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Mattias Ekström: Schlimmstes Tief nach zweitem Titel

Von Andreas Reiners
Mattias Ekström

Mattias Ekström

Der Titelkampf in der DTM geht so langsam aber sicher in die heiße Phase. In Moskau stehen die Rennen elf und zwölf von insgesamt 18 Saisonläufen auf dem Programm.

Führender mit großen Handicap: Mattias Ekström. Der Schwede hat nach zehn Rennen 111 Punkte auf dem Konto und damit 13 Zähler Vorsprung vor seinem ersten Verfolger, seinem Audi-Markenkollegen Edoardo Mortara. Rund vier Wochen Pause hat die Tourenwagenserie nach dem letzten Event in Spielberg gemacht. Jeder Pilot hat sich anders auf die zweite Saisonhälfte vorbereitet. Bei Ekström hieß die Pause vor allem DTM-Pause.

«Eine Pause gab es für mich trotzdem nicht. Ich habe einen DTM-Test in Spielberg absolviert, war bei der Rallye-Cross WM in Kanada und Norwegen unterwegs. Bei so einem Programm kann man nun wirklich nicht von Urlaub sprechen. Ich genieße es aber auch, wenn ich viel zu tun habe und es dazu auch noch gut läuft», sagte Ekström «dtm.com».

In Moskau hat der Schwede das schwerste Auto im Feld. Das hatte er auch in Spielberg, gewonnen hatte er den zweiten Lauf trotzdem. Allerdings sind die Unterschiede zu den leichtesten Boliden im Feld nach seinem Sieg nochmals angewachsen. Der Mercedes des zweiten Verfolgers Pascal Wehrlein ist zehn Kilogramm leichter, die der BMW-Fahrer durchweg 30 Kilogramm oder mehr.

«Wenn man die Gewichtsbelastung von der Zeit abrechnet, möchten wir auf der Pole stehen – das ist immer unser Ziel. Doch habe ich in Moskau das schwerste Auto von allen. So wäre ich mit einem einstelligen Resultat nach dem Qualifying schon sehr zufrieden», sagte Ekström. «Im Rennen kann man dann eigentlich nur versuchen mitzuhalten und vielleicht ein paar Plätze gutzumachen. Das wäre wohl die realistische Einschätzung. Glücklicherweise aber bin ich ja kein Realist, sondern ein Optimist. Ich fahre dahin, um die Rennen zu gewinnen.»

A propos Optimist. Auch wenn der 37-Jährige oft gute Laune hat – auch Ekström hat in seiner langen Karriere schon einige Tiefs erlebt. Und es gab auch Momente, in denen er am liebsten seinen Hut genommen hätte.

«Wenn der Frust kommt und man sauer ist, wenn es nicht läuft. In diesen Zeiten wird man einfach mental müde. Das zerrt unheimlich an einem. Die schlimmste Phase waren die drei Jahre nach meinem Titel 2007. Glücklicherweise habe ich dieses Tief aber überwunden. Das hat mich aber viel Energie und Kraft gekostet. Aber, solche Höhen und Tiefen sind normal in jeder Beziehung. Ob nun im Sport, auf der Arbeit oder in der Familie», sagte Ekström.

Inzwischen geht Ekström die Rennwochenenden wesentlich gelassener an. Was auch durch sein Engagement im Rallyecross begründet ist. «Das Stressniveau ist dort beispielsweise brutal hoch. Dadurch sitze ich nun in der DTM viel ruhiger im Auto. Ich habe meinen Kopf nun besser unter Kontrolle, kann viel besser einschätzen was wichtig und was unwichtig ist. Der Rallye-Cross-Sport hat mir sehr, sehr viel gebracht – als Sportler und als Mensch», sagte er.

Und was die Zukunft in der DTM angeht: «Wenn es nach mir geht, bin ich absolut bereit noch länger in der DTM zu fahren. Gar keine Frage. Ich habe dort wieder richtig viel Spaß. Aber das hängt ja nicht nur von mir ab. Das liegt ja auch auf dem Tisch von Audi. Die müssen entscheiden, ob sie noch einen alten Schweden brauchen.»

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