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Timo Glock kritisiert Audi: «Noch ganz bei Trost?»

Von Andreas Reiners
Timo Scheider und Timo Glock

Timo Scheider und Timo Glock

Nach dem Abgang von Timo Scheider aus der DTM hat Timo Glock Audi für die Art und Weise des Rauswurfs kritisiert. Scheider wurde telefonisch über sein Aus unterrichtet.

Timo Glock ahnte nichts. Auch wenn sein Kumpel Timo Scheider anders war als sonst. Ironischerweise war es der stilvolle Abschieds-Umtrunk von BMW-Pilot Martin Tomczyk am Freitag, als der Audi-Pilot laut Glock nachdenklicher war als sonst. Klar: Scheider wusste da erst seit kurzem, dass seine Zeit bei Audi schneller dem Ende entgegengeht, als er gehofft hatte.

«Er war sehr in sich gekehrt», sagte Glock, der sich aber nichts weiter dabei dachte. Bis einen Tag später die Nachrichte die Runde machte, dass Scheider zu einer Pressekonferenz lädt. Dort gab er das Ende seiner DTM-Karriere bekannt und ließ dabei durchblicken, wie die Trennung ablief: Durch einen Anruf kurz vor dem Rennwochenende.

Zeit für ein offizielles Treffen mit Weggefährten und Kollegen wie bei Tomczyk blieb so nicht mehr. Tomczyk hatte bereits auf dem Nürburgring im Rahmen einer Pressekonferenz sein Karriereende in der DTM verkünden dürfen. Scheider blieb lediglich der sehr emotionale, aber eben auch eher bescheidene Rahmen.

«Das war extrem. Ich war froh, dass mich am Samstag keiner gesehen hat, denn ich musste dreimal schlucken», berichtete Glock. Der 34-Jährige konnte die Art und Weise allerdings überhaupt nicht nachvollziehen. Wie auch Scheiders Verlobte Jessica Hinterseer, die ihre Meinung auf Facebook veröffentlichte.

«Wenn man einen Mann, der elf Jahre bei Audi und 16 Jahre in der DTM war und zweimal die Meisterschaft gewonnen hat, so verabschiedet als Marke, muss ich mich fragen, ob man da bei Trost ist. Menschlich ist das unter der Gürtellinie», sagte Glock.

Scheider habe das nicht verdient. Eine Meinung, die viele im Fahrerlager und auch unter den Fans teilen. Böse Worte von Scheider in Richtung seines Noch-Arbeitgebers gab es aber keine. «Dass er noch so „cool“ geblieben ist und sich bei Audi bedankt hat - da ziehe ich den Hut vor. Ich hätte da anders in die Kerbe geschlagen» sagte Glock: «Die Verantwortlichen sollten sich überlegen, was sie sich dabei gedacht haben.»

Für Glock ist der Abgang Scheiders auch ein «herber Verlust für die DTM, auch als Typ. Martin und er sind zwei Persönlichkeiten. Er hätte es verdient, anders abzutreten und auch weiterzufahren. Jeder weiß, dass Timo Auto fahren kann.»

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