Valentino Rossi sucht das Glück

Trotz Lopez-Out: KTM gefällt die brutale Rallye Dakar

Von Matthias Dubach
Francisco «Chaleco» Lopez: Der Chilene kann seinen Podestplatz von 2013 nicht wiederholen

Francisco «Chaleco» Lopez: Der Chilene kann seinen Podestplatz von 2013 nicht wiederholen

Der Traum eines Podestplatzes in der Heimat Chile ist für «Chaleco» Lopez vorbei. Nach einem Sturz war weiterfahren unmöglich. Aber Marc Coma ist auf Kurs zum 13. Triumph für KTM in Folge.

Nach sechs harten, teilweise brutalen Etappen ist bei der Rallye Dakar am Samstag der Ruhetag im argentinischen Salta angesagt. Auf der 400 km langen Spezialwertung am Freitag konnte KTM-Werkspilot Marc Coma seine komfortable Gesamtführung behaupten, der Spanier geht am Sonntag mit 42:17 min Vorsprung auf Joan Barreda (Honda) in die zweite Woche.

Coma: «Es stimmt, dass wir auf dieser Etappe nicht mehr diesselben extremen Bedingungen hatten wie die vergangenen Tage. Das hat uns erlaubt, auf diesem Teilstück etwas weniger Kraft liegen zu lassen. Aber trotzdem waren es 400 km mit einiger Navigationsarbeit und 15 km Extreme Enduro, was die Dinge ziemlich kompliziert hat.»

Aber Red Bull KTM musste trotz Comas Halbzeitführung einen Rückschlag hinnehmen. Mit Werkspilot Francisco «Chaleco» Lopez schied der bisherige Gesamt-Dritte aus. Damit platzte der Traum Lopez´, wie letztes Jahr in seiner Heimat Chile auf das Dakar-Podest steigen zu dürfen. Er hatte sich im Unterholz verirrt und war mit seiner KTM in eine kleine Schlucht gestürzt, die Front des Bikes war danach irreparabel beschädigt.

In einer Mitteilung verschwieg KTM die Beschädigung der KTM 450 kurzerhand und erwähnte Handgelenks- und Hüftblessuren bei Lopez. Der Kämpfer hätte bei einem fahrbaren Untersatz die Etappe aber auf keinen Fall aufgeben.

Comas Wasserträger Jordi Viladoms überliess seinerseits bei einem Tankstopp sein Hinterrad dem Teamleader, weil bei Coma eine leichte Beschädigung festgestellt wurde. Viladoms erreichte mit diesem Rad aber dennoch Rang 9 und belegt in der Tabelle die vierte Position.

Obwohl mit Lopez und Ruben Faria die Hälfte des KTM-Werkteams ausgeschieden ist und von 196 gestarteten Motorradpiloten nur noch 94 im Rennen sind, sagte Teammanager Alex Doringer: «Jetzt ist die Rallye schwierig, wie die Dakar sein sollte. Wir sind glücklich, dass sie härter geworden ist. So wie jetzt sollte es sein.» KTM kann mit Coma in diesem Jahr den 13. Dakar-Triumph in Folge erzielen. Titelverteidiger Cyril Despres liegt hoffnungslos zurück, Honda hat nur noch Barreda im Titelrennen.

Rallye Dakar 2014, Etappe 6: San Miguel de Tucuman/RA–Salta/RA ?(400 km Spezialwertung, 64 km Verbindungstrecke)

1. Alain Duclos (F), Sherco, 4:21:34 h
2. Marc Coma (E), KTM, +1:15 min
3. Michael Metge (F), Yamaha, 1:49
4. Joan Barreda (E), Honda, +2:22
5. Cyril Despres (F), Yamaha, +2:55
6. Hélder Rodrigues (P), Honda, +4:21
7. Stefan Svitko (SK), KTM, +7:46
8. Kuba Przygonski (PL), KTM, +8:12
9. Jordi Viladoms (E), KTM, +10:26
10. Jeremias Israel (RCH), Speedbrain, +11:13

Gesamtwertung nach 6 von 13 Etappen

1. Coma, 23:08:00 h
2. Barreda, +42:17 min
3. Duclos, +1:00:58 h
4. Viladoms, +1:08:09
5. Israel, +1:33:28
6. Olivier Pain (F), Yamaha, +1:43:08
7. Przygonski, +1:49:59
8. Rodrigues, +2:01:24
9. David Casteu (F), KTM, +2:12:05
10. Daniel Gouet (RCH), Honda, +2:17:26
11. Despres, +2:24:41 (inkl 1 h Zeitstrafe)
12. Svitko, +2:36:44 (inkl 1 h Zeitstrafe)

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