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DTM-Rennen in Oschersleben: Die BMW-Reaktionen

Von Andreas Reiners
Bester BMW-Pilot: Augusto Farfus

Bester BMW-Pilot: Augusto Farfus

BMW wurde durch das Regenchaos aus den Top-Positionen gespült. Wir haben die Stimmen aus dem Lager der Münchner.

Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): Das war aufgrund der Witterungsbedingungen ein unglaublich turbulentes und hektisches Rennen – sicher eines der spannendsten der vergangenen Jahre. Mit dem Ausgang können wir natürlich überhaupt nicht zufrieden sein. Er spiegelt auch nicht die Performance unserer BMW M4 DTM wider. Wenn man von der Poleposition startet, will man natürlich gewinnen. Aber dafür hat uns heute das Rennglück gefehlt. Vor allem Marco Wittmann hatte ein sehr unglückliches Rennen. Erst ist ihm beim ersten Neustart ein kleiner Fahrfehler unterlaufen, später haben ihn technische Probleme eingebremst. Augusto Farfus konnte unter diesen Bedingungen noch das Maximum herausholen. Glückwunsch an Christian Vietoris und Mercedes-Benz zu einem spektakulären Sieg.

Bart Mampaey (Teamchef, BMW Team RBM): Was für ein Rennen! Es war von Anfang an klar, dass Augusto Farfus zu Beginn auf den harten Reifen einen schweren Stand haben würde. Dann kam noch die Zeitstrafe hinzu. Ich werde mir die Situation in der Boxengasse noch einmal genau ansehen, denn ich habe sie anders gesehen. Wir waren durch unseren früheren Stopp dann zwar zur richtigen Zeit auf Regenreifen, kamen später aber nicht mehr an Paul di Resta vorbei, sonst wäre vielleicht sogar noch ein Podestplatz möglich gewesen. Aber alles in allem können wir auch mit dem fünften Rang zufrieden sein. Joey Hand haben wir wohl zu spät zum zweiten Boxenstopp hereingeholt. Das hat ihn Plätze gekostet. Aber hinterher ist man in solch einem Rennen immer schlauer.

Charly Lamm (Teamchef, BMW Team Schnitzer): Wir waren über weite Strecken dieses schwierigen Rennens mit beiden Fahrzeugen sehr gut unterwegs. Leider hat uns die letzte Safety-Car-Phase einen Strich durch die Rechnung gemacht und dafür gesorgt, dass sowohl Martin Tomczyk als auch Bruno Spengler zurückgefallen sind. Als positive Erkenntnis nehmen wir mit, dass wir sowohl im Nassen als auch im Trockenen schnell unterwegs waren. Das lässt uns optimistisch nach vorn schauen.

Ernest Knoors (Teamchef, BMW Team MTEK): Die Turbulenzen sorgten für ein spannendes Rennen, das für die Fans sicher auch interessant gewesen ist. Unser Team und die Ingenieure haben im Rennen einige richtige Entscheidungen getroffen, die leider am Ende nicht mit Punkten belohnt wurden. António Félix da Costa hat auch im Verlauf seines zweiten DTM-Wochenendes eine hervorragende Leistung gezeigt. Dass er noch nicht ganz fehlerfrei unterwegs sein kann, sollte man ihm noch zugestehen. Leider konnten wir Timo Glock das gesamte Wochenende kein Auto geben, mit dem er sein Potenzial zeigen konnte. Daran müssen und werden wir arbeiten.

Stefan Reinhold (Teamchef, BMW Team RMG): Das war ein schwieriges Rennen für uns. Natürlich wollten wir von der Poleposition Punkte holen, aber das haben wir nicht geschafft. Das technische Problem an Marco Wittmanns Auto müssen wir uns noch genauer ansehen. Schade, denn ohne diese Schwierigkeiten hätte er trotz seines Ausrutschers weitere wichtige Punkte holen können. Maxime Martin hatte von Anfang an im Mittelfeld einen schweren Stand, hat aber auch hier angedeutet, dass mit ihm im Saisonverlauf durchaus zu rechnen sein wird.

Augusto Farfus (Startnummer 3, BMW Team RBM, Platz 5): Das war das verrückteste Rennen, das ich in der DTM je gefahren bin. Am Anfang waren die Bedingungen richtig tückisch, und ich musste auf den Prime-Reifen ziemlich kämpfen. Die Jungs auf Optionsreifen konnten wesentlich schneller fahren. Dann kamen der Regen und drei Safety-Car-Phasen. Damit konnten wir in Sachen Strategie etwas riskieren, und das hat sich bezahlt gemacht. Es ist schade, dass ich die Strafe bekommen habe, die mich fünf Sekunden gekostet hat. Sonst wäre ich wahrscheinlich Dritter geworden. Doch alles in allem bin ich zufrieden. Es war gut, von Startplatz acht als Fünfter ins Ziel zu kommen und damit Punkte zu sammeln. Wir müssen daran arbeiten, in der Qualifikation besser zu werden, damit wir um die Top-Plätze kämpfen können.

Martin Tomczyk (Startnummer 10, BMW Team Schnitzer, Platz 9): Das Rennen war ein ziemliches Durcheinander, aber ich habe immer versucht, einen kühlen Kopf zu behalten und meine Runden konstant zu fahren. Meine Jungs vom BMW Team Schnitzer haben mir ein Fahrzeug vorbereitet, mit dem ich auch unter diesen schwierigen Bedingungen viel Spaß hatte und einer der Schnellsten im Feld war. Vielen Dank dafür. Dass dann nur ein neunter Platz herausspringt, obwohl wir vom Speed her aufs Podium hätten fahren können, ist im ersten Moment nur schwer zu verarbeiten.

António Félix da Costa (Startnummer 18, BMW Team MTEK, Platz 11): Es waren sehr schwierige Bedingungen, aber man muss es versuchen. Ich war schneller als die Jungs vor mir und habe bei meinem Überholversuch gegen Timo Scheider etwas riskiert. Wir lernen immer weiter dazu. Beim zweiten Boxenstopp haben wir Trockenreifen aufgezogen. Der erste Teil des Stints war dann noch nicht ideal, erst in den letzten beiden Runden konnte ich aufholen, doch da war es zu spät.

Bruno Spengler (Startnummer 9, BMW Team Schnitzer, Platz 12): Der zwölfte Platz ist natürlich nicht ganz optimal. Es war ein kurioses Rennen mit einem für alle überraschenden Ausgang. Wir hatten eine gute Pace im Regen, aber leider auch viel Pech. Die dritte Safety-Car-Phase hat uns eventuell sogar einen Podestplatz gekostet. Es ist schon schwierig, das Rennen zu lesen und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wenn es regnet, brauchst du natürlich etwas Glück, um zum richtigen Zeitpunkt in die Box zum Reifenwechsel zu kommen. Aber wenn du während des Rennens vorn liegst, fängst du nicht an zu pokern. Jetzt gilt es, das Wochenende abzuhaken und nach vorne zu schauen. Wir konzentrieren uns auf Budapest.

Maxime Martin (Startnummer 24, BMW Team RMG, Platz 14): Wir hatten eine ganz gute Pace, sowohl im Regen als auch auf den Trockenreifen. Unsere Strategie hat vielleicht nicht ganz gepasst, aber das ist bei diesen Bedingungen auch beinahe unmöglich. Am Ende sind wir auf Rang 14 ins Ziel gekommen. Das ist kein Traumergebnis, aber so ist es nun einmal.

Joey Hand (Startnummer 4, BMW Team RBM, Platz 15): Um ehrlich zu sein, weiß ich auch nicht genau, was in diesem Rennen passiert ist. Ich bin einfach so schnell gefahren wie ich konnte, aber irgendwie sind wir von einem vorderen Platz wieder nach hinten zurückgefallen. Ich hatte keinen guten Start, habe dann aber richtig gut gekämpft. Zwischenzeitlich lag ich sogar innerhalb der Top-8. Und dann kam ich auf Platz 15 ins Ziel. Wahrscheinlich lagen wir einfach beim Timing etwas daneben.

Marco Wittmann (Startnummer 23, BMW Team RMG, Platz 19): Das Rennen hat gut angefangen, ist am Ende für mich aber sehr unglücklich gelaufen. Ich habe von der Poleposition einen ausgezeichneten Start erwischt und bin problemlos durch die erste Kurve gekommen, was hier in Oschersleben sehr wichtig ist. Mit dem ersten Stint war ich sehr zufrieden. Ich konnte mich absetzen, obwohl es begonnen hatte zu nieseln und die Bedingungen auf Slicks nicht einfach waren. Die Pace war gut, und ich hatte einen komfortablen Vorsprung. Auch auf Regenreifen lief es zunächst gut, bis die erste Safety-Car-Phase kam. Ich habe mich beim Start etwas verbremst, als ich Gary Paffett überholen wollte. Dadurch verlor ich einige Positionen. Später hatte ich dann das Problem, dass die Gänge hängen geblieben sind, und ich musste außerplanmäßig an die Box. Im Motorsport liegen Glück und Pech eben nah beieinander.

Timo Glock (Startnummer 17, BMW Team MTEK, Ausfall): Der Ausfall geht ganz klar auf meine Kappe. Ich muss mich bei Mike Rockenfeller dafür entschuldigen, dass ich ihn in der Situation berührt habe. Ich hatte in der schnellen Kurve Untersteuern und bin an ihm hängen geblieben. Entschuldigung auch an das Team.

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