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Timo Scheider: «Räikkönen? Die DTM würde kopfstehen»

Von Andreas Reiners
Timo Scheider

Timo Scheider

Die DTM und ihre angeblich fehlenden Typen: Timo Scheider hat sich zu dem Dauerthema geäußert.

Wir hatten uns jüngst auf Spurensuche begeben. Denn es gibt sie, die Typen in der DTM. Timo Scheider ist solch ein Typ. Der Audi-Pilot ist sich des grundsätzlichen Problems aber bewusst. Die Typen werden in der DTM zu schlecht verkauft. Als Beispiel für den «Prototypen» wird immer wieder Formel-1-Pilot Kimi Räikkönen genannt.

«Wenn morgen ein Kimi Räikkönen in die DTM kommen würde, dann würde die DTM kopfstehen. Weil der Kimi sich nichts sagen lässt. Nicht, dass das gut sein soll, und dass das das richtige Image ist, das mag ich nicht sagen. Aber dann würden plötzlich wahrscheinlich Millionenbeträge bezahlt für irgendwelche Fahrergagen, dann würden wahrscheinlich alle sagen: 'Das ist ein geiler Typ, das ist super, so sollten die anderen auch sein.'», sagte Scheider.

Ganz so einfach ist es aber nicht. Denn einen Typen in die DTM zu holen ist kein Problem. So zu werden ist aber eine ganz andere Geschichte, die weitaus schwieriger ist. «Ich habe es schon x Mal gesagt: Ich bin der Meinung, wir haben diese Typen oder hätten diese Typen. Aber das wiederum braucht natürlich ein Zusammenspiel aus Presse und Herstellern», erklärte der zweimalige DTM-Champion.

Denn von den Herstellern gibt es natürlich Vorgaben, wie sich die Fahrer zu verhalten haben. Und Scheider sieht auch kein Problem darin, sich daran zu halten. Im Gegenteil. «Denn jeder Normalsterbliche, der morgens ins Büro geht, legt sich nicht ständig mit seinem Chef an und sagt: 'Das passt mir nicht und das passt mir nicht.‘»

Es ist also ein schmaler Grat, wie weit konstruktive Kritik geübt werden kann. «Aber Fakt ist, dass ich glaube aber, wenn die Hersteller und die Medien das zulassen und auch annehmen würden und dementsprechend darüber berichten würden, dann würde das funktionieren», so Scheider.

Wie das aussieht? Keine Frage: Gewisse Interna bleiben intern. Aber natürlich gebe es auch ein paar Journalisten, die sensibel genug mit dem Thema Fahrer umgehen, so Scheider. Sprich: Was kitzelt man aus dem Piloten heraus und was veröffentlicht man im Anschluss. Die Fahrer merken im Laufe der Jahre, wem sie wann was stecken können. «Ohne dass man mich morgen gleich aufhängt.»

Sollte das einmal passieren, ist es mit dem Vertrauen erst einmal vorbei. «Das führt dazu, dass der Fahrer dann immer weniger Vertrauen hat und immer weniger über das reden will, was vielleicht spannend wäre. Somit werden auch die Geschichten langweiliger und somit werden auch die Statements der Fahrer immer langweiliger», so Scheider: «Man muss verstehen, dass die Fahrer einen Arbeitgeber, ein eigenes Profil und ein eigenes Leben haben, mit dem sie am nächsten Morgen wieder aufstehen und klarkommen müssen.»

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