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Di Grassis Kritik an Hersteller: Das muss aufhören

Von Andreas Reiners
Lucas di Grassi

Lucas di Grassi

Lucas di Grassi hat in Hockenheim seine ersten beiden DTM-Rennen absolviert. Dabei konnte er sich auch aus nächster Nähe ein Bild von der Plattform DTM machen.

Lucas di Grassi hat ohne Frage einen guten Zeitpunkt gewählt. Das Wetter am Freitag und Samstag in Hockenheim passte, die Fans durften wieder ins Fahrerlager, das Fan Village war zurück – es gab in dieser Saison schlechtere Momente, um der DTM einen Besuch abzustatten.

«Ich bin von dem Event selbst sehr beeindruckt», sagte der Brasilianer. «Das hat eine Menge Potenzial. Was beeindruckend ist: Die DTM hat die Kosten massiv reduziert, lockt aber trotzdem die Fans an und zeigt gute Rennen. Man sieht die Leidenschaft der Leute. Die DTM ist eine sehr starke Marke.»

Trotzdem sei es schade, dass die Class-1-Autos weg seien, so di Grassi. Kritik an Herstellern wie Audi konnte er sich nicht verkneifen. Denn die Class-1-Ära war teuer, und die Kosten mit ein Grund für den Ausstieg.

«Der Fehler dabei ist der Fehler der Hersteller. Sie haben es zu komplex und zu teuer gemacht, und dann begründen sie es vor sich selbst, dass es zu teuer ist und dass sie deshalb gehen. Das ist ein verrückter Kreis, der beendet werden muss», sagte di Grassi.

Die DTM machte aus der Not eine Tugend und versucht mit einem GT3-Reglement weiter zu bestehen.

«Mit den GT3-Autos ist das Racing großartig, es ist die bestmögliche Lösung. Sie ist in einer guten Position, die beste GT-Serie der Welt zu werden», sagte di Grassi. «Diese Art von Motorsport hat eine gute Zukunft, es ist relativ günstig, unterhaltend und ist nah an den Serienautos. Es ist für weitere Jahre Potenzial da für diese Plattform. Die DTM ist stark, auch wenn ein Wandel in Zukunft hin zu Elektrifizierung knifflig wird.»

Sportlich ist bei di Grassi nach dem ersten Rennwochenende noch Luft nach oben. Er beendete sein erstes DTM-Rennen auf Platz 15. Am Sonntag musste er seinen Audi R8 LMS mit einem Defekt am Antrieb kurz vor Rennende vorzeitig abstellen.

«Ich hatte an meinem ersten DTM-Wochenende viel Spaß und habe mit jeder Runde dazugelernt. Leider hatten wir den ganzen Sonntag ein Problem mit dem Motor, weshalb ich am Ende auch vorzeitig aufgeben musste. Ich hoffe, am Norisring läuft es besser», sagte er.


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