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T3-Chef Feucht: Hawkey als Gesamtpaket vor Flörsch

Von Andreas Reiners
Esmee Hawkey

Esmee Hawkey

T3-Teamchef Jens Feucht hält große Stücke auf seine Fahrerin Esmee Hawkey. Er hat es erwartet, dass die Britin in der DTM vor Sophia Flörsch liegt.

Gerhard Berger ist froh über den weiblichen Anteil in der DTM 2021. Neben Sophia Flörsch fährt auch Esmee Hawkey in einem T3-Lamborghini in der DTM. Berger bei ServusTV: «Wir sind richtig stolz, dass wir die zwei Damen dabei haben. Es ist natürlich eine richtige Challenge für sie. Sobald aber der Helm auf ist, ist es egal, ob Mann oder Frau. Sie sind eine echte Bereicherung.»

Beide haben neben dem Erfolg auf der Strecke auch das Ziel, mehr Mädchen für den Motorsport zu begeistern. «Ich hoffe, dass ich mehr junge Leute dazu bewegen kann, sich im Motorsport zu engagieren», sagte Hawkey. «In der DTM geht es für mich immer mehr nach vorne. Mein nächstes Ziel sind die ersten Punkte.»

Keine Frage: Die Britin hat in dieser Saison bislang überrascht. Denn vor ihrem Debüt war die 23-Jährige im Grunde ein unbeschriebenes Blatt.

2020 gewann sie die Kategorie Pro-Amateur-Championship des Porsche Carrera Cups GB. 2019 war sie im Rahmenprogramm der DTM unterwegs, als sie sechs Rennen in der W Series absolvierte und dabei zwei Punkte einfuhr. Zugegeben: eher bescheidene Referenzen.

Sie kam kurzfristig in die DTM, vor allem über Sponsor ROKiT. Das Telekommunikationsunternehmen hatte in der Formel 1 zuletzt Williams unterstützt und arbeitet jetzt in der Formel E mit Venturi zusammen.

Zuletzt am Nürburgring fuhr sie als Elfte knapp an den Punkten vorbei, zuvor war sie zweimal 13. geworden und beeindruckt durch ihr lockeres, aber auch forsches Auftreten auf der Strecke.

«Esmee wird noch ein bisschen unter Wert geschlagen», sagt T3-Teamchef Jens Feucht SPEEDWEEK.com: «Sie macht einen sensationellen Job, verbessert sich von Wochenende zu Wochenende, lernt viel, setzt sich mit allem auseinander und arbeitet sehr professionell mit den Ingenieuren zusammen. Sie kann ganz klare Angaben machen, was fehlt, was sie noch braucht. Für sie ist es ein Einstiegsjahr, um darauf aufzubauen. Sie wird die nötigen Schritte gehen.»

Sie hat zwar wie auch Flörsch noch keinen Punkt geholt, kommt aber besser zurecht. Abt-Teamchef Thomas Biermaier hatte bei SPEEDWEEK.com zuletzt erklärt, woran es bei Flörsch noch hakt. Hawkey vor Flörsch – wer hätte das vor der Saison gedacht?

Hawkeys Chef.

«Wenn ich ehrlich bin – damit habe ich gerechnet. Sophia ist sicher auch eine Top-Fahrerin, aber Esmee hat den Carrera Cup in England gewonnen. Da hat sie schon gezeigt, dass sie schnell ist», sagte Feucht.

Es sei zunächst klar gewesen, dass es zunächst ein Duell der beiden Frauen werde,« aber für Esmee geht es jetzt in Richtung Top Ten. Vom Gesamtpaket her sehe ich sie im Moment vor Sophia, auch das Umfeld passt, wie mit Manager Mark Blundell. Ich sage es mal so: Sie hat die bessere Ausgangsposition, und die nutzt sie auch.»

Da werden dann auch mal Patzer verziehen, wie am Lausitzring, als sie den Lambo in der Steilkurve schrottete. Das Team kam mit einem blauen Auge davon.

«Wir konnten das Chassis doch noch reparieren», sagte Feucht. Unter dem Strich stand ein Schaden in fünfstelliger Höhe. «Wir können generell viel selbst machen, weil wir eine vernünftige Werkstatt haben. Wir haben außerdem ein Teilepaket von Lamborghini. Es sah zunächst schlimmer aus, als es am Ende war, es war nicht ganz so tragisch wie am Anfang vermutet», sagte er.


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