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Gelungener Start: Die neue DTM im Check

Von Andreas Reiners
Die neue DTM im Check

Die neue DTM im Check

Die DTM ist am vergangenen Wochenende in eine neue Ära gestartet. SPEEDWEEK.com nimmt die wichtigsten Neuerungen nach dem Saisonauftakt unter die Lupe.

Gerhard Berger konnte zufrieden sein. «Die Neuerungen zeigen alle in die gleiche Richtung, wir haben gesehen, dass der Fahrer mehr gefordert ist, dass er mehr denken und fühlen muss, er mehr Einsatz bekommt, und genau das wollten wir», sagte der neue DTM-Boss. Er hatte gemeinsam mit den Verantwortlichen kurz vor dem Saisonstart noch ein dickes Regelpaket auf den Weg geschickt.

Und nach den ersten beiden Rennen kann man durchaus behaupten: Die Regelrevolution greift. «Die Neuerungen sind perfekt. Die Rennen waren spektakulär und spannend. Für mich war es Hardcore», sagte der Gesamtführende Lucas Auer. «Das war für die Serie ein sehr guter Auftakt. Da müssen wir uns bis jetzt nicht verstecken», sagte BMW-Pilot Timo Glock.

Und Mattias Ekström meinte: «Für die DTM war es ein Monsterschritt nach vorne, ein echter Burner. Ich bin froh, dass das alles gemacht wurde. Gerhard Berger konnte ja nur ein paar Kleinigkeiten machen. Deshalb freue ich mich darauf, wenn er richtig in die Gänge kommt», so der Schwede.

Wie funktionieren die neuen Regeln? SPEEDWEEK.com nimmt die wichtigsten Neuerungen nach dem Saisonauftakt unter die Lupe.

Rennformat: Das erste Rennen dauert in dieser Saison wie der zweite Lauf 55 Minuten, inklusive Boxenstopp. Die Folge: Die Piloten setzen nach dem Start nicht mehr alles auf eine Karte und fahren sich kopflos in die Kiste. Das führt vielleicht zu weniger Kollisionen, was der Unterhaltung am Samstag aber keinen Abbruch tat.

Reifen: Sie machen einen großen Unterschied, bringen neue taktische Möglichkeiten und rücken den Fahrer in den Mittelpunkt. Wer ist der viel zitierte Reifenflüsterer? Wer bekommt sie ins ideale Arbeitsfenster, da sie nicht mehr vorgewärmt werden und wer erkennt rechtzeitig, dass sie abbauen? Und wer wagt einen Undercut? Oder einen Overcut? Denn ein Boxenstopp-Fenster gibt es nicht mehr. «Wir haben Burnerrennen. Am Anfang kämpfen alle, dann gibt es eine Pause, in der du Leistung zeigen musst, und am Ende kämpfen wieder alle», sagte Ekström. Es sei denn, der Regen kommt, dann wird es noch kniffliger. Und unterhaltsamer. Was auch daran liegt, dass neuerdings geschwiegen wird.

Funkverbot: Denn quatschen darf nur noch der Fahrer. Es wird ihm auch durchaus zugehört, Hinweise oder Anweisungen gibt es aber keine mehr (nur beim Boxenstopp) – er ist auf sich alleine gestellt, es kommt wieder mehr auf sein Gefühl an. Was durchaus zu skurrilen wie lustigen Situationen führt. Wie bei Lucas Auer, der das einzige Kommunikationsmittel, die Anzeigetafel auf Start/Ziel, im Regenrennen am Sonntag zwei Runden lang übersehen hat. Stattdessen funkte er: «Ihr müsst mit mir reden.» Eine Antwort bekam er freilich nicht. Im Regen am Sonntag lagen dann auch mal die falschen Reifen bereit.

Boxenstopps: Die menschliche Komponente zählt wieder mehr, auch bei den Stopps. Die verkleinerte Crew muss richtig ackern. Und macht deshalb auch mehr Fehler. Mal rannten sich die Mechaniker gegenseitig über den Haufen, mal klemmte der Schlagschrauber, mal fuhr der Pilot nicht schnell genug los. Rund sieben Sekunden dauert ein guter Stopp, der endlich nicht mehr perfekt choreografiert, sondern eine echte Unbekannte geworden ist.

Autos: Sie sind schneller als noch 2016 und haben etwas weniger Aero. Die höhere Geschwindigkeit ist aber durchaus zu vernachlässigen, oder wie Ekström sagt: «Die Motorleistung ist Pipifax.» Aber: Die Autos scheinen nicht mehr ganz so fragil zu sein wie in der Vergangenheit. Zumindest fuhr Nico Müller mit einem recht demolierten Audi am Sonntag noch in die Punkte. Eine Momentaufnahme? Vielleicht. Wäre aber schön, wenn es so bleibt.

Indy-Restart: Der sogenannte Double-File-Restart feierte im zweiten Rennen Premiere und sorgte gleich für die gewünschte Unterhaltung, aber auch für Diskussionen, nachdem die Ausführung noch etwas holprig vonstattenging. Aber: «Es war eine geile Action und eine coole Geschichte für die Zukunft», sagte Mercedes-Teamchef Ulrich Fritz.

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