Valentino Rossi sucht das Glück

Marquardt: Wir geben Timo Glock keine Zielvorgaben

Von Andreas Reiners
Erfolgshungrig: BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt

Erfolgshungrig: BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt

BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt im SPEEDWEEK.de-Interview über Schumacher, Zielvorgaben und Neuerungen.

Herr Marquardt, was sagen Sie zum Rücktritt von Ralf Schumacher?

Ralf Schumacher ist eine der bekanntesten Rennfahrerpersönlichkeiten Deutschlands. Wir bei BMW haben einen besonderen Bezug zu ihm: Schließlich ist er in der Formel BMW groß geworden. In der Formel 1 ist Ralf beim BMW WilliamsF1 Team zum Siegfahrer gereift und BMW hat große Erfolge mit ihm gefeiert. Auch ich persönlich habe mit ihm schon zu Formel-1-Zeiten bei Toyota zusammengearbeitet und seine offene Art immer zu schätzen gewusst. Natürlich ist es sehr schade, dass wir ihn fortan nicht mehr in einem DTM-Cockpit sehen werden. Aber wir werden ihn in seiner neuen Funktion ja auch zukünftig im DTM Fahrerlager antreffen – insofern geht er der DTM nicht verloren.

BMW hat in der vergangenen Saison alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. Wie schafft man es, sich nach solch einem triumphalen Comeback neu zu motivieren?

Die Frage nach Motivation stellt sich in einer derart hart umkämpften Rennserie wie der DTM nicht. Wir sind nach wie vor hungrig auf Erfolg, vielleicht sogar hungriger denn je – und können den Saisonstart kaum abwarten.

Die nächsten Testfahrten rücken näher. Auf welchem Stand ist BMW und was erwarten Sie von den Tests?

Wir hatten ja 2013 mittlerweile schon einige Tests, zwei Tests stehen noch aus. Auf Grund des Reglements ist keine große Weiterentwicklung der Rennfahrzeuge möglich. Es geht um Optimierungen im Detail. Da sehen wir uns auf einem ganz guten Weg.

Was erwarten Sie in dieser Saison von Timo Glock?

Timo wird sich rasch an die DTM gewöhnen und den Fans viel Freude bereiten. Im Verlauf seiner Karriere hat er mehr als einmal bewiesen, wie wertvoll er mit seinem fahrerischen Können und seiner offenen Art für jedes Team ist. Aber wir geben Timo keine Zielvorgaben.

Was sagen Sie zum neuen DTM-Zeitplan und den überwiegend negativen Reaktionen der Fans?

Wir stehen hinter dem neuen Format. Die Konzentration auf das Wochenende macht jede DTM-Veranstaltung noch intensiver. Jeder, der am Samstag oder Sonntag auf der Tribüne sitzt, wird die Autos vom ersten Trainings- bis zum letzten Rennkilometer beobachten können. Für die Teams und Fahrer ist die Verkürzung natürlich eine Herausforderung. Nun haben sie deutlich weniger Zeit, um sich optimal auf das Qualifying und das Rennen vorzubereiten. Dadurch werden Fehler auf der Suche nach dem perfekten Set-up noch härter bestraft. Umso wichtiger wird es sein, mit gutem Teamwork am selben Strang zu ziehen.

Was versprechen Sie sich von einer möglichen Einführung von DRS und eines Option-Reifens?

Zunächst muss einmal gesagt werden, dass dies nach aktuellem Stand lediglich Überlegungen sind, und noch keine verabschiedeten Reglement-Änderungen. Wenn Änderungen wie diese kommen sollten, schaffen sie primär zusätzliche Spannungsmomente im Rennen.

Glauben Sie, dass nach DRS auch KERS Einzug in die DTM halten sollte?

Das ist natürlich eine Option, die vor Einführung ausführlich analysiert werden muss. Wo liegen die Kosten, wo liegt der Nutzen - hinsichtlich Auswirkungen auf das Überholverhalten, aber auch aus technologischer Sicht. Grundsätzlich kann ich mir ein KERS System in der DTM aber sehr gut vorstellen. Prämisse ist allerdings, dass es sich um eine an die Anforderungen der modernen DTM angepasste Version handelt.

Sind Ihrer Meinung nach noch weitere Neuerungen notwendig?

Wir bewegen uns mit der DTM in fast jeder Hinsicht auf einem sehr hohen Niveau. Auf und abseits der Rennstrecke wird den Fans und Zuschauern sehr viel geboten. Wir haben im vergangenen Jahr eine unglaublich packende Saison erlebt – und das nicht nur deshalb, weil wir am Schluss die Nase vorn hatten. Wir haben vor Ort alle Zuschauerrekorde gebrochen, dramatische Rennen gesehen, tolles Feedback von den Fans erhalten. Natürlich dürfen wir uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen, und schauen gemeinsam, wie man das Produkt DTM im Detail noch optimieren kann. Aber wir sollten nicht nur um des Reformierens Willen alles auf den Kopf stellen - denn damit würden wir die DTM schlechter machen, als sie ist.

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