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DTM und Rallycross: Mattias Ekström im Dauerstress

Von Otto Zuber
Mattias Ekström

Mattias Ekström

Mattias Ekström geht 2017 erneut in einer Doppelfunktion an den Start: In der DTM peilt er ab Mai den dritten Titel an, in der Rallycross-WM bereits ab dem 1. April die Titelverteidigung.

Mattias Ekström sammelt in diesen Tagen mehr Flugmeilen als so mancher Topmanager. Der 38-Jährige eilt im Rahmen der Saisonvorbereitung von einem Termin zum nächsten: Auf das Fitnesscamp mit seinem Team EKS im verschneiten Schweden folgten Testfahren im Audi S1 EKS RX quattro mit 560 PS starkem Turbomotor in Mettet. Direkt anschließend ging es für ihn als einen der Hauptakteure beim DTM-Test wiederum ins italienische Vallelunga.

Nicht zu vergessen die zahlreichen Termine mit Sponsoren, Zulieferern und anderen Partnern, die er als Teamchef europaweit wahrnimmt, damit 2017 eine schlagkräftige Mannschaft in konkurrenzfähigen Autos bei der WM an den Start geht. «Die Saisonvorbereitung ist für mich immer besonders stressig, weil ich als Fahrer und als Teamchef gefordert bin», sagt Ekström. «Hier entscheidet sich, wie das gesamte Rennjahr verläuft. Nur wer seine Hausaufgaben richtig macht, gewinnt am Ende.»

Ekström weiß, wovon er spricht. Mit dem Weltmeistertitel in der Rallycross-WM 2016 hat er einmal mehr unter Beweis gestellt, dass er einer der universellsten Rennfahrer ist. In den vergangenen 16 Jahren hat er insgesamt 177 DTM-Rennen für das Audi Sport Team Abt Sportsline bestritten und dabei 22 Siege und zwei Titel gefeiert (2004, 2007).

Damit ist Ekström der erfolgreichste Audi-DTM-Pilot in der Geschichte. Darüber hinaus triumphierte er in seiner Karriere viermal beim Race of Champions – einmal in der Teamwertung mit Tom Kristensen (2005), dreimal in der Einzelwertung (2006, 2007, 2009). Dabei besiegte er unter anderem den siebenmaligen Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher. Daneben fuhr er unter anderem in der Rallye-Weltmeisterschaft, in der NASCAR und feierte 2011 den Gesamtsieg beim weltweit prestigeträchtigsten GT3-Langstreckenrennen: den 24 Stunden von Spa.

Ekström ist mehr als nur Rennfahrer – seit 2014 ist er auch Teamchef. Eine Doppelrolle, die er sich speziell im Rallycross lange nicht vorstellen konnte. «Als ich ein kleiner Junge war, fuhr mein Vater Rallycross, doch ich konnte mich lange nicht für den Sport begeistern. Rallycross war mir immer zu dreckig», erzählt Ekström. Bei einem Gaststart in der Rallycross-EM 2013 im schwedischen Höljes änderte er seine Einstellung. «Ich bin Zweiter geworden und war begeistert von der Atmosphäre. Auf dem Heimweg habe ich beschlossen, wiederzukommen und zu gewinnen.» Mit Freunden, Partnern und langjährigen Weggefährten begann er, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.

Was folgte, war ein langer Weg, mit viel Leidenschaft und Entbehrungen hin zu einer Erfolgsgeschichte, die sich fast wie ein Märchen liest: Am 14. Juni 2014 geht Ekström mit dem Audi S1 EKS RX quattro zum ersten Mal bei einem WM-Lauf an den Start. Und nur drei Wochen später steht er beim Heimspiel in Höljes tatsächlich bereits ganz oben auf dem Siegerpodest. 857 Tage nach der Premiere krönt er sich schließlich vorzeitig zum Weltmeister.

«Was mein Team und ich in dieser Zeit aufgebaut haben, ist unglaublich», so Ekström. Mittlerweile gehören zu seinem Team rund 25 Mitarbeiter – darunter Mechaniker, Renningenieure, ein Medienteam und der Koch Jonas Landmark, der auch schon für den schwedischen König im Einsatz war. «Ich habe alle Teammitglieder persönlich ausgesucht», sagt Teamchef Ekström. «Das ist mir sehr wichtig. Alle sind Experten auf ihrem Gebiet und zugleich Freunde. Sie denken wie ich und wissen, wie man gemeinsam Erfolge feiert: mit Leidenschaft, Einsatz und vor allem Spaß.»

Dank der werkseitigen Unterstützung der AUDI AG wird das Projekt EKS auch in diesem Jahr fortgesetzt. «Uns ist klar, dass es für EKS immer schwieriger wird, gegen die Werksteams von Ford, Peugeot und Volkswagen sowie die weitere Konkurrenz zu bestehen, daher haben wir uns für ein verstärktes Engagement in der Rallycross-WM entschieden», sagt Audi-Motorsportchef Dieter Gass.

In der Saison 2017 geht EKS erstmals mit drei Audi S1 EKS RX quattro an den Start. «Zusammen mit Audi Sport haben wir hart dafür gearbeitet, drei Autos ins Rennen zu schicken. Ich freue mich sehr, dass es klappt», sagt Ekström, der zusammen mit dem Finnen Toomas Heikkinen und Neuzugang Reinis Nitišs aus Lettland das Fahrer-Trio bildet. Ein Auto mehr bedeutet für Ekström aber auch mehr Arbeit – eine Herausforderung, die er voller Elan angeht.

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