Valentino Rossi sucht das Glück

Rallye Dakar: Das sagen die KTM-Stars vor dem Start

Von Antonio Gonzalez
Das Werksteam Red Bull KTM will den 13. Gesamtsieg bei der Rallye Dakar in Folge holen. Ein Trio kommt dafür in Frage. Aber der Tod von Kurt Caselli war für das Team ein schwerer Schlag.

Auf dem KTM-Werksteam lastet ab morgen Sonntag bei der Rallye Dakar 2014 grosser Druck: Die Mannschaft des österreichischen Herstellers hat die letzten zwölf Ausgaben des Marathon-Klassikers gewonnen, aber dieses Jahr ist die Konkurrenz bei der 8700-km-Hatz durch Südamerika umfangreicher denn je. Honda verstärkte seine Anstrengungen im Vergleich zur Dakar-Rückkehr vor einem Jahr noch mehr, dazu ist Titelverteidiger Cyril Despres neu auf Yamaha unterwegs.

Mit der neu entwickelten Maschine 2014 KTM 450 Rally, dem dreifachen Dakar-Sieger Marc Coma und den letztjährigen Podestfahrern Ruben Faria (2.) und Francisco «Chaleco» Lopez (3.) geben sich die Beteiligten aber unbeeindruckt von der gewachsenen Konkurrenz.

Coma tritt erstmals seit vielen Jahren ohne Erzrivale Despres im selben Team an und meinte vor dem Start am Sonntag im argentinischen Rosario: «Ich bin sehr glücklich mit der neuen Teamstruktur und meinen Teamkollegen. Ich kenne sie schon viele Jahre und wir haben ein gutes Gefühl im Team. Unser Team ist äusserst professionell, sehr präzis und wird von einer grossen Leidenschaft für die Dakar und den Rallye-Sport befeuert.» Der Spanier ist erstmals seit zwei Jahren mit dabei, 2013 musste er wegen einer Schulterverletzung auf die Dakar-Teilnahme verzichten. «Es war hart, letztes Jahr auf das Rennen zu verzichten. Aber ich bin glücklich, zurück zu sein und auch über die Fortschritte, die wir über das Jahr gemacht haben. Das neue Motorrad ist überwältigend. Es befähigt uns, ein gutes Resultat zu erreichen. Wir werden das Rennen Tag für Tag nehmen.»

Faria: «Ich habe mit Kurt einen Freund verloren»

Faria kam 2013 eher überraschend und auch wegen des Fehlens von Coma und dem Pech der zwischenzeitlichen Leader Olivier Pain und David Casteu in Santiago de Chile auf Rang 2 ins Ziel. Der Portugiese ist nach dem Tod von Kurt Caselli bei der Baja 1000 der einzige KTM-Werkspilot, der auch 2013 im Aufgebot stand. Coma fehlte, Lopez fuhr noch für ein privates KTM-Team, Jordi Viladoms kam nun als Caselli-Ersatz dazu. «Mit Kurt habe ich einen Freund und einen Teamkollegen verloren. Leider kann das in unserem Sport passieren. Nun müssen wir professionell sein und uns auf den Grund fokussieren, weswegen wir hier sind: Die Dakar zu gewinnen. Es ist immer schwierig, mit einer solchen Situation umzugehen, aber nun müssen wir den Fokus auf das Rennen legen», sagte Faria.

Mit vier Etappensiegen und dem nur wegen einer 15-minütigen Zeitstrafe am letzten Tag verpassten zweiten Gesamtrang erlebte Lopez 2013 seine beste Dakar-Rallye bisher. Nun wurde der Chilene ins Red-Bull-KTM-Team aufgenommen, dazu wird die zweite Woche in seiner Heimat absolviert. Ist der 38-Jährige reif für den grossen Triumph? «Ich fühle mich stark und wohl; und ich bin in der bestmöglichen Position», stellte Lopez fest. «Ich konnte das Motorrad vor ein paar Wochen in Spanien testen und ich bin sehr zufrieden damit. Dieses Bike hat das Potential und die Fähigkeiten, die Dakar zu gewinnen. Wir haben dies bereits nach der Marokko-Rallye unter Beweis gestellt, als wir gesehen haben, wie gut die Maschine auf technischen Passagen funktioniert. Wenn wir das Ziel erreichen, würde ich noch so gerne vor meinem Heimpublikum auf dem Podest stehen.»

Teammanager Alex Doringer konzentriert sich nicht zu sehr auf die Rivalen von HRC und Yamaha: «Die Dakar selber ist unser grösster Gegner. Dieses Jahr haben wir zwei Marathonetappen und mehr als 1000 km zusätzliche Spezialwertungen. Es wird viel anspruchsvoller.»

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