Gary Paffett/Mercedes: Ohne Ungar «komisches Gefühl»

Von Andreas Reiners
Gary Paffett

Gary Paffett

Die Trennung von HWA-Chef Gerhard Ungar hinterlässt bei Gary Paffett ein komisches Gefühl. Immerhin baute Ungar alle Autos, mit denen Paffett in der DTM gewann.

Der Weggang von HWA-Chef Gerhard Ungar hat bei den Mercedes-Piloten Spuren hinterlassen. Pascal Wehrlein sprach jüngst von einem «Schock», nachdem Ungar nach 26 Jahren gehen musste. Mercedes hatte die Trennung in der vergangenen Woche überraschend bekanntgegeben, vier Tage nach dem Saisonauftakt in Hockenheim. Dort waren die Stuttgarter komplett ohne Punkte geblieben.

Auch Gary Paffett muss sich erst noch an den Gedanken gewöhnen, nun ohne Ungar weiterarbeiten zu müssen. «Ich bin mehr als 100 Rennen in der DTM gefahren und er war immer dabei. Er hat alle Autos gebaut, mit denen ich gewonnen habe. Es ist ein komisches Gefühl, dass er nicht mehr da ist», sagte Paffett. «Aber Veränderungen passieren», so der Brite. Ungars Aufgaben soll nun der frühere HWA-Teamleiter Axel Randolph übernehmen.

Doch Paffett schaut auch nach vorne. Schließlich will Mercedes an diesem Wochenende in Oschersleben zumindest einen kleinen Schritt nach vorne machen. «Es waren zwei sehr stressige Wochen. Wir haben viel aufzuholen und wollen definitiv eine bessere Performance zeigen», meinte Paffett, der 2005 und 2007 in Oschersleben gewann.

Ungewöhnliche Trainingseinheit

Mit einer ungewöhnlichen Trainingseinheit haben sich Paffett, Mattias Ekström (Audi) und Auftaktsieger Marco Wittmann (BMW) am Freitag auf den zweiten DTM-Lauf eingestimmt.

Bei einem Schnupperkurs in der Olympischen Disziplin des Tontaubenschießens setzte Wittmann den guten Lauf nach seinem ersten DTM-Sieg nahtlos fort und traf gleich die erste Scheibe. «Ich hatte schon einmal ein richtiges Schießtraining, war dabei aber ziemlich schlecht. Da hatte ich hier wohl jetzt richtiges Glück», sagte der Franke.

Alles andere als Glück war sein erster DTM-Sieg in Hockenheim vor knapp zwei Wochen. Seitdem wurde es etwas hektischer als sonst. «Es waren zwei schöne Wochen und mich haben einige Leute mehr angerufen», sagte der BMW-Pilot. Doch nichts ist so vergänglich wie der Erfolg von gestern. Deshalb richtet Wittmann seinen Blick schon länger auf Oschersleben. Das Saisonziel? Das gleiche wie vorher. «Ziel ist es, konstant in die Punkte zu fahren.»

Ekström feierte beim letzten Schuss ebenfalls ein Erfolgserlebnis – wie schon in Hockenheim, als er hinter Wittmann Platz zwei belegt hatte. «Einen Pokal zu bekommen, Sekt zu verspritzen und danach in die Pressekonferenz gehen zu dürfen, macht immer Freude», sagte der Schwede. Die Vorfreude auf Oschersleben hat neben seinem guten Saisonstart noch einen guten Grund. «Hier habe ich mein erstes Rennen außerhalb Schwedens gefahren», erklärte er. 2011 hatte er in der Motorsport Arena auch einen DTM-Sieg geholt.

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