Sattel seiner Werks-Kawasaki schwang, konnte er nicht ahnen, dass sein Leben an diesem Tag eine schicksalshafte Wende erfahren wird. Bei der Anfahrt zur Piratella-Kurve, einem sehr schnellen Abschnitt auf dem Enzo e Dino Ferrari Circuit, verlor er die Kontrolle über seine ZX-10R und krachte in die nahestehende Begrenzungsmauer. Die erschütternde Diagnose: Der Spanier verletzte sich an den Halswirbeln C6 und C7, ist seither Brust abwärts gelähmt und kann nur noch die Arme und Hände bewegen.

Seine Liebe zum Rennsport konnte der Unfall nicht auslöschen: Mit einem umgebauten Mercedes ML320 fuhr Lascorz 2014 die Rallye Aragón, 2016 gewann er die spanische Buggy-Meisterschaft und war als TV-Kommentator tätig.

Dem Provec-Team, der Truppe hinter Kawasakis Superbike-WM-Werksauftritt, ist er bis heute eng verbunden, dieses Jahr griff Lascorz der ehemaligen Weltmeisterin Ana Carrasco in der Supersport-300-WM unter die Arme.

Im Januar 2022 wagt der 36-Jährige das größte Abenteuer: Lascorz wird erstmals an der berühmten Rallye Dakar teilnehmen, nächstes Jahr erneut in Saudi-Arabien. Er wird einen Buggy pilotieren und mit ihm in der Klasse Side-by-Side antreten. Ein Teil der Finanzierung erfolgt über Crowdfunding, die Aktion startet am 10. Dezember.

«Der Herausforderung Dakar will ich mich seit vielen Jahren stellen», hielt Lascorz fest. «Das Material des Buggy Masters Teams ist bereits verschifft, ich freue mich auf den Start. Ich möchte allen danken, die an dieses Projekt glauben und es mir ermöglichen, an der Dakar teilzunehmen.»

Am Neujahrstag 2022 startet die Rallye Dakar in Saudi-Arabien in ihre 44. Ausgabe, sie führt über 8000 Kilometer quer durch die Wüste.


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