Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Stuck: Marco Wittmann wie Michael Schumacher

Von Andreas Reiners
Hans-Joachim Stuck

Hans-Joachim Stuck

Nach dem zweiten Titelgewinn von Marco Wittmann gab es auch erneute Kritik an den Zugeständnissen. DMSB-Boss Stuck verteidigt diese. Und Wittmann.

Marco Wittmann musste sich bereits das ganze Jahr die Frage gefallen lassen, wie viel sein Titel denn wohl wert wäre. Oder ob er einen faden Beigeschmack hätte. Auch nach dem entscheidenden Rennen in Hockenheim sollte er sie beantworten, hatte aber nicht mehr wirklich viel Lust darauf. «Ich finde es schade, dass diese Frage jetzt kommt. Ich bin ein verdienter Meister», sagte er.

Das findet auch DMSB-Präsident Hans-Joachim Stuck. Wittmann habe den Titel «ganz klar» verdient, sagte er sportschau.de. Mehr noch: «Für mich ist er ein fahrerisches Highlight. Es gibt ja immer gute und sehr gute Fahrer. Und ganz wenige überragende - so wie Wittmann in der DTM. Marco ist ein Ausnahmefahrer wie Michael Schumacher, Sebastian Vettel in seiner Red-Bull-Zeit oder Nico Rosberg in der Formel 1», sagte Stuck.

Es war nicht nur Wittmanns Konstanz, sondern auch eine andere Eigenschaft. «Marco hat exakt das Gefühl, wann es auch mal reicht, einen fünften Platz mitzunehmen - oder eben den vierten am Ende in Hockenheim. Es gibt genug Vollgas-Tiere - aber als Champion musst du das Gaspedal eben auch mal lupfen», so Stuck.

Der DMSB-Boss verteidigte aber nicht nur den Wert von Wittmanns Titelgewinn, sondern auch die Zugeständnisse an BMW. Die Autos der Münchner waren um 7,5 Kilogramm leichter als die der Konkurrenz, der Heckflügel war zudem 50 Millimeter breiter.

Zu «100 Prozent» seien die Zugeständnisse richtig gewesen, sagte Stuck: «Es gab auch mal eine Lex Audi und es gab auch mal Ausnahmen für Mercedes - BMW ist also kein Einzelfall. Es geht in dieser Serie vor allem um eins: Spannung. Wenn mal vor der Saison einer in den Eimer greift, dann setzt man sich in dieser Rennserie zusammen und rettet ihn vor dem Desaster. Wir haben nun mal keine Markenvielfalt wie anderswo, wo 14 Hersteller mitfahren. Wir haben drei. Und wenn einer nur hinterfährt, haben wir - und die Fans - ein Problem. Dann wird es nämlich langweilig.»

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