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René Rast: Von Startreihe eins ins Krankenhaus

Von Otto Zuber
René Rast

René Rast

René Rast hat in Hockenheim ein turbulentes Auftaktwochenende erlebt. Im Interview lässt der 30-Jährige die sportlichen Höhepunkte Revue passieren, schildert seinen Schreckmoment und beurteilt die Neuerungen.
In Hockenheim haben Sie die DTM-Neuerungen erstmals an einem Rennwochenende erlebt. Wovon sind Sie als Fahrer eigentlich am meisten betroffen?

Direkt betroffen sind wir als Fahrer zum Beispiel von dem nur noch einseitigen Teamfunk. Während des Rennens fällen wir Fahrer nun eigenständig Entscheidungen, man ist mehr auf sich allein gestellt. Wir müssen daher eine weitere Komponente meistern, die erheblichen Einfluss auf den Rennverlauf haben kann. Man muss taktischer denken. Ich persönlich finde, es ist eine positive Neuerung, da die Fahrerleistung damit mehr in den Vordergrund rückt. Ähnlich wirken sich auch die weicheren Reifen aus. Auch hier muss ich als Fahrer meinen Fahrstil anpassen und während des Rennens mehrere taktische Möglichkeiten abwägen. Davon abgesehen finde ich persönlich die Pit-View-Boxen sehr cool. Die Fans bekommen viel bessere Einblicke und können nun mitverfolgen, wie das Team und ich uns auf die Sessions vorbereiten. Das war auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung.

Was waren für Sie persönlich die sportlichen Highlights des Wochenendes?

Zum einen die Aufholjagd am Samstag, als ich nach dem Start aus der Box vom letzten Platz vor auf Rang sechs gefahren bin. Wir hatten eines der schnellsten Autos im Feld – das war sicherlich ein Highlight am Wochenende. Und dann die Qualifikation für die erste Startreihe am Sonntag, an meinem ersten Rennwochenende als Einsatzfahrer – auch wenn das Rennen für mich anschließend kein gutes Ende nahm. Das positive Gefühl aus dem Qualifying nehme ich auf jeden Fall mit in die nächsten Wochenenden.

Wenige Minuten nach Ihrem Rennende am Sonntag trugen Sie statt ihres HANS-Systems eine Krause um Ihren Hals. Können Sie schildern, wie es dazu kam?

Die Kollision nach dem Indy-Start war gar nicht die Ursache. Passiert ist es bereits kurz nach dem regulären Start, in der Übertragung war es fast nicht zu erkennen. Vor der ersten Kurve hatte ich die Situation etwas unterschätzt und mit Untersteuern zu kämpfen. Ich wurde zu weit rausgetragen und bin denkbar ungünstig über die Randsteine gefahren. In dem Moment habe ich einen vertikalen Schlag auf die Wirbelsäule bekommen und beim Landen noch ein zweites Mal. Das zusammen hat zu meinen Beschwerden nach dem Rennen geführt.

Wie geht es Ihnen aktuell?

Zum Glück jeden Tag besser. Aber natürlich sind es enorme Kräfte, die in so einem Moment auf den Körper einwirken. Im Halsbereich ist meine Beweglichkeit noch etwas eingeschränkt. Ansonsten fühle ich mich aber schon wieder sehr gut.

Was sind Ihre Erwartungen für die kommenden Rennen auf dem Lausitzring?

Es wäre genial, wenn uns noch einmal ein Qualifying-Ergebnis wie am vergangenen Sonntag gelingen und ich dann auch die Ziellinie sehen würde. In der Lausitz erwarten uns allerdings andere Voraussetzungen: In Hockenheim konnten wir noch einen Monat vor dem Auftaktrennen testen. Auf dem Lausitzring habe ich bisher noch nie ein DTM-Auto bewegt. Wir müssen daher abwarten, wie die ersten Trainings laufen. Die Zielsetzung sollte schon sein, wieder Punkte zu erzielen. Jedoch ist es in der DTM kein Selbstläufer – dafür ist das Niveau zu ausgeglichen. Bisher haben wir das Auto ziemlich gut an meinen Fahrstil anpassen können. Zudem fühle ich mich auch sehr wohl bei meinem Team. Insofern freue mich schon auf die nächsten Rennen.

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