Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Pascal Wehrlein: Vom Ingenieur zum Glück gezwungen

Von Andreas Reiners
Pascal Wehrlein bei der Zieldurchfahrt

Pascal Wehrlein bei der Zieldurchfahrt

Der Mercedes-Pilot fuhr nach einer taktischen Meisterleistung zu seinem zweiten DTM-Sieg. Wehrleins Taktikcoup hatte vor allem sein Ingenieur zu verantworten.

Pascal Wehrlein lauschte andächtig der Hymne und grinste verschmitzt: Sein Reifenpoker war voll aufgegangen. Im Nassen war der 20-Jährige ins Rennen gegangen und hatte seine Konkurrenten, die auf Regenreifen gestartet waren, am Ende ausgestochen.

Für Wehrlein war der Husarenritt beim fünften Saisonrennen auf dem Norisring der zweite DTM-Erfolg seiner Karriere. «Der erste Sieg ist immer sehr speziell. Aber ein Sieg ist natürlich immer etwas Besonderes, vor allem mit diesem Team. Denn wir haben zwei schwierige Jahre hinter uns, und das ist ein großartiges Resultat», sagte Wehrlein.

Ganz nebenbei war der erste Lauf des dritten Events auf dem Stadtkurs in Nürnberg eine eindrucksvolle Demonstration der traditionellen Mercedes-Dominanz auf dem 2,3 Kilometer langen Kurs: Die Stuttgarter feierten dank Wehrlein, Robert Wickens, Gary Paffett und Christian Vietoris einen Vierfach-Triumph. Für Mercedes setzte sich so eine fast schon unheimliche Siegesserie in Nürnberg fort: Laurent Aiello gewann 2002 im Audi, seitdem beherrscht Mercedes das fränkische Monaco quasi nach Belieben.

Wehrleins Taktik, auf den Standardpneus zu starten, war die die Entscheidung seines Ingenieurs. Es war vor allem eine knifflige, deshalb war der 20-Jährige auch eher skeptisch. Doch sein Ingenieur blieb sehr hartnäckig. Zum Glück. «Am Anfang war es richtig schwierig, das Auto auf der Strecke zu halten. Es war insgesamt ziemlich aufregend. Am Ende haben meine Reifen auch stark abgebaut», sagte Wehrlein, der trotz der schwierigen Verhältnisse auf den Slicks schnell unterwegs war.

«Mein Ziel war, nach den Stopps immer noch auf Platz eins zu halten. Das war dann rennentscheidend», sagte er. In der Tat hatten seine Mercedes-Teamkollegen auf immer mehr abtrocknender Strecke auch auf die Standardreifen wechseln müssen, kamen aber hinter Wehrlein zurück auf die Strecke.

Wehrlein hatte die restliche Mercedes-Armada zwar direkt hinter sich, musste jedoch auch keinen wirklichen Angriff mehr abwehren. «Am Ende ging es darum, keine Fehler mehr zu machen. Sonst hätten die anderen mich gekriegt. Außerdem wollen wir uns ja nicht gegenseitig rauskegeln», sagte Wehrlein.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 23.12., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Di. 24.12., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Di. 24.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Di. 24.12., 05:15, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Di. 24.12., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Di. 24.12., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Di. 24.12., 09:50, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2312054515 | 12