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DTM-Zukunft: Es ist so wichtig, auf die Fans zu hören

Von Andreas Reiners
Gerhard Berger arbeitet an der DTM-Zukunft

Gerhard Berger arbeitet an der DTM-Zukunft

Gerhard Berger arbeitet mit Hochdruck an der Zukunft der DTM. Klar: Ein wenig angetrieben vom Mercedes-Ausstieg nach der Saison 2018.

«Wir sind gezwungen, Gas zu geben, noch mehr als bisher vielleicht. Es wird Lösungen geben, und wir werden sie finden», sagte der DTM-Chef dem kicker.

Eine Lösung soll das Class-One-Reglement sein, mit dem der Einstieg der japanischen Hersteller aus der Super GT ermöglicht werden soll. Vierzylinder-Turbomotor, mehr als 600 PS, dazu weniger Aerodynamik, überschaubare Kosten: «Das bringt
die Einstiegshürde weit runter für alle », so Berger. Ein gutes Zeichen: Beim Saisonfinale drehen Lexus und Nissan an drei Tagen einige Demorunden.

Grundsätzlich gilt für Berger und auch für DMSB-Präsident Hans-Joachim Stuck: Der Fan soll wieder berücksichtigt werden, die Wünsche der Basis. «Das ist heute noch viel wichtiger, weil viele Leute einen solchen Kanalblick haben, dass sie gar nicht wissen, was die Fans wollen. Es ist so wichtig, auf die Fans zu hören. Vor allem, weil sie inzwischen auf andere Dinge Wert legen als vielleicht noch vor 10, 15 Jahren», sagte Stuck.

Unter Berger gab es zum Beispiel in dieser Saison erstmals den sogenannten Pit View, mit dem die Besucher Fahrern und Mechanikern in der Box über die Schultern schauen können. Sicher gibt es noch viel mehr Möglichkeiten, dass die Verantwortlichen aber erkennen, dass es auch auf den Fan ankommt, ist ein gutes Zeichen.

Was sich die Fans mit Sicherheit wünschen: Mehr als 18 Autos. Vor der aktuellen Saison hatten die Hersteller die Anzahl von jeweils acht auf sechs reduziert. Bereits bei seinem Amtsantritt im Frühjahr hatte Berger erklärt, dass ihm das zu wenig Boliden im Feld seien. Da stand allerdings auch noch nicht der Mercedes-Ausstieg fest.

Deshalb sagt der 57-Jährige heute: «Momentan, erst recht dann, wenn ein Hersteller aufhört, bin ich froh, wenn ich 18 habe. Und sie sind im Moment auch okay» Berger stellt aber auch klar. «Das Ziel sollte sein, 24 bis 26 Autos zu haben, damit das gut aussieht.»

Wie das erreicht werden kann? Durch neue Hersteller, klar. Aber auch durch Privatteams. Beziehungsweise «werksunterstützte, unabhängige Teams», wie Berger sie nennt. Wenn man die will, müssten die Einsatzkosten aber über Sponsoren refinanzierbar sein, sagt Berger: «Ansonsten wären sie abhängig vom Hersteller, und das führt nur zu Spielchen.»

Berger weiter: «Mein Wunsch wären unabhängige Teams, aber dazu müssen wir an der Kostenkonstruktion erst Änderungen vornehmen, dazu brauchen wir das Reglement 2019. Und zudem die Bereitschaft der Hersteller, ihr Material eins zu eins abzugeben, also keine Jahreswagen. Es muss für alle gleich sein.»

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