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Zanardi in der DTM: «Eine Inspiration für das Leben»

Von Andreas Reiners
Alex Zanardi

Alex Zanardi

Alex Zanardi sitzt am Wochenende in Misano in einem BMW M4 DTM und mischt bei seinem Heimspiel als Gaststarter mit. Was erwartet die Konkurrenz von dem 51-Jährigen?

Marco Wittmann muss nicht lange überlegen. Neid? Nein, den verspürt der BMW-Pilot nicht. Auch wenn sein «neuer» Teamkollege Alessandro Zanardi beim siebten Rennwochenende in Misano die ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird.

Der 51-Jährige mischt bei seinem Heimspiel als Gaststarter im BMW mit. Klar ist: Sein Start ist etwas Besonderes. Der Italiener hat 2001 bei einem Horrorcrash beide Beine verloren und sich auf beeindruckende Art und Weise in den Hochleistungssport und ins Leben zurückgekämpft.

«Ich freue mich für Alex. Er ist ein Held, er ist ein super Sportler und ein Vorbild für mich. Dass, was er in seinem Leben geschafft hat und wie er sich durch sein Handicap nicht hat beeinflussen lassen, ist bemerkenswert. Ich bin gespannt, wie er sich schlagen wird», sagte Wittmann.

Paul di Resta holt erst einmal zu einer Lobeshymne aus. Der Schotte wird fast schon ehrfürchtig, wenn er über Zanardi spricht. «Er ist eine Inspiration für das Leben. Was er nach den Verletzungen, die er erlitten hat, getan hat, den Erfolg, den er bei den Paralympics hatte. Es ist schön, dass er dabei ist. Ich bin sicher, dass er uns das Leben schwer machen wird. Er wird gegen uns kämpfen», sagte di Resta.

Zanardi hat ein umfangreiches Vorbereitungsprogramm absolviert, drehte bei einem Test in Vallelunga knapp 300 Runden. Er wird erstmals ohne seine Beinprothesen an den Start gehen. «Ich habe gehört, dass er auch beim Test einen sehr guten Job gemacht hat», sagte di Resta.

Der Mercedes-Pilot weiter: «Ich erwarte nicht, dass es für ihn leicht wird. Es ist aber schön zu sehen, dass er an der DTM teilnehmen will. Es zeigt, wie hochkarätig die Serie ist, um ihn dazu zu bringen, mit den Behinderungen, die er hat, dieses Auto zu fahren. Das ist wirklich absolut unglaublich.»

Der Gesamtführende Gary Paffett hat keinen Schimmer, was ihn mit Zanardi erwarten wird, da er noch nie gegen den Italiener gefahren ist. «Mit jedem anderen Fahrer lernt man im Laufe der Jahre, welche Grenzen sie haben. Aber mit Alex, wer weiß? Ich schätze, wir müssen auf Nummer sichergehen. Er hat absolut nichts zu verlieren, also warten wir ab», so der Brite.

Einer, der es wissen muss, ist Bruno Spengler. Der Kanadier teilte sich 2015 beim 24-Stunden-Rennen in Spa gemeinsam mit Timo Glock ein Auto mit Zanardi. «Es wird für ihn nicht einfach, aber er war damals superschnell. Ich bin mir sicher, dass er die Pace haben wird. Er wird für viele Überraschungen sorgen.»

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