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Mercedes: «Ein Desaster und super enttäuschend»

Von Andreas Reiners
Robert Wickens

Robert Wickens

Es kam bislang noch nicht vor, dass sich Mercedes’ DTM-Leiter Ulrich Fritz in der WhatsApp-Gruppe der Stuttgarter für die Journalisten zu Wort meldet.

Beim 13. Saisonrennen der DTM auf dem Nürburgring machte er eine Ausnahme.

«Desaster» schrieb Fritz während des Rennens. Zu diesem Zeitpunkt war schon fast alles schiefgelaufen, was schieflaufen konnte. Klar, vier Autos in den Top Ten liest sich nicht schlecht, doch am Ende waren es die Plätze sechs und sieben sowie neun und zehn.

«Es war einfach super enttäuschend. Wenn es schon mal scheiße läuft, dann kommt immer noch etwas. Das war heute meine Wahrnehmung. Und dann sind auch schon mal die Emotionen dabei», sagte Fritz.

Das Problem: Titelkandidat Nummer eins, Robert Wickens, wurde nur Neunter. Und der Gesamtführende Marco Wittmann fuhr einen souveränen Sieg ein, während die Verfolger Jamie Green (3.) und Edoardo Mortara (4.) ebenfalls punkten konnten. So hat Wickens nun bereits 35 Punkte Rückstand auf Wittmann, zudem sitzen ihm Green und Mortara noch mehr im Nacken.

Im Qualifying fing der gebrauchte Tag für Mercedes an. Lucas Auer verlor seine frisch eingefahrene Pole Position umgehend wieder, da er wegen seiner dritten Verwarnung aus Moskau um fünf Plätze strafversetzt wurde. Was wiederum freie Fahrt für Marco Wittmann bedeutete, der die Pole vom Österreicher erbte.

Dazu musste Mercedes aufgrund der gefahrenen Zeit von Auer trotzdem Gewicht einladen. Das wiederum wird Mercedes auch beim morgigen Qualifying noch beschäftigen.

DTM-Titelkandidat Wickens hatte bei der Zeitenjagd keine freie Runde getroffen und startete als 13. In der ersten Runde hatte er eine Berührung, danach «hat er sich mal wieder mit einer schlechten Pace gequält», so Fritz. Der Kanadier tat sich mit der Balance schwer, mehr als zwei Punkte waren am Ende nicht drin.

Wesentlich besser war es für Daniel Juncadella gelaufen, der zumindest Chancen auf das Podium hatte, dann aber nach einer Kollision mit Bruno Spengler am Ende nur 17. wurde. «Wenn man in einer engen DTM so wie wir so viele Probleme an verschiedenen Ecken hat, dann musst du froh sein, wenn du vier Autos in den Top Ten hast.»

Zum Zwischenfall zwischen Gary Paffett und Audi-Pilot Timo Scheider hatte Fritz auch eine klare Meinung. Scheider hatte den Briten abgeschossen und dafür eine Durchfahrtsstrafe kassiert. «Es ist mal wieder eine typische Aktion. Von dem Kerl erwartet man es nicht anders», kritisierte Fritz.

Ist das Rennen vielleicht ein negativer Knackpunkt im Hinblick auf den Fahrertitel? «Es sind 35 Punkte Rückstand, Und irgendwann wird es natürlich eng. Und Marco Wittmann ist nicht dafür bekannt, dass er viele Fehler macht.»

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