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Toptalent am Start: DTM für Lirim Zendeli als Option?

Von Andreas Reiners
Lirim Zendeli fährt in der DTM Trophy

Lirim Zendeli fährt in der DTM Trophy

Namhafter Zugang im Rahmenprogramm der DTM: Am vierten Rennwochenende auf dem Nürburgring wird Lirim Zendeli an den Start gehen.

Das Formel-2-Toptalent startet für das DTM-Team T3 Motorsport in einem Audi R8 LMS in der Rahmenserie DTM Trophy. «Für mich ist es eine sehr spannende Möglichkeit, jetzt in der Sommerpause der Formel-2 Rennpraxis zu sammeln und gleichzeitig mal in GT-Sport reinzuschauen», sagt Zendeli.

Es sei eine sehr spontane Idee gewesen, sagte er, «insofern hatte ich keine große Vorbereitungszeit, geschweige denn Möglichkeiten zum Testen. Aber T3 ist ein erfahrenes Team, der Nürburgring eine meine Lieblingsstrecken und jetzt bin ich mal gespannt, wie gut mein rechter Fuß mit dem Gaspedal eines GT-Boliden harmoniert.»

Zendeli begann im Alter von zehn Jahren mit Kartsport und stieg 2016 in die Formel 4 auf. 2018 wurde er Formel-4-Meister und wechselte daraufhin in die Formel 3. Nach einer starken Saison 2020 mit zwei Podestplätzen und einem Sieg wechselte er in die Formel 2, wo er für MP Motorsport angreift.

Die Formel 2 stand in der vergangenen Saison besonders im Fokus. Kein Wunder: Mick Schumacher kämpfte dort um den Titel und den Aufstieg in die Formel 1. Der 22-Jährige setzte sich bekanntlich gegen die Konkurrenz durch, fuhr die Meisterschaft ein und schaffte den Sprung in die Königsklasse. Mick absolviert seine Rookie-Saison beim Haas-Team.

Zendeli ist auf Schumachers Spuren, er kämpft um seine Zukunft im Motorsport, denn bereits in der Vergangenheit musste er um den Platz in der Formel 2 zittern, weil er sich für das Cockpit komplett auf seine Sponsoren verlassen musste.

Was durch die Corona-Pandemie nicht einfacher wurde. Auch ohne Corona war es bisweilen schwierig, so wusste er im Winter 2019 zum Beispiel nicht, wie es weitergehen sollte, weil er das Budget nicht hatte.

Fakt ist: Für eine Formel-2-Saison benötigt man einen siebenstelligen Betrag, für ein Topteam sollen es bis zu 2,5 Millionen Euro sein. Zendelis Problem: Er erhält keine Förderung oder Unterstützung durch ein Formel-1-Team.

«Am besten wäre ein Zweijahres-Plan in der Formel 2», sagte er im AvD Motor & Sport Magazin auf Sport1. «Da muss man aufs Budget schauen, was jetzt schon schwer ist. Es war jedes Jahr das Gleiche: Wie finanzieren wir das nächste Jahr? Immer wenn es einen Schritt nach oben ging, wurde es ein Stück schwieriger. Das waren die einzigen Gedanken nach jedem Jahr. An Testtage habe ich überhaupt nicht gedacht, sondern nur daran, ob ich nächstes Jahr noch fahre», sagte Zendeli.

Er erklärt: «Es gibt ein Förderprogramm. Ich bin in der Stiftung des ADAC. Wir schauen nach neuen Partnern und versuchen, wieder an den Start zu gehen.»

Er weiß auch, dass es auf die Ergebnisse ankommt. Bei MP Motorsport kommt er noch nicht in Fahrt, er hat zwölf Rennen sieben Punkte auf dem Konto. Liefern muss er definitiv dann 2022. «Am besten hat man erst ein Rookie-Jahr und dann eine Saison, in der man in der Top3 fährt», sagte er.

Doch natürlich ist Zendeli auch klar, dass er einen Plan B benötigt. «Wir müssen auch schauen, welchen Weg es noch gibt, wenn der Weg hoch in die Formel 1 nicht klappt. Wenn ich mir das ausmalen könnte, dann würde ich gerne in die Formel 1. Aber ich bin gerade in der Realität. Ich kann nicht vorausplanen, sondern nur gucken: Was mache ich heute, was mache ich morgen? Ich kann mir alles vorstellen, aber die Formel 1 ist mein Traum. Trotzdem würde ich nicht Nein sagen zur DTM oder zu Langstrecken-Serien», sagte er.


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