Valentino Rossi sucht das Glück

DTM: Die meisten Ausfälle und die härtesten Strafen

Von Andreas Reiners
Gary Paffett: Die größte Aufholjagd

Gary Paffett: Die größte Aufholjagd

Welcher Fahrer kassierte die härtesten Strafen? Wer absolvierte die schnellste theoretische Rennrunde? Und welches Team musste die meisten Ausfälle verkraften?
Am härtesten bestraft

wurden am Wochenende Augusto Farfus und Gary Paffett. Beide Fahrer kassierten an beiden Renntagen Strafen, die sich auf ihre Startposition auswirkten. Und zwar erheblich. Der Brasilianer und der Brite verloren addiert jeweils 25 Plätze.

Farfus erwischte es beim Auftaktrennen besonders hart. Zunächst freute sich der BMW-Pilot über die drittbeste Zeit im Qualifying, wusste aber bereits, dass sein Team in Sachen Spritmenge hoch gepokert hatte. Zu hoch, wie sich vor dem Rennen herausstellte. In Farfus’ BMW M4 DTM war bei der abschließenden Kontrolle weniger Benzin im Tank als die vorgeschriebenen 500 Gramm. Für den 31-Jährigen ging es zurück in die letzte Reihe auf Startplatz 23. Am Sonntag ging Farfus von Startplatz 16 anstatt elf ins Rennen, weil sein Team am Morgen die Kisten für die Regenreifen unerlaubterweise geöffnet hatte. Mercedes-Benz-Pilot Paffett wäre beim ersten Lauf in Hockenheim eigentlich als 14. ins Rennen gestartet. Doch erst kurz vor dem Rennstart kam die offizielle Bestätigung: Weil sein Team nach dem Qualifying gegen die Parc-Fermé-Bestimmungen verstoßen hatte, musste der Brite ganz am Ende des Feldes beginnen. Am Samstag wurde die Strafe deutlich früher bekanntgegeben, was die Sache nicht besser machte. Für Paffett, der das Qualifiying mit dem achten Rang als bester Mercedes-Benz-Pilot absolviert hatte, musste zurück auf den 23. Startplatz. An seinem Mercedes AMG C 63 DTM war im Qualifying ein Bauteil nicht montiert worden, das die DRS-Nutzung verhindert.
Dieselbe Unachtsamkeit leistete sich das Team von Audi-Pilot Adrien Tambay. Der Franzose hatte im Sonntagsqualifying die zehntbeste Zeit herausgefahren, musste dann aber von der letzten Position aus ins Rennen gehen. Diese 14 verlorenen Plätze machen Tambay zum drittplatzierten in dieser Statistik.

Die meisten Ausfälle

in den Rennen des Wochenendes musste Mercedes-Benz hinnehmen. In beiden Rennen brachte der Hersteller nicht alle Autos über den Zielstrich. Insgesamt erwischte es fünf Mercedes AMG C 63 DTM am Wochenende in Hockenheim. Besonders hart traf es das Euronics/BWT-Team, bei dem lediglich ein Auto die Zielflagge sah. Diese Klassierung ist dafür umso erfreulicher, denn Gary Paffett ergatterte sich am Sonntag den dritten Platz. Teamkollege Lucas Auer hatte an diesem Tag gar kein Glück. Er landete mit seinem Fahrzeug während der Einführungsrunde zur Startaufstellung im Kiesbett und konnte gar nicht erst zum Rennen antreten. Richtig Pech hatte das Euronics/BWT-Team am Samstag, als BMW-Pilot Martin Tomczyk nach einem Verbremser sowohl Paffett als auch Auer aus dem Rennen beförderte. Im gleichen Rennen erwischte es zudem noch die Mercedes-Benz-Fahrer Daniel Juncadella und Robert Wickens. Der Spanier rutschte in der elften Runde aus der Sachskurve. Für den Briten war das Rennen bereits nach einer Rempelei in der ersten Kurve beendet.

Audi beklagte insgesamt drei Rennausfälle. Timo Scheider erwischte es am Samstag ebenfalls in der ersten Kurve und musste das Rennen in der Box beenden. Miguel Molina war am Samstag in einige turbulente Zweikämpfe verwickelt. Eine Kollision mit Mercedes-Benz-Pilot Maximilian Götz führte schließlich zum Aus. Am Sonntag verpasste auch Adrien Tambay das Schwenken der Zielfahne. Der Franzose musste in der 13. Runde bereits zum zweiten Mal die Box ansteuern und beendete das Rennen. BMW brachte am Sonntag alle Autos ins Ziel. Am Samstag erwischte es zunächst Tom Blomqvist in der sechsten Runde, ehe Martin Tomczyk in der 15. Runde sein folgenschwerer Verbremser unterlief, für den er sich nach dem Rennen entschuldigte.

Die größte Aufholjagd

gelang am Wochenende Gary Paffett. Nach der Strafe und Rückversetzung am Sonntag legte der Mercedes-Benz-Pilot einen wahren Parforceritt hin. 20 Plätze machte der Brite gut und feierte im Ziel einen völlig unerwarteten dritten Platz. Lediglich 0,8 Sekunden fehlten am Ende auf den zweitplatzierten Edoardo Mortara im Audi RS 5 DTM. Als der Regen in Hockenheim Ende der neunten Runde einsetzte, war Paffett nicht mehr zu stoppen und rollte das Feld von hinten auf.

BMW-Pilot Timo Glock sammelte am Wochenende fünf Zähler für die Fahrerwertung. Eine Zahl, die man nach den jeweiligen Qualifyings nicht erwarten konnte. Am Samstag ging der Ex-Fomel 1-Pilot vom 20. Startplatz ins Rennen und überquerte als Achter die Ziellinie. Am Sonntag wurde Glock Zehnter nachdem er von Platz 14 gestartet war. Somit machte der 33-Jährige insgesamt 16 Plätze gut – Platz zwei in dieser Statistik. Markenkollege Bruno Spengler belegt den dritten Rang. Neun Plätze machte er in seinem BMW M4 DTM in Hockenheim wett. Am Samstag wurde der Kanadier, der von Rang 17 ins Rennen gegangen war, Elfter. Am Sonntag ging es von Startposition zwölf vor auf den zehnten Rang.

Den schnellsten Boxenstopp

absolvierte in Hockenheim Edoardo Mortara. Im Rennen am Sonntag wechselten nahezu alle Fahrer zwischen der zwölften und 14. Runden von Trocken- auf Regenreifen. Edoardo Mortara war bei seinem Stopp in der 12. Runde einer der ersten, der in Richtung Box abbog. Sein Audi Sport Team Abt gab beim Reifenwechsel mächtig Gas – der Italiener benötigte von der Einfahrt in die Boxengasse bis zur Rückkehr auf die Strecke lediglich 24,508 Sekunden.
Auf den Plätzen zwei und drei folgen in dieser Statistik die BMW-Piloten Marco Wittmann und Augusto Farfus. Wittmann (BMW Team RMG) hatte seinen Boxenaufenthalt nach 24,585 Sekunden hinter sich gebracht. Farfus (BMW Team RBM) benötigte 24,741 Sekunden.

Die schnellste theoretische Rennrunde

drehte am Wochenende Adrien Tambay. In seiner schnellsten Runde umrundete der Franzose die Strecke in 1:34.903 Minuten – der viertbeste Wert aller Fahrer. Theoretisch, nach Addition der Sektorzeiten, wäre der Audi-Pilot jedoch so schnell gewesen, wie kein anderer an diesem Wochenende. Seine beste Zeit im ersten Rennsektor fuhr Tambay in der fünften Runde. 20,785 Sekunden langten in diesem Streckenabschnitt zur viertbesten Zeit des gesamten Fahrerfeldes. Den zweiten Sektor durchquerte Tambay in der siebten Runde innerhalb von 44,428 Sekunden – die sechstbeste Marke aller Fahrer. In der vierten Rennrunde setzte er mit 29,206 Sekunden im dritten Sektor seine Bestzeit. Nur Markenkollege Jamie Green war hier noch schneller. Theoretisch hätte der Franzose somit die 4,574 Kilometer des Hockenheimrings in 1:34.419 Minuten bewältigt.

Auf dem zweiten Platz dieser Statistik landete Mercedes-Benz-Fahrer Paul Di Resta. Seine drei besten Sektorzeiten ergeben addiert eine theoretische Rundenzeit von 1:34.432 Minuten. Im zweiten Streckenabschnitt gelang dem Briten sogar die schnellste Zeit aller Piloten. Mattias Ekström hätte den Kurs theoretisch in 1:34.503 Minuten umrunden können – der drittbeste Wert in Hockenheim. Alle Zeiten dieser Statistik wurden während des trockenen Rennens am Samstag gestoppt. Die Bedingungen am Sonntag erlaubten keine schnelleren Zeiten.

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