Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Nächste Mercedes-Strafe: Rückversetzung für Wehrlein

Von Andreas Reiners
Pascal Wehrlein: Im Nachhinein doch noch bestraft

Pascal Wehrlein: Im Nachhinein doch noch bestraft

Die 22. Runde des sechsten DTM-Saisonrennens wird wohl in die Geschichte eingehen. Zumindest Mercedes wird sich lange daran erinnern.

Denn die Stuttgarter verschenkten durch ein Unsafe Release bei Robert Wickens einen möglichen Rennsieg. Der Kanadier erhielt eine Durchfahrtsstrafe, die er ignorierte, da Mercedes die Strafe nicht akzeptieren wollte und Rücksprache mit der Rennleitung hielt.

Das dauerte jedoch so lange, dass Wickens, der von den Vorgängen laut eigener Aussage nicht per Funk unterrichtet wurde, seine Strafe nicht innerhalb der drei Toleranzrunden absaß und daraufhin disqualifiziert wurde. Und im Nachhinein stinksauer war (Zum Bericht).

Praktisch zeitgleich mit Wickens gab es bei Pascal Wehrlein wenige Meter hinter der Box von Wickens einen ähnlichen Vorfall. Wehrlein kollidierte beim Rausfahren nach dem Reifenwechsel mit dem späteren Sieger Marco Wittmann. Die Rennleitung untersuchte auch hier den Vorfall – und sprach den Mercedes-Youngster zunächst frei.

«Sobald das Auto runtergeht, gibt man als Fahrer Gas. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass jemand neben mir war. Beim Rausfahren habe ich das andere Auto unglücklich mit dem Rad berührt. Danach war mein Auto zu stark beschädigt, um weiter zu fahren», schilderte Wehrlein die Situation.

Wehrlein musste sein Rennen, in dem er bis dahin auf Podiumskurs lag, also aufgrund der Kollision wenig später sowieso beenden. Nach dem Rennen tobte Mercedes‘ DTM-Manager Wolfgang Schattling und sprach im Fall von Wickens von der «krassesten Fehlentscheidung in der Geschichte der DTM» (Zum Bericht). Und spekulierte, dass die Rennleitung möglicherweise die Vorfälle von Wickens und Wehrlein verwechselt hätte.

Einen Einspruch vonseiten Mercedes gab es allerdings nicht. Denn der wäre auch gar nicht möglich gewesen, da die Entscheidung der Rennleitung als Tatsachenentscheidung gilt. Die Rennleitung blieb im Fall von Wickens dann auch im Nachhinein bei ihrer Meinung.

Korrigierte sich aber im Fall Wehrlein. Der 19-Jährige wurde nach dem Rennen zunächst vorgeladen, ehe er knapp drei Stunden nach dem Lauf doch nur für ein Unsafe Release bestraft wurde. Wehrlein wird beim kommenden Rennen auf dem Nürburgring nun um drei Plätze zurückversetzt.

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