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Timo Glock: DTM sollte nicht am falschen Ende sparen

Von Andreas Reiners
Timo Glock

Timo Glock

Mehr Rennen und mehr Fahrzeit: Sobald sich die DTM-Piloten das wünschen kommen als Totschlag-Argument immer die hohen Kosten. Der falsche Ansatz, findet Timo Glock.

Nicht nur Timo Glock erneuert immer mal wieder den Wunsch, dass die DTM in Zukunft mehr Rennen austrägt. Dies ist allerdings nicht nur ein nachzuvollziehender Gedanke eines DTM-Piloten, sondern möglicherweise auch eine Lösung gegen sinkende TV- und Zuschauerzahlen. Doch wenn man den Herstellern die Frage stellt, kommt zumeist die Keule mit den steigenden Kosten. Denn die DTM hat schließlich schon seit langem einen rigorosen Sparkurs eingeschlagen.

Für Glock ein falscher Ansatz. «Wenn ich in die DTM gehen will und dabei Geld sparen, dann ist man am falschen Ende. So aggressiv könnte ich das jetzt sagen», sagte Glock der Nachrichtenagentur dpa.

«Die Rechenfrage ist doch: Wie viel Geld kostet es und was ist der Outcome danach? Wenn ich weniger auf der Strecke bin, ist der Outcome geringer und es heißt, wir müssen Geld sparen, denn die DTM bringt uns nicht viel. Aber wenn ich doch mehr unterwegs bin, dann kostet das klar mehr Geld, aber das Feedback ist auch ein ganz anderes», so Glock, der natürlich nur aus Fahrersicht argumentieren kann. «Das ist wahrscheinlich zu einfach. Aber in meinen Augen sind wir da, um Leute an die Rennstrecke zu bringen und Zahlen im TV nach oben zu treiben», so der BMW-Pilot.

Glock will bei aller Kritik aber nicht missverstanden werden. Deshalb betonte er nochmals, dass die DTM grundsätzlich als Produkt «sehr, sehr gut» sei: «Supergut. Das ist eine der besten Plattformen, die man sich vorstellen kann», so der 32-Jährige. Um diese Plattform weiter zu verbessern, haben Glock und Co. jüngst die neue Fahrergewerkschaft ins Leben gerufen. (Zum Bericht).

Um das Produkt bestmöglich verkaufen zu können, sind aber auch die Fahrer gefragt, neben der Action auf der Strecke auch eine «Show zu bieten», wie Glock erklärt: «Das ist ein Mix aus Emotionen und dem Wissen, dass die Kamera voll drauf hält», so Glock.

Soll heißen: Nach Kollisionen mit Kontrahenten kommt die berühmte Faust, die man dank der Cockpit-Kameras deutlich erkennen kann. «Ich habe mich natürlich, weil ich wusste, ich habe die ein oder andere Kamera im Auto, auch bewusst aufgeregt», sagt Glock über seinen Zwist mit Audi-Pilot Edoardo Mortara in Ungarn, in dessen Folge er nach dem Rennen noch mit dem Helm auf dem Kopf dem Italiener eine Standpauke hielt.

Für den «normalen Sportfan, der sich sonntags Sport im Ersten anschaut» seien solche Aktionen wichtig. Der wolle «darüber lachen, wenn der Glock die Tür seines Autos wegwirft oder der Spengler dem Ekström den Stinkefinger zeigt. Aber nicht darüber nachdenken, was mit den ganzen Strafen ist», sagte Glock.

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